Das Sonderthema - Stadt Kehl
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Seit November 1992 gibt es in Straßburg das Secrétariat Permanent pour la Prévention<br />
des Pollutions Industrielles (SPPPI). In dieser Organisation arbeiten Gebietskörperschaften,<br />
Umweltverbände, Unternehmen und Behörden zusammen. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Kehl</strong><br />
ist seit 1992 Mitglied bei SPPPI, seit 2008 gibt es eine rheinübergreifende Gruppe,<br />
die sich speziell grenzüberschreitenden Themen widmet. Seit der Jahrtausendwende<br />
hat SPPPI die Städte Straßburg und <strong>Kehl</strong> in ihrem Kampf gegen die von Industriebetrieben<br />
verursachte – häufig sehr starke – Geruchsbelästigung unterstützt. Auf beiden<br />
Rheinseiten wurde ein Geruchstelefon eingerichtet – die Bürgerinnen und Bürger<br />
wurden aufgerufen, unangenehme Gerüche zu melden und so exakt wie möglich zu<br />
beschreiben. 2007 gelang es, die so genannte Geruchscharta zu unterzeichnen. Darin<br />
verpflichteten sich die etwa 20 teilnehmenden Unternehmen von beiden Rheinseiten<br />
zum einen zur Transparenz und zum anderen dazu, schnelle Abhilfe zu schaffen, wenn<br />
es zu Geruchsbelästigungen kommt. Seither hat sich die Situation in <strong>Kehl</strong> deutlich<br />
verbessert.<br />
Atmo-IDEE: ein Projekt zur rheinüberschreitenden Luftreinhaltung<br />
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Was bedeutet es für die Luftqualität im Eurodistrikt,<br />
wenn sich ein neuer Industriebetrieb<br />
ansiedelt? Selbst wenn jede Anlage für sich<br />
genommen die vorgeschriebenen Grenzwerte<br />
beim Schadstoffausstoß einhält, kann in<br />
der Summe eine enorme Luftbelastung entstehen<br />
– im gesamten Ballungsraum. Wie<br />
sich solche zusätzlichen Emissionen auf die<br />
Luftqualität auswirken, war bis vor kurzem<br />
nicht darstellbar: Zu unterschiedlich waren<br />
die Methoden, mit denen die vorhandene<br />
Schadstoffkonzentration beidseits des<br />
Rheins berechnet und modelliert wurde.<br />
An diesem Problem setzt das mit Interreg-<br />
Geldern geförderte Projekt Atmo-IDEE an,<br />
an dem neben dem Träger ASPA (Verein zur<br />
Überwachung der Luftbelastung im Elsass)<br />
unter anderem die <strong>Stadt</strong> <strong>Kehl</strong>, die <strong>Stadt</strong>gemeinschaft<br />
Straßburg, der Eurodistrikt<br />
Strasbourg-Ortenau und die Landesanstalt<br />
für Umwelt, Messungen und Naturschutz<br />
Baden-Württemberg (LUBW) beteiligt sind.<br />
Im März 2012 wurde der Startschuss für<br />
Atmo-IDEE gegeben. Seitdem hat die ASPA<br />
gemeinsam mit den technisch involvierten<br />
Partnern – der LUBW, der Universität Straßburg<br />
und dem Unternehmen Numtech – eine<br />
gemeinsame Datenbasis für Emissionen und<br />
Immissionen erarbeitet. In vier je ein- oder<br />
dreimonatigen Messkampagnen, im Sommer<br />
und im Winter, wurden die<br />
Basisdaten erhoben. Insgesamt<br />
mehr als 20 Messstationen im<br />
gesamten Eurodistrikt erfassten<br />
beispielsweise die Konzentration<br />
von Feinstaub, Stickstoffoxiden,<br />
Schwefeldioxid und Benzol, aber<br />
auch meteorologische Daten, die<br />
Einfluss auf die Luftqualität haben,<br />
wie Windprofile oder die Niederschläge.<br />
Die ASPA und die LUBW einigten<br />
sich auf ein für beide Seiten annehmbares<br />
Verfahren, nach dem<br />
die Projektpartner von nun an die<br />
lokalen Daten so erheben, dass<br />
diese jederzeit zusammengeführt<br />
und gemeinsam dargestellt werden<br />
können. Werden sie in ein spezielles<br />
Computerprogramm, ein für<br />
Atmo-IDEE entwickeltes Webtool,<br />
eingegeben, so lassen sich sowohl<br />
die einzelnen Emissionen als auch die aktuelle<br />
Grundbelastung anzeigen, und das von<br />
kleinen Ebenen wie der <strong>Kehl</strong>er Innenstadt<br />
bis hin zur großen Fläche des Eurodistrikts.<br />
Eine Farbkennzeichnung macht deutlich, wo<br />
vorgeschriebene Grenzwerte annähernd erreicht<br />
werden. Ab dem Frühjahr 2014 werden<br />
die Ergebnisse der Emissionserhebung<br />
Mehr als 20 Messstationen im<br />
Eurodistrikt zeichnen die<br />
Konzentration verschiedener<br />
Luftschadstoffe auf.<br />
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