27.04.2014 Aufrufe

Landtag von Baden-Württemberg - Landtag Baden Württemberg

Landtag von Baden-Württemberg - Landtag Baden Württemberg

Landtag von Baden-Württemberg - Landtag Baden Württemberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

(Maurer)<br />

<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> – 12. Wahlperiode – 57. Sitzung – Mittwoch, 9. Dezember 1998<br />

(Beifall bei der SPD – Abg. Haasis CDU: Etwas<br />

Dümmeres ist hier selten gesagt worden!)<br />

– Daß Sie der Motor dieser ganzen Geschichte waren, mag<br />

ja sein, übrigens gegen den Rat der baden-württembergischen<br />

Wirtschaft und aller, die da<strong>von</strong> etwas verstehen.<br />

(Abg. Haasis CDU: Ein Schwachsinn par excellence!)<br />

Im Moment haben wir zusätzliche Schwächen und Probleme<br />

im privatrechtlich verfaßten Finanzbereich. Was ist<br />

denn los bei der Leonberger Bausparkasse und in anderen<br />

Bereichen? Wird dort etwa Personal aufgebaut, lieber Kollege<br />

Haasis?<br />

(Abg. Haasis CDU: Was hat das mit der Fusion zu<br />

tun?)<br />

Was tun Sie eigentlich gegen die Stärke des Finanzplatzes<br />

Hessen, <strong>von</strong> dem Sie leben? Das ist eine Stärke im Privat-<br />

Finanzbereich. Da müßte <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> die Konkurrenzherausforderung<br />

annehmen. Die größte Sparkasse der<br />

Welt zu gründen und bei der Gelegenheit auch noch den<br />

qualifiziertesten Vorstandsvorsitzenden zu vertreiben, das<br />

ist keine Lösung der Probleme <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>s.<br />

(Beifall bei der SPD – Abg. Birk CDU: Wir haben<br />

Rotgrün in Hessen! Deshalb ist der Finanzdienstleistungsbereich<br />

dort so stark!)<br />

– Ja, Sie müssen sich einmal mit Hessen messen.<br />

Es ist ja keine Kunst, sich gegenüber ehemaligen Zonenrandgebieten,<br />

wie das früher hieß, abzugrenzen. Übrigens<br />

hat Niedersachsen im ersten Halbjahr eine höhere Steigerung<br />

des Bruttoinlandsprodukts erreicht als <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>.<br />

Aber lassen wir das einmal.<br />

(Abg. Hans-Michael Bender CDU: Es kommt darauf<br />

an, <strong>von</strong> welchem Ausgangspunkt!)<br />

Unser Maßstab ist: Wie sehen wir im Vergleich mit Bayern,<br />

mit Hessen, mit Nordrhein-Westfalen, mit Hamburg<br />

aus? Wir vergleichen uns mit den Spitzenregionen, und im<br />

Vergleich mit Hessen fallen wir permanent zurück. Das ist<br />

die Realität, die Sie zur Kenntnis nehmen müssen.<br />

(Beifall bei der SPD)<br />

Ich habe, ehrlich gesagt, gedacht, zur Energie <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

