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Spezielle Beobachtung<br />
Grenzsteine der Entwicklung<br />
Die »Grenzsteinen der Entwicklung« wurden von H<strong>an</strong>s-Joachim Laewen auf der<br />
Grundlage des in Tübingen entwickelten Instrumentes der »Meilensteine der<br />
Entwicklung« zusammengestellt. Es h<strong>an</strong>delt sich dabei um einen mehrere Seiten<br />
l<strong>an</strong>gen Bogen, der die Kinder ab dem 3. Monat bis zum 72. Monat unter den<br />
Grenzsteinen der<br />
Körpermotorik<br />
kognitiven Entwicklung<br />
sozialen Kompetenz<br />
Sprachentwicklung<br />
H<strong>an</strong>d- und Fingermotorik<br />
emotionalen Kompetenz<br />
beleuchtet. Unter den jeweiligen Rubriken werden Beispiele gen<strong>an</strong>nt, die von Kindern<br />
laut den wissenschaftlichen Erkenntnissen (von 90-95% der Kinder) bereits<br />
durchgeführt werden konnte. In einem Ankreuzverfahren wird eingetragen, ob ein<br />
solches Verhalten zu beobachten ist oder nicht. In den Erläuterungen wird empfohlen,<br />
dass wenn mehrere Fähigkeiten mit »Nein« be<strong>an</strong>twortet werden, eine Auffälligkeit<br />
bestehen k<strong>an</strong>n, die evtl. von einem Kinderarzt oder einer Frühförderstelle<br />
abgeklärt werden sollte.<br />
Durch klare Angaben k<strong>an</strong>n der Bogen von jeder Betreuungsperson ausgefüllt<br />
werden, die einen längeren und kontinuierlichen Kontakt mit dem jeweiligen Kind<br />
hat. Sus<strong>an</strong>ne Viernickel und Petra Völkel (2005) sagen zu dem Instrument: »Der<br />
Bogen ist einfach und mit relativ geringem zeitlichen Aufw<strong>an</strong>d bearbeitbar, als<br />
Hinweisgeber und Frühwarninstrument zeigt sich das Verfahren als praktikabel<br />
und verspricht wertvolle Erkenntnisse in Bezug auf Risikolagen in der Entwicklung<br />
des einzelnen Kindes« (S. 95ff.).<br />
H.J. Laewen spricht selbst von einem »Instrument der Aufmerksamkeit«, dass<br />
geziehlt als Frühwarnsytem zur rechtzeitigen Erkennung von Entwicklungsstörungen<br />
oder -verzögerungen eingesetzt wird (Laewen: Grenzsteine der Entwicklung -<br />
eine empirische Untersuchung zu den Prädiktor-Eigenschaften über den Zeitraum<br />
eines Jahres). In seinem Abschlussbericht zieht er folgendes Resümee:<br />
»Mit aller Vorsicht und vorbehaltlich der Ergebnisse der abschließenden Auswertung<br />
darf unseres Erachtens darauf geschlossen werden, dass die »Grenzsteine«<br />
für einen Einsatz im Rahmen eines Frühwarnsystems geeignet sind, d.h. eine Auffälligkeit<br />
auf dem Grenzsteininstrument sollte zum Anlass zumindest für eine aufmerksame<br />
Beobachtung des betreffenden Kindes und ggf. für eine diagnostische<br />
Abklärung genommen werden. Wie und durch wen eine solche Abklärung und<br />
ggf. die Förderung erfolgen sollte, ist damit noch nicht entschieden und bedarf<br />
weiterer fachlicher und fachpolitischer Diskussionen«.<br />
Eine kurze Zusammenfassung bietet neben Viernickel und Völkel im oben beschriebenen<br />
Buch auch ein Elternflyer des Br<strong>an</strong>denburgischen Ministeriums für<br />
Bildung, Jugend und Sport, der ebenfalls unter der nebenstehenden Internetadresse<br />
abrufbar ist.<br />
Wo erhältlich?<br />
Die Einschätzbögen, den Auswertungsbogen, sowie Hinweise zum theoretischen<br />
Hintergrund und zur praktischen Umsetzung der »Grenzsteine Entwicklung<br />
als Grundlage eines Frühwarnsystems für Risikolagen in Kindertageseinrichtungen«<br />
finden Sie im Internet unter:<br />
http://www.mbjs.br<strong>an</strong>denburg.de/detail.php/lbm1.c.235422.de<br />
Abteilung Kindertageseinrichtungen, Diözes<strong>an</strong>-Caritasverb<strong>an</strong>d Trier e.V. 69