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Das Sonderthema - Stadt Kehl

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„Grenzüberschreibung“ ist mit Edelstahlplatten zugedeckt<br />

118<br />

Sie sollten die Grenze auslöschen, die Europabrücke<br />

zum Ort machen, an dem Europa<br />

sich konkretisiert, allen Europäern Heimat<br />

geben: Mit solchen hehren Erwartungen ist<br />

das „Grenzüberschreibung“ genannte Kunstwerk<br />

aus 40 Edelstahlstelen mit Texten von<br />

Autoren aus ebenso vielen europäischen<br />

Ländern im Mai 1999 feierlich eingeweiht<br />

worden. Seit mehr als einem Jahr sind die<br />

Textfenster in den Säulen am Brückengeländer<br />

mit Edelstahlplatten abgedeckt.<br />

Die Idee, dass 40 Autoren aus den damaligen<br />

Mitgliedsstaaten des Europarates zu dessen<br />

50. Geburtstag Texte in ihrer Muttersprache<br />

über die Grenze schreiben sollten, stammt<br />

von dem Straßburger Künstler Michel Krieger,<br />

der auch der geistige Vater des Gartens<br />

der zwei Ufer ist. Die Stelen hat der in Leipzig<br />

geborene Designer Andreas Brandolini<br />

entwickelt – sie waren mit kleinen Neonröhren<br />

versehen und brachten die Texte in der<br />

Dunkelheit in allen Regenbogenfarben zum<br />

Leuchten. Die Freude an dem symbolträchtigen<br />

Kunstwerk währte allerdings nicht lange:<br />

Immer wieder wurden die Kunststoffplatten,<br />

welche die Texte schützten, zerkratzt, eingeschlagen<br />

oder mit Farbe beschmiert. Die<br />

Kabel, über die die Leuchtröhren im Innern<br />

der Kästen mit Strom versorgt wurden, wurden<br />

abgeschnitten und in den vergangenen<br />

Jahren – weil aus Kupfer – immer wieder<br />

gestohlen. Sogar die auf Platten gedruckten<br />

Texte wurden entwendet.<br />

Weil nicht klar ist, wie das Kunstwerk auf<br />

der Europabrücke so wiederhergestellt und<br />

geschützt werden kann, dass es nicht gleich<br />

wieder zerstörungswütigen Zeitgenossen<br />

zum Opfer fällt, haben sich die Städte Straßburg<br />

und <strong>Kehl</strong> auf eine Übergangslösung<br />

verständigt: Die Textkästen der Stelen wurden<br />

mit Edelstahlplatten verschlossen.<br />

Zirkus auf französische Art oder<br />

modernes Tanztheater:<br />

<strong>Das</strong> Programm des Straßburger<br />

Maillon-Theaters zieht auch<br />

deutsche Zuschauer an.<br />

<strong>Das</strong> älteste grenzüberschreitende<br />

Kunstwerk – die Grenzüberschreibung<br />

auf der Europabrücke<br />

– wurde immer wieder mutwillig<br />

zerstört.<br />

Kultur auf der anderen Rheinseite oder:<br />

„Die Deutschen lachen an anderen Stellen“<br />

>><br />

Schwindelerregende Akrobatik, französischer<br />

Zirkus und hochkarätige Theatergruppen – das<br />

Straßburger Theater Le Maillon bringt zeitgenössische<br />

Kunst auf die Bühne, die auch<br />

deutsche Kulturliebhaber fasziniert. Rund 250<br />

Abonnenten kommen inzwischen aus Deutschland,<br />

vorwiegend aus <strong>Kehl</strong> und der Ortenau – ein<br />

Erfolg, der unter anderem der langjährigen Kooperation<br />

zwischen dem Straßburger Theater<br />

und dem <strong>Kehl</strong>er Kulturbüro zuzuschreiben ist.<br />

Wenn das Programm für die folgende Kultursaison<br />

geplant wird, setzen sie sich alljährlich<br />

zusammen an einen Tisch: Bernard Fleury,<br />

Direktor des Straßburger Maillon-Theaters,<br />

Stefanie Bade, Leiterin des <strong>Kehl</strong>er Kulturbüros,<br />

sowie Mitarbeiter des Kulturbüros und<br />

der Kunstschule Offenburg. Gemeinsam wird<br />

überlegt, bei welchen Stücken sich eine grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit anbietet.<br />

„Wir legen immer Wert darauf, dass ein Zirkus<br />

darunter ist“, sagt Stefanie Bade, „weil französischer<br />

Zirkus eine ganz besondere Sparte<br />

ist, viel poetischer und artistischer als Zirkus<br />

in Deutschland“. Eine Veranstaltung könne<br />

ein Konzert sein oder etwas Tänzerisches –

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