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Das Sonderthema - Stadt Kehl

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Grenzüberschreitende Fortbildung<br />

Die grenzüberschreitende Fortbildung – vor allem von Mitarbeitern von Gebietskörperschaften,<br />

Behörden und anderen staatlichen Einrichtungen am Oberrhein ist die Hauptaufgabe<br />

des 1993 gegründeten Euro-Instituts, das von deutschen und französischen<br />

Partnern getragen wird. Durch unzählige Fortbildungsveranstaltungen hat das Euro-<br />

Institut in den vergangenen 20 Jahren dazu beigetragen, dass sowohl die politischen<br />

Akteure als auch die Praktiker der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in den Verwaltungen<br />

Vorurteile ab- und bikulturelles Verständnis aufbauen konnten. Durch seine<br />

Kompetenz in der Wissensvermittlung über die Strukturen in beiden Ländern, der Organisation<br />

und Moderation bikultureller Veranstaltungen sowie in der Erarbeitung zahlreicher<br />

Studien auf diesem Gebiet genießt das Euro-Institut heute europaweit großes Ansehen<br />

in europäischen Netzwerken und anderen Grenzregionen. Kooperationen bestehen auch<br />

mit dem Europarat, dem Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission.<br />

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Schon sehr früh hat das Euro-Institut durch maßgeschneiderte Seminarangebote die Kooperation<br />

zwischen deutschen und französischen Partnern erleichtert: So war das Seminar<br />

über die außerschulische Kinderbetreuung in beiden Ländern die Grundlage für den<br />

Austausch der Erzieher zwischen Kindertageseinrichtungen in <strong>Kehl</strong> und Illkirch-Graffenstaden.<br />

Mit Seminaren über Kulturpolitik und grenzüberschreitende Kulturprojekte<br />

sowie über die Gesundheitssysteme in Frankreich und Deutschland hat<br />

das Euro-Institut dazu beigetragen, den Weg für die Zusammenarbeit in diesen<br />

Bereichen vorzubereiten – um nur einige Beispiele zu nennen. Mit inzwischen<br />

etwa 150 Fortbildungs- und mehr als 270 Beratungstagen pro Jahr stößt das<br />

Euro-Institut mit seinen 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich zwölf<br />

Vollzeitstellen teilen, an seine Kapazitätsgrenzen.<br />

Während die Nachfrage nach Fortbildung bei Behörden und öffentlichen Einrichtungen<br />

ungebrochen hoch ist, läuft die Kooperation der Volkshochschule zwischen <strong>Kehl</strong> und<br />

Straßburg eher auf Sparflamme: Zwar werden Dozenten und Kursideen ausgetauscht und<br />

gegenseitig die Programme ausgelegt – gemeinsame Projekte gibt es jedoch derzeit keine.<br />

Arbeitsleben<br />

420 000 sozialversicherte Beschäftigte gibt es in der Ortenau und im Bezirk von Pôle de<br />

l’Emploi Straßburg, 150 000 davon auf der deutschen Rheinseite. Während die Arbeitslosenquote<br />

im Großraum Straßburg mehr als doppelt so hoch ist wie in der Ortenau, fehlen<br />

in deutschen Unternehmen vielfach Fachkräfte. 63 000 Grenzgänger gibt es im Elsass,<br />

dennoch geht ihre Zahl stetig zurück: In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der<br />

Arbeitnehmer aus dem Elsass in badischen Betrieben um 18 Prozent gesunken – obwohl<br />

der grenzüberschreitende Alltag leichter geworden ist. Fachleute auf beiden Rheinseiten<br />

gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzt: Der Großteil der in den deutschen Betrieben<br />

verbliebenen Grenzgänger ist zwischen 40 und 60 Jahre alt; der Nachwuchs bleibt<br />

aus. In der Vergangenheit haben zahlreiche Grenzgänger in der industriellen Produktion<br />

gearbeitet, wo ein hohes Sprachniveau nicht gefordert war. Heute suchen die deutschen<br />

Betriebe Fachkräfte in Bereichen, in denen sehr gute Sprachkenntnisse unverzichtbar sind.<br />

Die 2013 eingerichtete Servicestelle für deutsch-französische Arbeitsvermittlung sowie<br />

15 Beraterinnen und Berater aus den Arbeitsverwaltungen und von den Sozialpartnern,<br />

die seit vielen Jahren am trinationalen Netzwerk Eures-T Oberrhein mitwirken, beraten<br />

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