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Das Sonderthema - Stadt Kehl

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men informieren. Die <strong>Stadt</strong>gemeinschaft Straßburg war damals dabei, die Hausmüllverbrennungsanlage<br />

mit einer Rauchgaswaschanlage auszustatten; die Kläranlage für die Großstadt,<br />

welche die Einleitung der Schmutzwasserfracht in den Rhein von 80 auf vier Prozent reduzieren<br />

sollte, stand kurz vor der Inbetriebnahme. Die Information der <strong>Kehl</strong>er Räte geschah auf freiwilliger<br />

Basis – eine förmliche Beteiligung der <strong>Stadt</strong> <strong>Kehl</strong> war damals nicht vorgesehen.<br />

Die Zusammenarbeit im Bereich Umweltschutz<br />

Nachdem der Kampf gegen die Sondermüllverbrennung das Thema Luftverschmutzung in<br />

den Vordergrund gerückt hatte – <strong>Kehl</strong> galt damals als die <strong>Stadt</strong> mit der am stärksten belasteten<br />

Luft in Baden-Württemberg – begann die Zusammenarbeit der Städte Straßburg und <strong>Kehl</strong><br />

1990 folgerichtig in einer Arbeitsgruppe für Umwelt. Erstes großes gemeinsames Projekt war<br />

der Luftreinhalteplan Straßburg-Ortenau, der von der <strong>Stadt</strong> <strong>Kehl</strong> und der <strong>Stadt</strong>gemeinschaft<br />

Straßburg (CUS) initiiert und vorbereitet wurde. Im April 1993 unterzeichneten das französische<br />

Umweltministerium, das Umweltministerium des Landes Baden-Württemberg, die <strong>Stadt</strong>gemeinschaft<br />

Straßburg, der Ortenaukreis, die <strong>Stadt</strong> Offenburg und die <strong>Stadt</strong> <strong>Kehl</strong> den Vertrag<br />

über die Erstellung des Luftreinhalteplanes. <strong>Das</strong> 800 000 Mark teure Projekt wurde zur Hälfte<br />

von der Europäischen Union mit Mitteln aus dem ersten Interreg-Programm kofinanziert. Für<br />

die <strong>Stadt</strong> <strong>Kehl</strong> und die CUS war es das erste Interreg-Projekt – am Oberrhein gehörte der<br />

Luftreinhalteplan zu den ersten grenzüberschreitenden Projekten überhaupt.<br />

<strong>Das</strong>s dieses grenzübergreifende Vorhaben zur damaligen Zeit außerordentlich war, zeigte sich<br />

auch darin, dass der ehemalige <strong>Kehl</strong>er Beigeordnete Jörg Armbruster den Luftreinhalteplan<br />

zusammen mit dem heutigen Präsidenten<br />

des elsässischen Regionalrates Philippe Richert<br />

(er war damals Präsident der elsässischen<br />

Luftreinhalteorganisation ASPA) im<br />

französischen Parlament in Paris vorstellen<br />

durfte. Ziel des Luftreinhalteplanes, der<br />

1995 vorgelegt wurde, war es nicht nur, flächendeckend<br />

Immissionserhebungen für die<br />

hauptsächlichen Luftschadstoffe vorzunehmen,<br />

sondern auch Maßnahmen zu entwickeln,<br />

welche die Luftqualität verbessern<br />

sollten. Nachdem der Straßenverkehr als ein<br />

wesentliches Problem identifiziert worden<br />

war, vereinbarte man, Straßenbauvorhaben<br />

genau auf ihre Auswirkungen auf die Luftbelastung<br />

zu prüfen (die heutige Pflimlin-<br />

Brücke war damals ein kontrovers diskutiertes<br />

Projekt), alle Möglichkeiten zu nutzen,<br />

um den öffentlichen Nahverkehr zu fördern<br />

und Bürgerinnen und Bürger für die durchs<br />

Autofahren verursachten Probleme zu sensibilisieren<br />

(Jobticket, Fahrgemeinschaften,<br />

mehr Wege mit dem Rad zurücklegen).<br />

Großes Thema in der Umwelt-Arbeitsgruppe<br />

der Städte Straßburg und <strong>Kehl</strong> war auch die<br />

Geruchsbelästigung in <strong>Kehl</strong>, die immer wieder<br />

von Industriebetrieben im Straßburger<br />

Südhafen ausgelöst wurde. Zwar waren die<br />

An diesen durch den Interreg-Fonds der<br />

Europäischen Union mit mehr als neun<br />

Millionen Euro geförderten Projekten war<br />

die <strong>Stadt</strong> <strong>Kehl</strong> in den vergangenen 20 Jahren<br />

beteiligt:<br />

· Luftreinhalteplan Straßburg/Ortenau<br />

· Untersuchungen für ein deutschfranzösisches<br />

Touristikbüro im Raum<br />

<strong>Kehl</strong>/Straßburg<br />

· Gründung der grenzüberschreitenden<br />

Einrichtungen INFOBEST <strong>Kehl</strong>-Strasbourg,<br />

Euro-Institut und Euro-Info<br />

Verbraucher<br />

· Machbarkeitsstudie für die Tram über<br />

den Rhein<br />

· Altenarbeit <strong>Kehl</strong>/Straßburg<br />

· Touristische Zusammenarbeit Unter-<br />

Elsass/Ortenau<br />

· Jugendkulturwerkstatt Zig-Zack<br />

· Garten der zwei Ufer<br />

· Planung der Passerelle des deux Rives<br />

· Bau der Passerelle<br />

· Einrichtung des Kompetenzzentrums<br />

für grenzüberschreitende Fragen<br />

· Vorprojektplanung für die grenzüberschreitende<br />

Tram<br />

· deutsch-französische, grenzüberschreitende<br />

Kinderkrippe<br />

· Städtebaulicher Wettbewerb für die<br />

beiden Zollhöfe<br />

· Bau der grenzüberschreitenden Tram<br />

Anstoßen auf gelungene<br />

Zusammenarbeit: Mit Robert<br />

Grossmann als Präsidenten der<br />

<strong>Stadt</strong>gemeinschaft Straßburg<br />

war die Kooperation mit <strong>Kehl</strong><br />

zunächst ins Stocken geraten.

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