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Landtag von Baden-Württemberg - Landtag Baden Württemberg

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(Ministerpräsident Teufel)<br />

<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> – 12. Wahlperiode – 57. Sitzung – Mittwoch, 9. Dezember 1998<br />

sungsgericht eingereicht. Das geltende System macht Leistungswille<br />

zunichte und ersetzt Solidarität durch Ausbeutung.<br />

Damit muß endlich Schluß sein.<br />

Meine Damen und Herren, wir in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

schaffen leistungsfähige Strukturen, auch in der Verwaltung.<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> führt die Verwaltungsreform<br />

bundesweit an. In <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> sind Genehmigungszeiten<br />

für Betriebsanlagen kürzer, das Qualitätsmanagement<br />

ist besser und die Verwaltung ist kundenfreundlicher<br />

als in anderen Bundesländern. Diese Landesregierung<br />

und die sie tragenden Fraktionen haben in dieser Legislaturperiode<br />

über 100 untere Sonderbehörden abgeschafft.<br />

Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

der Landesverwaltung werden wir in der zweiten<br />

Hälfte dieser Legislaturperiode die Einführung der dezentralen<br />

Budgetierung und der Kosten- und Leistungsrechnung<br />

und damit die größte Reform der öffentlichen Verwaltung<br />

überhaupt angehen. Moderner, leistungsfähiger,<br />

kundenfreundlicher – das muß das Bild der Landesverwaltung<br />

am Anfang des 21. Jahrhunderts sein.<br />

In den vergangenen Jahren hatten wir den niedrigsten Anstieg<br />

der Neuverschuldung aller 16 deutschen Länder. Daran<br />

halten wir fest.<br />

(Vereinzelt Beifall bei der CDU und Beifall des<br />

Abg. Kiel FDP/DVP)<br />

Ein solider Landeshaushalt ist auch in Zukunft die Grundlage<br />

für unsere Gestaltungskraft. Wir führen unseren Kurs<br />

der Solidität fort. Jahr für Jahr werden wir unsere Investitionen<br />

im Landeshaushalt erhöhen und die Personalkostenquote<br />

senken. Unsere mutigen Beschlüsse zum Abbau <strong>von</strong><br />

Stellen werden wir weiterhin ohne Entlassungen umsetzen.<br />

(Unruhe)<br />

Meine Damen und Herren, was höre ich da für einen Zwischenruf?<br />

(Abg. Brechtken SPD: Gar keinen! – Lachen bei<br />

der SPD)<br />

Ich kann nur sagen: Wir bauen in dieser Legislaturperiode<br />

– das ist hochinteressant – 4 000 Stellen ab. Die neue Landesregierung<br />

<strong>von</strong> Mecklenburg-Vorpommern hat in der<br />

letzten Woche in der Regierungserklärung zum Ausdruck<br />

gebracht, daß sie 3 000 neue Stellen in der öffentlichen<br />

Verwaltung schafft.<br />

(Abg. Birk CDU: Beschämend!)<br />

Sie finanziert dies mit 450 Millionen DM, die allein <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

im Finanzausgleich an Mecklenburg-<br />

Vorpommern zahlt.<br />

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP)<br />

Das sind die Unterschiede der Politik.<br />

(Zuruf <strong>von</strong> der SPD: Da gab es gar keinen Zwischenruf!)<br />

Wir sind für eine echte Steuerreform, die für die Bürger<br />

Entlastungen bringt und den Eingangssteuersatz – hören<br />

Sie gut zu! – auf 15 % absenkt. Das ist unsere Position.<br />

(Lachen bei der SPD – Abg. Maurer SPD: Ja, ja! –<br />

Abg. Kuhn Bündnis 90/Die Grünen: Finanzierung!<br />

– Abg. Brechtken SPD: In 16 Jahren Regierung<br />

nichts hingebracht!)<br />

Wir hatten dies als Gesetz beschlossen, und die Landesregierung<br />

<strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> hatte diesem Eingangssteuersatz<br />

<strong>von</strong> 15 % vor wenigen Monaten im Bundesrat<br />

zugestimmt.<br />

Meine Damen und Herren, wir sind aber auch für eine Entlastung<br />

der Unternehmen, vor allem des Mittelstands, des<br />

Handwerks, des Handels und der freien Berufe. Sie stärkt<br />

die Ertragskraft, die Investitionen und Innovationen und<br />

trägt damit zur Erhaltung und Schaffung <strong>von</strong> Arbeitsplätzen<br />

bei. Was die neue Bundesregierung bisher als Steuerreform<br />

vorgelegt hat, verdient den Namen „Reform“ nicht.<br />

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der FDP/<br />

DVP)<br />

Es ist ein Schlag in das Gesicht der mittelständischen Unternehmen,<br />

(Oh-Rufe <strong>von</strong> der SPD)<br />

die in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 70 % der Arbeitsplätze und<br />

80 % der Ausbildungsplätze stellen. Diese „Reform“<br />

schwächt die Eigenkapitalbasis der mittelständischen Unternehmen,<br />

ihre Investitionsfähigkeit und ihre Chancen im<br />

Wettbewerb, statt sie zu stärken. Jetzt werden diese Unternehmen<br />

auch noch bestraft. So schafft man keine Beschäftigung.<br />

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP)<br />

Der österreichische Bundeswirtschaftsminister erklärte,<br />

daß sich seit zwei Monaten pro Tag 20 ansiedlungswillige<br />

deutsche Unternehmer bei ihm melden und sich nach den<br />

Ansiedlungsbedingungen erkundigen. Aus der Schweiz habe<br />

ich ganz ähnliche Informationen.<br />

(Zuruf <strong>von</strong> der SPD: Von wem?)<br />

Meine Damen und Herren, wir in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> sehen<br />

nicht tatenlos zu, wenn europäische Nachbarländer wegen<br />

der neuen Bundespolitik versuchen, Unternehmen aus<br />

Deutschland abzuwerben.<br />

(Beifall bei der CDU)<br />

Wir werden die Erfolge und die Vorzüge unseres Landes<br />

professionell und offensiv vermarkten. Wir werden ein<br />

Standortmarketing und eine Imagekampagne <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

starten und die Dynamik unseres Landes positiv<br />

herausstellen.<br />

(Zuruf <strong>von</strong> der CDU: Prima!)<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> hat im übrigen im Inneren die ausgewogenste<br />

Struktur aller Länder in Deutschland. Bei uns haben<br />

alle Regionen – alle Landschaften, die großen Städte<br />

und der ländliche Raum – überdurchschnittliche Entwicklungschancen<br />

und eine überdurchschnittliche Wirtschaftsund<br />

Steuerkraft. Wenn <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> gewinnt, gewinnen<br />

auch die Regionen im Land.<br />

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP)<br />

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