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Das Sonderthema - Stadt Kehl

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die Pläne der baden-württembergischen Regierung<br />

wenden. Als der Vorvertrag für das<br />

Grundstück im <strong>Kehl</strong>er Hafen auf der Tagesordnung<br />

des Hafenrates stand, meldete sich<br />

die damalige Straßburger Oberbürgermeisterin<br />

Catherine Trautmann kritisch zu Wort.<br />

Um heftige Diskussionen oder gar Zwist zu<br />

ver meiden, fand man schnell eine salomonische<br />

Lösung: <strong>Das</strong> Thema wurde von der<br />

Tagesordnung genommen. „Wir wollten auf<br />

keinen Fall stellvertretend für die großen<br />

Entscheider den Zoff“, erinnert sich Karlheinz<br />

Hillenbrand, der Hafenrat wäre dafür der falsche<br />

Platz gewesen. In all den Jahren war es<br />

„der einzige Fall von gewissem Dissens“.<br />

In den Sitzungen des <strong>Kehl</strong>er Hafenrates wird<br />

Deutsch gesprochen, in den Sitzungen des<br />

Straßburger Hafenrates Französisch. <strong>Das</strong><br />

funktioniert inzwischen ganz selbstverständlich,<br />

auch an das „technische Französisch“, das<br />

nicht immer einfach ist, haben sich die deutschen<br />

Mitglieder des Straßburger Gremiums<br />

mittlerweile gewöhnt. Wenn es einen Wechsel<br />

bei den Vertretern gibt, wird es manchmal<br />

schwierig: „Man muss halt immer Personen<br />

finden, die Französisch sprechen.“ <strong>Das</strong>s die<br />

Strukturen auf beiden Rheinseiten verschieden<br />

sind und „der Formalismus ein anderer ist“,<br />

spielt in der alltäglichen Zusammenarbeit keine<br />

Rolle. Karlheinz Hillenbrand beschreibt das<br />

Verhältnis als „freundschaftlich, sachlich“, von<br />

wechselseitigen Vorurteilen hat er in den vergangenen<br />

30 Jahren nichts bemerkt.<br />

Noch enger könnte die Kooperation der beiden<br />

Häfen durch die Mitarbeit im Transeuropäischen<br />

Netzwerk der neun Oberrhein-<br />

Häfen werden: Ziel dieses Großprojektes ist<br />

es, Güterverkehr von der Straße aufs Wasser<br />

und auf die Schiene zu verlagern. Bei dem<br />

von der EU-Kommission geförderten Projekt<br />

sollen Probleme in den Häfen aufgezeigt und<br />

Lösungen gesucht werden. Karlheinz Hillenbrand<br />

nennt ein Beispiel: Müsse ein Güterzug,<br />

der aus dem <strong>Kehl</strong>er Hafen kommt, in Straßburg<br />

noch zuladen, sei das zu langsam, zu<br />

kompliziert und damit zu teuer. „Es geht, es<br />

geht aber auch nicht“, beschreibt der Hafendirektor<br />

das Dilemma.<br />

In einer weiteren Studie werden Materialund<br />

Energieflüsse untersucht. Zwölf bis 18<br />

Firmen in den Häfen <strong>Kehl</strong> und Straßburg werden<br />

dabei genauer unter die Lupe genommen.<br />

„Es geht um Nachhaltigkeit“, erklärt Karlheinz<br />

Hillenbrand, Ergebnis soll ein gemeinsamer<br />

Ressourcenplan sein.<br />

Kooperation der Banken: Europa-Konto bleibt (noch) ein Traum<br />

Die Sparkasse Hanauerland<br />

kooperiert seit 2009 mit der<br />

Caisse d’Epargne d’Alsace.<br />

Trotz der grenzüberschreitenden<br />

Zusammenarbeit der Banken<br />

bleibt das Europa-Konto noch<br />

ein Traum.<br />

>><br />

Seit 2009 arbeitet die Sparkasse Hanauerland<br />

mit der Caisse d’Epargne d’Alsace auf<br />

der Basis einer Kooperationsvereinbarung<br />

eng zusammen. In grenzüberschreitenden<br />

Finanzfragen haben deutsche und französische<br />

Kunden damit einen Ansprechpartner.<br />

Privat- und Firmenkunden werden von<br />

beiden Geldinstituten gemeinsam beraten;<br />

„die Kunden erhalten das für sie beste Angebot<br />

aus beiden Häusern“, erklärt Hartmut<br />

Stephan, Abteilungsdirektor für den Bereich<br />

Marketing bei der Sparkasse Hanauerland.<br />

Durch ein Repräsentanz-Büro der Caisse<br />

d’Epargne in den Räumen der <strong>Kehl</strong>er Sparkasse<br />

verkürzen sich die Wege für die Kunden<br />

erheblich. Darüber hinaus bieten die<br />

beiden Sparkassen gemeinsame<br />

Themenabende, Seminare oder<br />

Veranstaltungen für Existenzgründer<br />

und Unternehmen an.<br />

„Dieser grenzüberschreitende Service<br />

wird von unseren Kunden<br />

sehr positiv aufgenommen“, freut<br />

sich Hartmut Stephan. Gerne würden<br />

die beiden Geldinstitute ihren<br />

Kunden ein einheitliches Europa-<br />

Konto oder andere gemeinsame<br />

Finanzprodukte anbieten – doch<br />

bislang verhindern technische<br />

und rechtliche Restriktionen diese<br />

weitergehende Kooperation.

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