Das Sonderthema - Stadt Kehl
Das Sonderthema - Stadt Kehl
Das Sonderthema - Stadt Kehl
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
126<br />
Ortenau eine umfangreiche Studie zum Thema Gesundheit vorgelegt. Diese umfasst<br />
nicht nur eine Bestandsaufnahme der derzeitigen Situation (welche medizinischen<br />
Leistungen werden wo angeboten), sondern wartet zugleich mit Vorschlägen auf, wie<br />
der Eurodistrikt zu einer Pilotregion für den Zugang zu grenzüberschreitenden medizinischen<br />
Leistungen werden kann. Der Eurodistriktrat hat daraufhin in seiner Sitzung<br />
im März die Absicht bekräftigt, eine solche Pilotregion einrichten zu wollen. Begonnen<br />
werden soll mit Projekten im Bereich der Krebsbehandlung. Im September hat der<br />
Euro distriktrat beschlossen, in folgenden Bereichen Kooperationen prioritär umzusetzen:<br />
bei den bildgebenden Verfahren (zumindest im Bereich der Krebsbehandlung), in<br />
der ambulanten Chirurgie (Gastroenterologie, Hepatologie, Gynäkologie und Augenheilkunde)<br />
sowie in der Notfallversorgung (im Bereich Neurologie).<br />
<strong>Das</strong> Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz hat 2012 außerdem die Preise von<br />
mehr als 150 Medikamenten, davon 22 Generika, in <strong>Kehl</strong> und Straßburg verglichen.<br />
Unter die Lupe genommen wurden sowohl rezeptfreie als auch verschreibungspflichtige<br />
Medikamente, hierbei wiederum solche die nicht, teilweise oder komplett erstattet<br />
werden. <strong>Das</strong> Ergebnis war eindeutig: Die Mehrzahl der verglichenen Arzneien war in<br />
Frankreich günstiger als in Deutschland.<br />
Auch im Epilepsiezentrum der Diakonie Kork werden seit Jahren Patienten aus Frankreich<br />
behandelt. Stationär waren 2012 13 französische Patienten in der Klinik aufgenommen,<br />
246 wurden seit 2009 im sogenannten SEEK-Projekt grenzüberschreitend<br />
behandelt. Von den 114 Schülerinnen und Schülern der Oberlinschule kommen 13<br />
aus Frankreich. 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Diakonie sind französische<br />
Grenzgänger.<br />
- Aus der französischen Studie übersetzt ins Deutsche -<br />
© Europäische Kommi sion<br />
Neue Substitutionspraxis „auf richtig gutem Weg“<br />
>><br />
Die Begeisterung ist Michèle Falch-Knappe<br />
anzumerken: Die am 16. September eröffnete<br />
Substitutionspraxis mit grenzüberschreitendem<br />
Charakter und großer finanzieller Unterstützung<br />
des Eurodistrikts (150 000 Euro,<br />
verteilt auf drei Jahre) ist gut angelaufen.<br />
„Wir sind auf richtig gutem Weg“, berichtet die<br />
Leiterin der Jugend- und Drogenberatungsstelle<br />
(DROBS).<br />
<strong>Das</strong> selbergesteckte Planziel<br />
von 20 Patienten nach drei<br />
Monaten ist erreicht. Darunter<br />
sind, was Michèle Falch-<br />
Knappe besonders freut, zwei<br />
Patienten, die bisher noch nie<br />
in der Substitution waren. Die<br />
haben sich – unterstützt von<br />
ihren Familien – aufgrund<br />
der kurzen Wege entschieden,<br />
mit der Substitution zu<br />
Michèle Falch-Knappe<br />
beginnen. Auch das Zusammenspiel der drei<br />
Ärzte – Patrick Gassmann aus Straßburg, Dr.<br />
Frieder Baldner und Dr. Claus-Dieter Seufert<br />
aus <strong>Kehl</strong> – klappt gut. Außerdem konnten die<br />
Patienten bereits die Vorteile nutzen, die das<br />
nach <strong>Kehl</strong> importierte französische System<br />
der Microstructure bietet: Erste gemeinsame<br />
Gespräche mit Arzt, Patient,<br />
Psychologin und Sozialarbeiterin<br />
haben bereits stattgefunden,<br />
wie die Leiterin<br />
der DROBS berichtet. An drei<br />
Tagen pro Woche ist zu den<br />
Öffnungszeiten der Praxis<br />
die Psychologin vor Ort, an<br />
weiteren drei Tagen die Sozialarbeiterin.<br />
Die jeweils andere<br />
Kollegin kann bei Bedarf<br />
hinzugerufen werden. (siehe<br />
auch Chronik, Seite 49)