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Landtag von Baden-Württemberg - Landtag Baden Württemberg

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(Ministerpräsident Teufel)<br />

<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> – 12. Wahlperiode – 57. Sitzung – Mittwoch, 9. Dezember 1998<br />

(Abg. Jacobi Bündnis 90/Die Grünen: Damit ist<br />

aber nicht das Kabinett gemeint!)<br />

Dies sollten wir uns auch als gesellschaftliches Ziel vornehmen:<br />

(Beifall der Abg. Heiderose Berroth FDP/DVP)<br />

Wir in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> wollen die „lernende Gesellschaft“<br />

der Zukunft sein.<br />

(Beifall bei der FDP/DVP – Zuruf des Abg. Dr.<br />

Salomon Bündnis 90/Die Grünen)<br />

Meine Damen und Herren, wir wollen die geistigen Kräfte,<br />

das Wissen, die Kreativität und den Fleiß der Bürgerinnen<br />

und Bürger mobilisieren und nutzen. Wir wollen diese Fähigkeiten<br />

voll und ganz zur Entfaltung bringen; denn die<br />

Menschen mit ihren Fähigkeiten sind der Reichtum unseres<br />

Landes.<br />

(Zuruf des Abg. Jacobi Bündnis 90/Die Grünen)<br />

In <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> stimmen die Rahmenbedingungen:<br />

Wir haben ein bewährtes gegliedertes Schulsystem, das wir<br />

Zug um Zug verbessert haben. Auf ideologische Bildungsexperimente<br />

haben wir im Interesse unserer Kinder in diesem<br />

Land verzichtet.<br />

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der FDP/<br />

DVP)<br />

Meine Damen und Herren, in der ersten Hälfte dieser Legislaturperiode<br />

war es unser Hauptziel, die Bedingungen<br />

für Lehren und Lernen an unseren Schulen deutlich zu verbessern:<br />

500 Millionen DM haben wir in den letzten zweieinhalb<br />

Jahren für die Förderung der Erweiterung <strong>von</strong> Schulhausbauten<br />

ausgegeben.<br />

Wir sind dabei, alle Schulen mit einem multimediafähigen<br />

Computer auszustatten.<br />

Wir besetzen alle durch Pensionierung freiwerdenden Lehrerstellen<br />

wieder, und zwar seit 1991 und auch in Zukunft.<br />

Insgesamt schaffen wir <strong>von</strong> 1991 bis zum Jahr 2001 über<br />

5 100 zusätzliche Lehrerstellen.<br />

Fast 3 200 zusätzliche Stellen haben wir seit 1994 für Studienreferendare<br />

geschaffen, und ab dem Jahr 2000 wird es<br />

keine Wartezeit mehr für Referendare geben.<br />

Die Mittel für Nebenlehrer und Krankheitsstellvertreter haben<br />

wir auf 61 Millionen DM aufgestockt, um dem Unterrichtsausfall<br />

begegnen zu können.<br />

Meine Damen und Herren, das alles ist Teil einer Bilanz,<br />

die sich im Ländervergleich wahrlich mehr als sehen lassen<br />

kann.<br />

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP)<br />

Jetzt gehen wir daran, den Schülerinnen und Schülern neue<br />

Möglichkeiten des Lernens und den Schulen neue Möglichkeiten<br />

des Lehrens und des Gestaltens zu eröffnen. Der<br />

Schlüssel zur Qualitätssicherung in der Bildungspolitik<br />

liegt in den Grundschulen. Darum werden wir an den<br />

Grundschulen ab dem Schuljahr 2001/2002 mit dem flächendeckenden<br />

Ausbau des Fremdsprachenunterrichts ab<br />

der ersten Grundschulklasse beginnen.<br />

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP – Abg.<br />

Dr. Reinhart CDU: Sehr gut! – Abg. Birzele SPD:<br />

Das ist die nächste Legislaturperiode! Das erste<br />

Vorhaben in der nächsten Legislaturperiode!)<br />

An den Hauptschulen wollen wir die Ausbildungsfähigkeit<br />

und die Betreuung aller Schülerinnen und Schüler verbessern.<br />

Dazu dienen die Schulversuche „Impulse – Hauptschule“.<br />

Die Kooperation zwischen den Hauptschulen und<br />

den Berufsschulen sowie mit den späteren Ausbildungsbetrieben<br />

werden wir ausbauen.<br />

Leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler brauchen<br />

auch eine intensivere Begleitung beim Übergang in die Berufswelt.<br />

Damit dies gelingt, brauchen wir eine institutionalisierte<br />

Zusammenarbeit aller an der beruflichen Bildung<br />

Beteiligten vor Ort. Daneben sollen Jugendberufshelfer in<br />

jedem Stadt- und Landkreis die jungen Menschen auf der<br />

Suche nach dem richtigen Arbeitsplatz unterstützen und ihnen<br />

in der ersten Phase der beruflichen Ausbildung zur<br />

Seite stehen. Das Land wird sich an den Kosten beteiligen.<br />

Wir hoffen, daß die Arbeitsverwaltung und die Träger der<br />

Berufsschulen ebenfalls hierzu bereit sind. Die ersten Gespräche<br />

sind ausgesprochen ermutigend. Meine Damen und<br />

Herren, wir lassen diesen Teil unserer jungen Generation<br />

nicht hängen, dürfen ihn nicht hängenlassen.<br />

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP)<br />

An den Gymnasien setzen wir neben dem neunjährigen<br />

auch auf den achtjährigen Bildungsgang als eine Regelform,<br />

und wir setzen auf die Neustrukturierung der Oberstufe.<br />

Wir wollen mehr Konzentration auf Schlüsselfächer<br />

zum Erwerb der Studierfähigkeit.<br />

Wir wollen eine Stärkung <strong>von</strong> Fremdsprachen und Naturwissenschaften.<br />

Wir wollen mehr selbständiges und interdisziplinäres<br />

Arbeiten.<br />

Wir streben für diesen Weg eine Öffnungsklausel durch die<br />

Kultusministerkonferenz an, denn wir wollen uns nicht auf<br />

Kosten der Schüler, sondern zu ihrem Nutzen <strong>von</strong> anderen<br />

abheben. Ich sage aber klipp und klar: Dies ist auch eine<br />

Bewährungsprobe für die Kultusministerkonferenz. Wir<br />

werden <strong>von</strong> ihrer Entscheidung unsere Haltung zu dieser<br />

Konferenz abhängig machen.<br />

(Abg. Kuhn Bündnis 90/Die Grünen: Was heißt<br />

das? – Abg. Maurer SPD: Austreten!)<br />

Wir wollen auch hier Wettbewerbsföderalismus und kein<br />

institutionalisiertes Mittelmaß. Der Reformzug muß an<br />

Tempo gewinnen. Wir brauchen in der Kultusministerkonferenz<br />

mehr Antreiber und weniger Bremser, meine Damen<br />

und Herren.<br />

(Lebhafter Beifall bei der CDU und der FDP/DVP<br />

– Abg. Kuhn Bündnis 90/Die Grünen: Genauer!)<br />

Wir wollen mehr Selbstverantwortung für die Schulen und<br />

geben ihnen dafür auch die Mittel, zum Beispiel mehr Eigenständigkeit<br />

beim Budget.<br />

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