Das Sonderthema - Stadt Kehl
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und Hirsch, „egal, ob sie aus Deutschland<br />
oder Frankreich kommen“.<br />
Zusammen mit Kliniken aus Oslo, Athen, Budapest,<br />
Prag, Zagreb, Sofia und Lyon wird<br />
Kork mit hoher Wahrscheinlichkeit in ein<br />
europäisches Modellprojekt aufgenommen<br />
werden, in dessen Rahmen verbindliche Qualitätsstandards<br />
für Epilepsie-Operationen erarbeitet<br />
werden sollen. „Ohne die Verbindung<br />
der Straßburger Uniklinik zu Lyon wären wir<br />
da gar nicht reingekommen“, ist sich Bernhard<br />
Steinhoff sicher. Ziel des Großprojektes,<br />
für das europäische Fördergelder in Aussicht<br />
gestellt sind, ist ein EU-Konsortium, sind Spitzenzentren<br />
für Epileptologie für ganz Europa.<br />
Sicherheit und Ordnung<br />
128<br />
Als 1993 die Grenzen ge- und der europäische Binnenmarkt eröffnet wurden, machten<br />
sich dies auch Straftäter zunutze. Um auf diese neue Qualität grenzüberschreitender<br />
Kriminalität reagieren zu können, trafen sich Vertreter der lokalen und regionalen Polizeibehörden<br />
aus beiden Ländern bereits 1994 und 1995, um sich, begleitet vom Euro-<br />
Institut, über die unterschiedlichen Rechtssysteme, Befugnisse und Vorgehensweisen<br />
auszutauschen. 1996 kamen bei einer weiteren Tagung Vertreter der Justiz hinzu. Die<br />
vom Euro-Institut organisierten und moderierten Seminare waren so erfolgreich, dass<br />
1999 gleich zwei davon stattfanden und daraus im Jahr 2000 die deutsch-französische<br />
Fortbildungsreihe „Polizei- und Justizzusammenarbeit“ entwickelt wurde, die bis heute<br />
fortgesetzt wird. 180 bis 200 Polizei- und Justizbeamte nehmen jährlich an diesen<br />
Veranstaltungen teil. Außerdem moderieren Mitarbeiter des Euro-Instituts die Sitzungen<br />
des 1999 gegründeten Lenkungsausschusses, der sich aus Vertretern der badenwürttembergischen<br />
Polizei und Justiz, der Police Nationale, der Gendarmerie Natio nale<br />
und der französischen Justizverwaltung zusammensetzt. In diesen Besprechungen<br />
wird dann das Programm für die gemeinsamen Tagungen festgelegt – zugeschnitten<br />
auf die aktuellen Probleme der Strafverfolgungsbehörden.<br />
Obwohl diese Kooperation schon so lange läuft, steht am Beginn der Tagungen alljährlich<br />
eine Einführung in die unterschiedlichen Strukturen und gesetzlichen Grundlagen<br />
in beiden Ländern, weil diese Gegebenheiten Basis der Zusammenarbeit sind. Für die<br />
Teilnehmer ist über die Aneignung von Wissen hinaus der persönliche Austausch bei<br />
diesen Seminaren sehr wichtig: Weil die Veranstaltungen zugleich grenz- und behördenübergreifend<br />
sind, können Probleme mit unterschiedlichen Partnern besprochen<br />
und Kontakte geknüpft werden.<br />
Auch im Polizeialltag ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gegenwärtig: Auf<br />
Eurodistrikts-Ebene wurde 2013 eine deutsch-französische Fahrradstreife eingerichtet<br />
– die Polizeibeamten kontrollieren mit<br />
ihren Mountainbikes überall dort, wo<br />
Streifenwagen nicht hinkommen: auf<br />
großen Plätzen, in Fußgängerzonen<br />
und in Parks. Seit die Einfuhr von<br />
Feuerwerkskörpern nach Frankreich<br />
verboten ist, informieren Straßburger<br />
und <strong>Kehl</strong>er Polizeibeamte in den<br />
Tagen vor Silvester gemeinsam französische<br />
Besucher der <strong>Kehl</strong>er Innenstadt<br />
über die geltende Gesetzeslage.<br />
Deutsch-französische Fahrradstreifen<br />
kontrollieren überall dort,<br />
wo man mit dem Streifenwagen<br />
nicht hinkommt: in Fußgängerzonen,<br />
auf öffentlichen Plätzen,<br />
aber auch in Parks.<br />
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