Das Sonderthema - Stadt Kehl
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BSW: Langfristige Personalplanung auch über die Landesgrenze hinaus<br />
Wenn die Badischen Stahlwerke<br />
Fachkräfte suchen, schaltet das<br />
Unternehmen auch Anzeigen auf<br />
der französischen Rheinseite –<br />
allerdings in deutscher Sprache.<br />
Die Badischen Stahlwerke (BSW) kooperieren<br />
mit Schulen in Straßburg und finanzieren eine<br />
private Ingenieursschule mit. <strong>Das</strong> Unternehmen<br />
und seine Anlagenbau<br />
und Ausbildung GmbH (BAG)<br />
stellen sich auf den Berufsbildungsmessen<br />
in Straßburg<br />
und Colmar vor; wenn Fachkräfte<br />
gesucht werden, schalten<br />
die BSW auch Anzeigen in<br />
französischen Zeitungen. Allerdings<br />
in deutscher Sprache.<br />
Fachkräfte, vor allem Ingenieure,<br />
sind Mangelware<br />
in Deutschland, doch Mindestkenntnisse<br />
in Deutsch<br />
sind unverzichtbar, weiß Personalchef Torsten<br />
Berger aus Erfahrung. Menschen aus<br />
18 Nationen arbeiten bei den BSW – einige<br />
davon haben einen Teil ihres Studiums an einer<br />
deutschen Universität absolviert. 1989<br />
gehörten 110 Grenzgänger aus dem Elsass<br />
zur Stammbelegschaft der BSW, heute sind<br />
es noch 70 von insgesamt mehr als 850 Mitarbeitern,<br />
sagt Torsten Berger. Ein Gutteil der<br />
Grenzgänger ist bereits in Rente gegangen,<br />
bei anderen steht der Ruhestand kurz bevor.<br />
„Da waren viele Meister dabei.“ Heute sind<br />
die Grenzgänger eher unter den Hilfskräften<br />
Michel Hamy<br />
zu finden – ein Umstand, den Michel Hamy,<br />
Technischer Geschäftsführer bei den BSW und<br />
selber Grenzgänger, „sehr, sehr traurig“ findet.<br />
In Deutschland gebe es einen<br />
hohen Bedarf an Fachkräften<br />
und Ingenieuren, in Frankreich<br />
eine hohe Arbeitslosigkeit,<br />
„aber das Elsass ist nicht<br />
vorbereitet“. Ohne Deutsch-<br />
Kenntnisse „haben Sie in<br />
Mittelstands-Firmen keine<br />
Chance“, weiß Michel Hamy<br />
auch von Geschäftsführern<br />
anderer deutscher Unternehmen.<br />
<strong>Das</strong> Elsass und Baden<br />
„werden nicht als gemeinsame<br />
Wirtschafts region gesehen“, bedauert<br />
Bernd Wiegele, Geschäftsführer der BAG.<br />
„Wir wissen zu wenig voneinander.“<br />
Der Versuch, eine deutsch-französische Meisterausbildung<br />
zu installieren, ist mehr oder<br />
weniger an den Unterschieden im System gescheitert.<br />
Französischen Jugendlichen, die in<br />
Frankreich auf dem beruflichen Gymnasium<br />
ihr Fachabitur gemacht hatten, „war es schwer<br />
zu vermitteln, dass sie in Deutschland wieder<br />
in die Berufsschule müssen“, hat Bernd Wiegele<br />
festgestellt. Einer von zehn Teilnehmern<br />
hat es am Ende zum Meister geschafft. „<strong>Das</strong><br />
deutsche System der dualen Ausbildung ist<br />
perfekt“, sagt der Franzose Michel Hamy. Die<br />
französischen Jugendlichen hätten im Gegensatz<br />
zu ihren deutschen Altersgenossen mit 18<br />
oder 19 Jahren keinerlei Praxiserfahrung.<br />
Die BSW engagieren sich seit Jahren in der<br />
ECAM Strasbourg-Europe, einer privaten<br />
technischen Hochschule, direkt in der Ausbildung<br />
junger Studenten des Ingenieurwesens.<br />
Seit Juni ist Michel Hamy der neue<br />
Präsident. „Wir sind als Stahlindustrie nicht<br />
sexy“, sagt der Geschäftsführer, dennoch<br />
wissen die BSW, was sie zu bieten haben: Einer<br />
ECAM-Studentin hat das Unternehmen<br />
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