Das Sonderthema - Stadt Kehl
Das Sonderthema - Stadt Kehl
Das Sonderthema - Stadt Kehl
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
104<br />
die Pläne der baden-württembergischen Regierung<br />
wenden. Als der Vorvertrag für das<br />
Grundstück im <strong>Kehl</strong>er Hafen auf der Tagesordnung<br />
des Hafenrates stand, meldete sich<br />
die damalige Straßburger Oberbürgermeisterin<br />
Catherine Trautmann kritisch zu Wort.<br />
Um heftige Diskussionen oder gar Zwist zu<br />
ver meiden, fand man schnell eine salomonische<br />
Lösung: <strong>Das</strong> Thema wurde von der<br />
Tagesordnung genommen. „Wir wollten auf<br />
keinen Fall stellvertretend für die großen<br />
Entscheider den Zoff“, erinnert sich Karlheinz<br />
Hillenbrand, der Hafenrat wäre dafür der falsche<br />
Platz gewesen. In all den Jahren war es<br />
„der einzige Fall von gewissem Dissens“.<br />
In den Sitzungen des <strong>Kehl</strong>er Hafenrates wird<br />
Deutsch gesprochen, in den Sitzungen des<br />
Straßburger Hafenrates Französisch. <strong>Das</strong><br />
funktioniert inzwischen ganz selbstverständlich,<br />
auch an das „technische Französisch“, das<br />
nicht immer einfach ist, haben sich die deutschen<br />
Mitglieder des Straßburger Gremiums<br />
mittlerweile gewöhnt. Wenn es einen Wechsel<br />
bei den Vertretern gibt, wird es manchmal<br />
schwierig: „Man muss halt immer Personen<br />
finden, die Französisch sprechen.“ <strong>Das</strong>s die<br />
Strukturen auf beiden Rheinseiten verschieden<br />
sind und „der Formalismus ein anderer ist“,<br />
spielt in der alltäglichen Zusammenarbeit keine<br />
Rolle. Karlheinz Hillenbrand beschreibt das<br />
Verhältnis als „freundschaftlich, sachlich“, von<br />
wechselseitigen Vorurteilen hat er in den vergangenen<br />
30 Jahren nichts bemerkt.<br />
Noch enger könnte die Kooperation der beiden<br />
Häfen durch die Mitarbeit im Transeuropäischen<br />
Netzwerk der neun Oberrhein-<br />
Häfen werden: Ziel dieses Großprojektes ist<br />
es, Güterverkehr von der Straße aufs Wasser<br />
und auf die Schiene zu verlagern. Bei dem<br />
von der EU-Kommission geförderten Projekt<br />
sollen Probleme in den Häfen aufgezeigt und<br />
Lösungen gesucht werden. Karlheinz Hillenbrand<br />
nennt ein Beispiel: Müsse ein Güterzug,<br />
der aus dem <strong>Kehl</strong>er Hafen kommt, in Straßburg<br />
noch zuladen, sei das zu langsam, zu<br />
kompliziert und damit zu teuer. „Es geht, es<br />
geht aber auch nicht“, beschreibt der Hafendirektor<br />
das Dilemma.<br />
In einer weiteren Studie werden Materialund<br />
Energieflüsse untersucht. Zwölf bis 18<br />
Firmen in den Häfen <strong>Kehl</strong> und Straßburg werden<br />
dabei genauer unter die Lupe genommen.<br />
„Es geht um Nachhaltigkeit“, erklärt Karlheinz<br />
Hillenbrand, Ergebnis soll ein gemeinsamer<br />
Ressourcenplan sein.<br />
Kooperation der Banken: Europa-Konto bleibt (noch) ein Traum<br />
Die Sparkasse Hanauerland<br />
kooperiert seit 2009 mit der<br />
Caisse d’Epargne d’Alsace.<br />
Trotz der grenzüberschreitenden<br />
Zusammenarbeit der Banken<br />
bleibt das Europa-Konto noch<br />
ein Traum.<br />
>><br />
Seit 2009 arbeitet die Sparkasse Hanauerland<br />
mit der Caisse d’Epargne d’Alsace auf<br />
der Basis einer Kooperationsvereinbarung<br />
eng zusammen. In grenzüberschreitenden<br />
Finanzfragen haben deutsche und französische<br />
Kunden damit einen Ansprechpartner.<br />
Privat- und Firmenkunden werden von<br />
beiden Geldinstituten gemeinsam beraten;<br />
„die Kunden erhalten das für sie beste Angebot<br />
aus beiden Häusern“, erklärt Hartmut<br />
Stephan, Abteilungsdirektor für den Bereich<br />
Marketing bei der Sparkasse Hanauerland.<br />
Durch ein Repräsentanz-Büro der Caisse<br />
d’Epargne in den Räumen der <strong>Kehl</strong>er Sparkasse<br />
verkürzen sich die Wege für die Kunden<br />
erheblich. Darüber hinaus bieten die<br />
beiden Sparkassen gemeinsame<br />
Themenabende, Seminare oder<br />
Veranstaltungen für Existenzgründer<br />
und Unternehmen an.<br />
„Dieser grenzüberschreitende Service<br />
wird von unseren Kunden<br />
sehr positiv aufgenommen“, freut<br />
sich Hartmut Stephan. Gerne würden<br />
die beiden Geldinstitute ihren<br />
Kunden ein einheitliches Europa-<br />
Konto oder andere gemeinsame<br />
Finanzprodukte anbieten – doch<br />
bislang verhindern technische<br />
und rechtliche Restriktionen diese<br />
weitergehende Kooperation.