Schau an! - Kita-Server Rheinland-Pfalz
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Pädagogische Grundhaltung<br />
Kinder zu erziehen bedeutet, sie in ihrer Entwicklung zu eigenver<strong>an</strong>twortlichen und<br />
gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu fördern und zu begleiten. Grundlage dieser<br />
Entwicklungsprozesse ist es, die Erfahrung von Angenommensein und Liebe<br />
machen zu können. Dementsprechend bilden sich in den Prozessen der Bildungsbegleitung,<br />
die sich <strong>an</strong> der konkreten Situation des einzelnen Kindes wie auch der<br />
Kindergruppe orientieren, christliche Werte ab, die für das gemeinsame Mitein<strong>an</strong>der<br />
und die Werterziehung der Kinder <strong>an</strong> zentraler Stelle stehen: Nächstenliebe und Solidarität.<br />
Kornelia Schneider (DJI München) fasst diese neue Rolle, die sich für die Erwachsenen<br />
in der Bildungsarbeit in Tageseinrichtungen für Kinder ergibt, in einem Vortrag<br />
folgendermaßen zusammen:<br />
»Statt Kinder Wissen zu lehren, statt ihnen beizubringen, was sie lernen<br />
sollen, was Erwachsene festgelegt haben, statt sie so zu formen, wie es<br />
dem Bild von Erwachsenen entspricht, kommt es darauf <strong>an</strong>, Kinder kennen<br />
zu lernen, sich ein Bild von ihren Fähigkeiten und Interessen zu machen und<br />
darauf aufbauend, geeignete Impulse zur Unterstützung der Neugier und<br />
des Forschergeistes von Kindern zu finden«.<br />
Kornelia Schneider<br />
Beobachtung und Dokumentation erhalten im diesem Kontext eine bestimmte Bedeutung,<br />
nämlich als professionelle Instrumente der Zuwendung zu den kindlichen<br />
Selbstbildungsprozessen.<br />
Im Folgenden wollen wir uns im ersten Teil der Arbeitshilfe dieser Funktion und Zielsetzung<br />
von Beobachtung vergewissern und grundlegende Konsequenzen und<br />
Überlegungen aus der Einbettung von Beobachtung in die allgemeine Bildungsarbeit<br />
formulieren.<br />
Dazu werden wir diese Grundlagen der Bildungsarbeit etwas intensiver zum Thema<br />
machen. Wie bilden sich Kinder selbst? Wie sind Bildungs- und Lernprozesse zu<br />
erkennen und zu beschreiben? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für eine<br />
Haltung, die wir in Anlehnung <strong>an</strong> Gerd E. Schäfer »Wahrnehmendes Beobachten«<br />
(Schäfer 2004) nennen möchten?<br />
Diese Überlegungen führen im zweiten Teil der Arbeitshilfe zu Grundsätzen einer<br />
professionellen Beobachtungspraxis, aus denen heraus wir Empfehlungen für bestimmte<br />
Beobachtungspraktiken und -instrumente entwickeln. Wir werden dabei verschiedene<br />
Formen von Beobachtung und Dokumentation darlegen und einige von<br />
Fachwissenschaftlern erarbeitete Beobachtungsbögen vorstellen, die wir aus den<br />
bisherigen Überlegungen heraus empfehlen können. Zusätzlich finden Sie in diesem<br />
Teil einige Anregungen für die Dokumentation Ihrer Beobachtungen.<br />
Im Anh<strong>an</strong>g haben wir eine Literaturliste und Materialien zur Unterstützung ihrer Beobachtungs-<br />
und Dokumentationspraxis für Sie zusammengestellt. Zudem finden Sie<br />
dort ein Beispiel für eine Elterninformation.<br />
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Abteilung Kindertageseinrichtungen, Diözes<strong>an</strong>-Caritasverb<strong>an</strong>d Trier e.V.