Das Sonderthema - Stadt Kehl
Das Sonderthema - Stadt Kehl
Das Sonderthema - Stadt Kehl
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
94<br />
Einen weiteren Master-Studiengang mit<br />
grenz übergreifender Ausrichtung – „European<br />
Administration“ – bietet die <strong>Kehl</strong>er<br />
Hochschule bereits seit mehreren Jahren<br />
an. Die Studenten besuchen unter anderem<br />
Pflichtmodule wie „European Public Policy“<br />
an der Universität Straßburg und darüber<br />
hinaus auch freiwillige Veranstaltungen,<br />
beispielsweise vergleichende Verwaltungsrechtswissenschaften,<br />
die auf der anderen<br />
Rheinseite angeboten werden.<br />
Außerdem gibt es an der 1971 gegründeten<br />
<strong>Kehl</strong>er Hochschule, an der derzeit 1020 Studierende<br />
eingeschrieben sind, die Möglichkeit,<br />
während des Studiums eine gewisse Zeit im<br />
Ausland zu verbringen, beispielsweise um ein<br />
dreimonatiges Praktikum zu machen. Dem<br />
Studierenden entstehen dadurch keine zeitlichen<br />
Nachteile, da die Praktikumszeit im Ausland<br />
auf den regulären Praxisblock angerechnet<br />
wird. Finanzielle Unterstützung können<br />
die Studenten in Form von Erasmus-Fördergeldern<br />
über die Europäische Union erhalten.<br />
Hinzu kommen einige Projekte an Hochschulen<br />
in Straßburg, die für alle <strong>Kehl</strong>er Studierenden<br />
geöffnet sind. So bietet das IEP<br />
Strasbourg (Institut für Politikwissenschaften)<br />
Projekte zu Fragen des grenzüberschreitenden<br />
Verkehrs und Transports in der Oberrheinregion<br />
an, das ITI-RI veranstaltet UN-Simulationen<br />
für Studierende beiderseits des Rheins.<br />
Darüber hinaus finden regelmäßig gemeinsame<br />
Studien fahrten der Universität Straßburg<br />
und der Hochschule <strong>Kehl</strong> zum Beispiel nach<br />
Brüssel statt. Durch diese Kooperationen<br />
kommen die deutschen und<br />
französischen Studierenden<br />
miteinander und der jeweils<br />
anderen Kultur in Kontakt. Für<br />
Professor Hansjörg Drewello<br />
ist dies besonders wichtig: Er<br />
stellt unter den Studierenden<br />
von beiden Rheinseiten noch<br />
einige Berührungsängste fest.<br />
Die Hochschule arbeite deshalb<br />
daran, diese Ängste stetig<br />
abzubauen. Die angebotenen<br />
Französischkurse seien<br />
immer gut besucht, hinzu komme ein großes<br />
Angebot an Exkursionen nach Straßburg sowie<br />
das mittlerweile stark internationale Studienangebot,<br />
sagt der Studiengangleiter.<br />
Geht es nach Professor Hansjörg Drewello,<br />
so wird die Zusammenarbeit mit Straßburg<br />
fortgesetzt und ausgebaut: „Grenzüberschreitende<br />
Kooperationen sind immer lohnenswert,<br />
gerade im Hinblick auf die konfliktreiche<br />
Vergangenheit, die wir in Europa im<br />
vergangenen Jahrhundert hatten.“ Derzeit<br />
seien die <strong>Kehl</strong>er und Straßburger Hochschulen<br />
dabei, gemeinsam mit der Westschweiz<br />
ein Forschungszentrum für Clustermanagement<br />
aufzubauen. Ziel dieser Forschungsgruppe<br />
soll die wirtschaftliche und politische<br />
Vernetzung der Oberrheinregion sein, damit<br />
auch einzelne Unternehmen von einem<br />
Synergie-Effekt profitieren können. Denn<br />
gerade auf internationaler Ebene sei das Bilden<br />
wirtschaftlicher Netzwerke noch sehr<br />
schwierig und gehe nur schleppend voran,<br />
meint der Studiendekan, der die Nähe zu<br />
Straßburg sehr schätzt, insbesondere was den<br />
französischen Einfluss auf die Gestaltung der<br />
Hochschule <strong>Kehl</strong> angeht. „Sie ist ein interessanter<br />
Mehrwert, der genutzt werden muss.“<br />
So ist bereits ein weiterer Master-Studiengang<br />
an der <strong>Kehl</strong>er Hochschule genehmigt,<br />
der die grenzüberschreitende Kooperation<br />
im Titel trägt: Der Master „Governance und<br />
Nachhaltigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit<br />
und der grenzüberschreitenden<br />
Kooperation“ ist als Fernstudium konzipiert<br />
und soll voraussichtlich 2014 anlaufen.<br />
Der französische Arbeitsminister<br />
Michel Sapin und seine deutsche<br />
Kollegin Ursula von der Leyen<br />
kommen extra nach <strong>Kehl</strong>, um<br />
die Servicestelle für deutschfranzösische<br />
Arbeitsvermittlung<br />
zu eröffnen.<br />
Die <strong>Kehl</strong>er Hochschule für<br />
Verwaltung bietet ihren Studierenden<br />
viele Möglichkeiten, die<br />
Kooperationen mit der Hochschullandschaft<br />
auf der Straßburger<br />
Rheinseite zu nutzen.<br />
>>