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Beobachten<br />

Auch wenn das Lernen und die Bildungsprozesse von Kindern im Mittelpunkt der<br />

Aufmerksamkeit stehen, sollten wir uns daher nicht dazu verleiten lassen, vorab<br />

Lern- und Bildungsbereiche zu definieren (Mathematik, Bewegung, Sprache, etc.),<br />

die wir d<strong>an</strong>n gezielt beobachten, sondern von den Bedeutsamkeiten der Kinder auszugehen.<br />

Eine wundervolle Geschichte dazu erzählen Straetz / Dem<strong>an</strong>dewitz in ihrem Buch<br />

»Beobachten und Dokumentieren in Tageseinrichtungen für Kinder« (5. Auflage, 2005):<br />

Eltern gehen mit ihrem gerade dreijährigen Sohn in den Zoo. Sie haben sich<br />

gut vorbereitet und sind bereit, alle Fragen des Kindes zu den verschiedenen<br />

Tieren des Zoos zu be<strong>an</strong>tworten. Der Junge ist auch sehr interessiert - <strong>an</strong><br />

den Papierkörben. Die sind nämlich aus Drahtgeflecht, so dass er sich genau<br />

<strong>an</strong>sehen k<strong>an</strong>n, was die Leute so alles wegwerfen. Die Hinweise seiner Eltern<br />

auf »besonders interess<strong>an</strong>te« Tiere nimmt er bei seiner systematischen Inspektionsreise<br />

von Papierkorb zu Papierkorb gelassen in Kauf.<br />

(Straetz / Dem<strong>an</strong>dewitz, 2005, S. 18)<br />

Entscheidend für die erfolgreiche Beobachtung ist daher sicherlich die aufmerksame<br />

Haltung, mit der die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter <strong>an</strong> die Beobachtung her<strong>an</strong>geht<br />

und welche Aufmerksamkeit sie den bedeutsamen Themen und Situationen der Kinder<br />

schenken. Beobachten heißt dabei auch, die Perspektive zu wechseln und sich<br />

für <strong>an</strong>dere Bedeutungshorizonte zu öffnen.<br />

In dem vor<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>gen Kapitel haben wir uns dar<strong>an</strong> erinnert, dass wahrnehmendes<br />

Beobachten immer subjektiv und perspektivisch ist. Daher müssen, um die Bedeutung<br />

der Situation für das Kind erfassen zu können, diese vielfältigen Perspektiven<br />

auf eine Situation immer mit berücksichtigt werden. Zentral ist es dabei, die Perspektive<br />

des Kindes der eigenen Perspektive gegenüber bzw. zur Seite zu stellen.<br />

Was hört und sieht das Kind?<br />

Wie erlebt das Kind die Situation? Was fühlt es?<br />

Worauf richtet es seine Aufmerksamkeit?<br />

Wie teilt es sich zur Situation den <strong>an</strong>deren mit?<br />

Wie schildert mir das Kind seine Situation. Was erfahre ich im Gespräch über seine<br />

»Sicht der Dinge«?<br />

Was sagt es oder zeigt es, das mir verrät, welche Bedeutung die Situation für das<br />

Kind hat?<br />

38<br />

Abteilung Kindertageseinrichtungen, Diözes<strong>an</strong>-Caritasverb<strong>an</strong>d Trier e.V.

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