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Das Sonderthema - Stadt Kehl

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Studie über die Schaffung einer Pilotregion für<br />

den Zugang zu grenzüberschreitenden<br />

medizinischen Leistungen im Eurodistrikt<br />

Strasbourg-Ortenau<br />

Endbericht<br />

Januar 2013<br />

Studie beauftragt durch den<br />

Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau<br />

Durchgeführt vom<br />

Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz e.V.<br />

Zugang zu Gesundheitsleistungen<br />

ist ein sehr wichtiges,<br />

grenzüberschreitendes Thema<br />

geworden. Die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des Europäischen<br />

Verbraucherzentrums<br />

sind mittlerweile Experten<br />

auf diesem Gebiet.<br />

„Es ist eine Mission, das zu machen“: Kooperation mit Straßburg<br />

bringt Korker Epilepsiekliniken auf europäisches Parkett<br />

Korker Patienten in Straßburg, Straßburger<br />

Patienten in Kork, „hochprofessionelle klinische<br />

Zusammenarbeit“, konzertierte Beteiligung<br />

an internationalen Kongressen und<br />

gemeinsame Mitarbeit in einem europäischen<br />

Projekt: Professor Dr. Bernhard Steinhoff, leitender<br />

ärztlicher Direktor der Epilepsieklinik<br />

der Diakonie Kork, wird regelrecht euphorisch,<br />

wenn er über die grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit mit dem Hôpital Civil in<br />

Straßburg spricht. „Es ist eine Mission das zu<br />

machen“, schwärmt er, „wenn man einmal<br />

weggeht und hat das nicht gemacht, dann<br />

kann man ja gleich aufhören“.<br />

Es ist ein Kooperationsprojekt wie aus dem<br />

Bilderbuch: 2008 haben die Straßburger<br />

Uniklinik und die Epilepsiekliniken Kork – mit<br />

Unterstützung des Eurodistrikts – beschlossen,<br />

an Epilepsie leidende Patienten gemeinsam zu<br />

betreuen und zudem in der Forschung zusammenzuarbeiten.<br />

<strong>Das</strong> sogenannte SEEK-Projekt<br />

mit einem Volumen von 2,4 Millionen Euro<br />

wurde von 2009 bis 2012 von der Europäischen<br />

Union mit 1,2 Millionen Euro aus dem<br />

Interreg-Fonds gefördert. In diesen vier Jahren<br />

haben Bernhard Steinhoff und sein Straßburger<br />

Kollege Eduard Hirsch so viel erreicht,<br />

dass auch nach dem Auslaufen der Förderung<br />

klar war: „Wir machen auf jeden Fall weiter.“<br />

<strong>Das</strong> Interreg-Projekt sah unter anderem vor,<br />

dass Epilepsiekranke von der<br />

Straßburger Uniklinik nach<br />

Kork geschickt werden, damit<br />

dort durch sogenannte Ableitungen<br />

der Herd, welcher die<br />

Anfälle auslöst, exakt lokalisiert<br />

werden kann. Patienten<br />

aus Kork sollten die zur Ableitung<br />

notwendigen Elektroden<br />

in Straßburg eingesetzt werden,<br />

Patienten mit operablen<br />

Epilepsien aus Kork sollten in<br />

Straßburg operiert werden<br />

Bernhard Steinhoff<br />

können. Mit dieser Kooperation wollten die<br />

Partner den Patienten lange Wege ersparen.<br />

Inzwischen ist die Zusammenarbeit erprobt<br />

und eingespielt und geht viel weiter: „Wir<br />

haben ständig gemeinsame Besprechungen“,<br />

berichtet Professor Steinhoff. Wenn ein<br />

deutscher Patient entscheidet, sich in Straßburg<br />

operieren zu lassen, braucht er wegen<br />

der fremden Sprache keine Angst zu haben:<br />

„Eine Oberärztin aus Kork fährt mit rüber.“<br />

Zwei Ärztinnen aus der Straßburger Uniklinik<br />

haben in Kork gearbeitet, eine vier Jahre<br />

lang, die andere im Rahmen einer Facharzt-<br />

Rotation, jetzt sind beide wieder zurück auf<br />

der französischen Rheinseite. Zwei Neuropsychologinnen,<br />

die bei Professor Steinhoff<br />

gearbeitet haben, wurden in Straßburg mit<br />

Arbeiten promoviert, die sie in Kork verfasst<br />

haben. „Die persönlichen Kontakte helfen, wir<br />

haben ziemlich viel bilinguales Fachpersonal“,<br />

freut sich Bernhard Steinhoff. Die Patienten<br />

reagieren auf die enge Kooperation und die<br />

damit verbundenen Angebote „überwiegend<br />

positiv“, hat der Epilepsie-Professor festgestellt.<br />

Insgesamt sind von 2009 bis Ende 2012<br />

246 Patienten im SEEK-Projekt grenzüberschreitend<br />

behandelt worden.<br />

Allerdings muss in jedem Einzelfall mit den<br />

Krankenkassen noch über eine Kostenübernahme<br />

verhandelt werden. Um diese Prozedur<br />

zu vereinfachen, arbeiten<br />

die beiden Kliniken an einer<br />

grenzüberschreitenden Vereinbarung,<br />

die das in Straßburg<br />

und Kork zur Verfügung<br />

stehende Programm in einer<br />

deutschen und einer französischen<br />

Pauschale zusammenfasst.<br />

Patienten mit einer<br />

komplizierten Epilepsie sollen<br />

„in dieses Programm eintauchen<br />

können“, wünschen sich<br />

die Professoren Steinhoff<br />

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