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Beobachten<br />

Offene Beobachtungsverfahren<br />

Eine Form von Beobachtungsverfahren ist die offene Beobachtung - auch freie oder<br />

ungerichtete Beobachtung gen<strong>an</strong>nt.<br />

Diese Form hat den großen Vorteil, dass ich offen sein k<strong>an</strong>n für Unvorhergesehenes<br />

und für Überraschungen. Sie ermöglicht die Suche nach den g<strong>an</strong>z persönlichen Besonderheiten<br />

und Stärken jedes Kindes. Sie hilft Kinder individuell wahr zu nehmen<br />

und Vergleiche mit Anderen und die Einpassung des Kindes in eine Norm oder ein<br />

Muster zu vermeiden. Sie eröffnet auch die Möglichkeit, Kindergruppen zu beobachten.<br />

Offene Beobachtung vermeidet die Gefahr, dass ich beobachte, um zu sehen, was<br />

ich eh schon wusste oder erwartet hatte.<br />

Ich beobachte unvoreingenommen, ohne dass ich feste Themen oder Überschriften<br />

im Kopf habe. Ich will nichts Festgelegtes wissen, sondern wahrnehmen, was die<br />

Kinder über sich, ihre Kompetenzen, ihr Wissen, ihre Fragen etc. mitteilen. Ich lasse<br />

mich einfach ein auf das, was passiert, bin aufmerksam, um wahrnehmend zu entdecken.<br />

»Beobachtung, damit m<strong>an</strong> mehr sieht - damit m<strong>an</strong> sieht, was m<strong>an</strong> noch nicht<br />

kennt« Gerd E. Schäfer<br />

Durch die offene Beobachtung können Situationen entstehen, in denen ich mit Kindern<br />

ins Gespräch komme, Beobachtung wird dialogisch und hat somit auch Einfluss<br />

auf die Beziehung, Einfluss auf mein Verhalten und das des Kindes.<br />

Ich beobachte z.B. täglich 5-10 Minuten einfach das, was passiert und lasse das<br />

Geschehen auf mich wirken. Diese 5-10 Minuten sollten im Tagesablauf fest eingepl<strong>an</strong>t<br />

sein, können aber auch zusätzlich spont<strong>an</strong> stattfinden. Wir haben festgestellt,<br />

wie zentral die Dokumentation der Beobachtungen ist. Diese Dokumentation k<strong>an</strong>n in<br />

einem ersten Schritt auf sehr einfache Weise erfolgen, auf einem Zettel, einer Karteikarte<br />

oder dem Gruppentagebuch. Wichtig ist, dass bei einer »Zettelwirtschaft« mindestens<br />

der Name des Kindes, der Beobachterin und das Datum notiert werden.<br />

Ein weiteres Hilfsmittel sind Fotos; auch Diktiergeräte, Kassettenrekorder und Videoaufnahmen<br />

sind geeignet. Allerdings bedeuten Letztere einen Mehraufw<strong>an</strong>d.<br />

Treffen Sie auch bei Formen der freien Beobachtung Absprachen mit Ihren Kolleginnen<br />

und Kollegen über die Verteilung von Zuständigkeiten, damit sie möglichst<br />

ungestört beobachten können. Im Kigaalltag lassen sich Unterbrechungen beim Beobachten<br />

nicht immer g<strong>an</strong>z vermeiden - beobachten Sie später einfach weiter bzw.<br />

machen Sie ihre Notizen später. Machen Sie sich eine kurze Skizze oder Stichworte,<br />

um die Situation später wieder vor Augen zu haben oder fragen Sie die Kinder. Es<br />

k<strong>an</strong>n eine Bereicherung sein, die Notizen noch mal abzutippen, weil es dadurch<br />

neue Erkenntnisse, neue Blickwinkel, neue Erfahrungen geben k<strong>an</strong>n.<br />

Auf den folgenden Seiten finden Sie zwei Vorschläge für Beobachtungsbogen zur<br />

offenen Beobachtung. Für inhaltliche Anregungen und Hilfestellungen empfehlen wir<br />

Ihnen die Arbeitshilfen zur professionellen Bildungsarbeit der Arbeitsgruppe Professionalisierung<br />

frühkindlicher Bildung (siehe S. 90).<br />

50<br />

Abteilung Kindertageseinrichtungen, Diözes<strong>an</strong>-Caritasverb<strong>an</strong>d Trier e.V.

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