gäbe es heute vielleicht etwas Neues. Ich habe mir<br />

immer überlegt, warum eigentlich diese Regierungserklärung<br />

abgegeben wird.<br />

(Abg. Kuhn Bündnis 90/Die Grünen: Halbzeit!)<br />

Ich habe gelernt, daß das irgendwie ein vorgeschriebenes<br />

Datum ist, denn strategisch habe ich keinen Zugang dazu<br />

gefunden.<br />

Dann habe ich gedacht: Wenn sie denn nun abgegeben<br />

wird, dann kommt sicher etwas ungeheuer Neues. Dann<br />

haben wir und hat auch der Kollege Kuhn gerätselt, was<br />

das denn sein könnte.<br />

(Abg. Dr. Salomon Bündnis 90/Die Grünen: Befreiungsschlag!<br />

– Abg. Walter Bündnis 90/Die<br />

Grünen: Ein Schlag ins Wasser!)<br />

– Ein Befreiungsschlag. – Ich will Ihnen einmal sagen, worauf<br />

ich gekommen bin. Ich bin darauf gekommen, daß Sie<br />

hier vielleicht tatsächlich sagen könnten: Jetzt haben wir in<br />

der Tat den Durchbruch bei der Neuordnung der Landesbeteiligungen<br />

geschafft, wenigstens bei der Energie <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong>. Ich sage Ihnen: Es wird an Masse nicht reichen.<br />

Aber nachdem Sie den Bankensektor verbaut haben,<br />

werden Sie eh nie die Kraft aufbringen, die Bayern für ein<br />

solches Zukunftsinvestitionsprogramm aufgebracht hat.<br />

Die werden Sie nie aufbringen. Ich hatte gehofft, daß jetzt<br />

wenigstens bei der Energie <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> der Befreiungsschlag<br />

kommt, daß der Ministerpräsident mitteilt, wie<br />

intelligent die Veräußerungserlöse gestreut und in ein Zukunftsinvestitionsprogramm<br />

eingebaut werden<br />

(Zuruf <strong>von</strong> der SPD: Ja!)<br />

und was für eine strategisch überragende Bedeutung das<br />

hat.<br />

(Zuruf <strong>von</strong> der SPD: Er darf es nicht!)<br />

Aber nichts da<strong>von</strong>. Gar nichts habe ich dazu gehört. Hier<br />

ist zum 28. Mal erklärt worden, man werde irgendwann irgendwie<br />

privatisieren. Aber er hat gleich das Geld ausgegeben<br />

– Ausgaben, für die die Deckung noch gar nicht da<br />

ist,<br />

(Beifall bei der SPD – Abg. Weimer SPD: Genau!)<br />

wo bei Ihnen über die strategischen Komponenten offensichtlich<br />

noch riesige Meinungsverschiedenheiten bestehen.<br />

(Beifall bei der SPD)<br />

Das ist schon eine ziemlich irre Nummer. Das will ich Ihnen<br />

einmal sagen. Wie lange wollen Sie dieses Kaspertheater<br />

mit uns eigentlich noch aufführen? Seit x Jahren höre<br />

ich jetzt, daß die Energie <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> demnächst<br />

strategisch veräußert werde und mit dem Erlös ein riesiges<br />

Zukunftsinvestitionsprogramm aufgelegt werde. Die Leute<br />

streiten sich schon darüber, ob das dann Erwin 3, Walter 1<br />

oder was weiß ich wie<br />

(Abg. Kuhn Bündnis 90/Die Grünen: Lorenz 1!)<br />

– Lorenz 1 – heißen soll. Die größte Chimäre der Welt, und<br />

heute eine Neuauflage dieser Nummer! So geht es doch<br />

nun wirklich nicht.<br />

Ich sage Ihnen: Bayern hat vor Jahren ein Zukunftsinvestitionsprogramm<br />

mit über 5 Milliarden DM aufgelegt. Bayern<br />

hat ein Bündnis für Arbeit – es fällt mir schwer, das<br />

glauben Sie mir wohl, die Bayern zu loben – gemacht, aber<br />

Sie haben nichts zu bieten außer quälenden, endlosen Debatten<br />

in dieser Frage, weil Sie sich gegenseitig im Weg<br />

stehen.<br />

Wie gesagt: Bei den Banken haben Sie es anders als die anderen<br />

gemacht; da haben wir jetzt die größte Sparkasse der<br />

Welt, aber null Erlöse aus Veräußerungen <strong>von</strong> Landesbeteiligungen,<br />

obwohl es jede Menge anderer Vorschläge gegeben<br />

hat.<br />

(Zuruf des Abg. Haasis CDU)<br />

4474

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!