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Landtag von Baden-Württemberg - Landtag Baden Württemberg

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(Ministerpräsident Teufel)<br />

<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> – 12. Wahlperiode – 57. Sitzung – Mittwoch, 9. Dezember 1998<br />

tragen. Die Schwerpunkte sehe ich dabei in der Förderung<br />

<strong>von</strong> Sport, Kultur und Jugendarbeit.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der CDU und der FDP/<br />

DVP)<br />

Damit setzen wir ein Zeichen der Ermutigung für viele<br />

Menschen, die mit ihrer Arbeit und ihrem Engagement unser<br />

Gemeinwesen um vieles reicher und menschlicher machen.<br />

Meine Damen und Herren, der amerikanische Wirtschafts-<br />

Nobelpreisträger Becker sagt: „75 % des weltweit notwendigen<br />

Kapitals ist nicht Sachkapital, sondern Humankapital.“<br />

Die Familien sind aber die wichtigsten Investoren in<br />

dieses Humankapital. Die ganze Gesellschaft ist auf die<br />

Leistung der Familien angewiesen.<br />

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP – Zuruf<br />

des Abg. Dr. Hildebrandt Bündnis 90/Die Grünen)<br />

Die Leistungen der Familien sind für Staat und Wirtschaft<br />

viel zu selbstverständlich.<br />

Der deutsche Sozialstaat ist zuwenig zukunftsorientiert.<br />

Die Sozialpolitik darf nicht nur auf zwei Generationen, sie<br />

muß auf drei Generationen bezogen und zusammenhängend<br />

sein.<br />

(Abg. Kuhn Bündnis 90/Die Grünen: Liest Ihre<br />

Reden eigentlich immer noch jemand durch? –<br />

Abg. Maurer SPD: Und prüft sie auf Wahrheit?)<br />

Das scheint mir notwendig zu sein.<br />

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP)<br />

Meine Damen und Herren, Kindererziehung, Pflege <strong>von</strong><br />

Angehörigen, Hausarbeit sind nicht nur unverzichtbar, sondern<br />

sie machen auch einen erheblichen Teil des Sozialprodukts<br />

aus, ohne daß sie adäquat erfaßt sind und bewertet<br />

werden.<br />

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP – Abg.<br />

Heiderose Berroth FDP/DVP: Achtet unsere Frauen!)<br />

Die Wahrnehmung <strong>von</strong> Elternverantwortung für die Kinder<br />

erfordert eine Anerkennung dieser Erziehungsleistung und<br />

dieser Sozialisationsleistung. Die Familie ist der primäre<br />

Lernort. Niemand trägt mehr zum Zusammenhalt in unserer<br />

Gesellschaft bei als die Familien. Deshalb verstehen wir<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> als Land der Familien.<br />

(Vereinzelt Beifall bei der CDU und der FDP/DVP<br />

– Zuruf des Abg. Nagel SPD)<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> leistet Vorbildliches für die Familien.<br />

Meine Damen und Herren, im kommenden Jahr werden<br />

wir 628 Millionen DM für die Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

im Land aufbringen.<br />

(Zuruf des Abg. Drexler SPD)<br />

Das ist mehr als doppelt soviel wie zu Beginn dieses Jahrzehnts.<br />

Wir haben eine Vollversorgung bei den Kindergartenplätzen<br />

– dank der Leistung unserer Gemeinden und Kirchengemeinden.<br />

(Zuruf <strong>von</strong> der CDU: Jawohl!)<br />

Meine Damen und Herren, der Erfinderkönig, der Erfinder,<br />

der beim Deutschen Patentamt in München die meisten Patente<br />

angemeldet hat, unser Landsmann Artur Fischer,<br />

(Abg. Drexler SPD: Wie heißt das? „König“?)<br />

hat recht, wenn er sagt:<br />

Im Kindergarten und in der Schule müssen wir anfangen.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der CDU und der FDP/<br />

DVP – Zuruf des Abg. Dr. Salomon Bündnis 90/<br />

Die Grünen)<br />

Kinder haben<br />

– sagt er weiter –<br />

eine sehr rege Phantasie, und dieser ihnen angeborene<br />

Schatz muß wieder zutage gefördert werden. Er darf<br />

durch Wissensvermittlung allein nicht zugrunde gehen.<br />

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP – Abg.<br />

Kuhn Bündnis 90/Die Grünen: „fischertechnik“!)<br />

Meine Damen und Herren, das erfolgreiche Reihenhausbauprogramm<br />

für Familien mit Kindern ist unsere Erfindung.<br />

Auch der Landesfamilienpaß und das Programm<br />

„Mutter und Kind“ kommen als landeseigene Leistungen<br />

Familien und Alleinerziehenden zugute.<br />

(Abg. Drexler SPD: Die Erhöhung des Kindergelds!)<br />

Dasselbe gilt für das Landeserziehungsgeld. Wir werden es<br />

weiterführen, und auch wir werden die Einkommensgrenze<br />

nach oben anpassen, sobald der Bund dies für das Bundeserziehungsgeld<br />

beschließt.<br />

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der FDP/<br />

DVP)<br />

Aber, meine Damen und Herren, leider gibt es das Landeserziehungsgeld<br />

nur in Ländern, die <strong>von</strong> der Union regiert<br />

sind.<br />

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der FDP/<br />

DVP – Abg. Jacobi Bündnis 90/Die Grünen: Sollen<br />

wir es den anderen jetzt auch noch zahlen?)<br />

Wir setzen das Zehn-Punkte-Programm einer zukunftsorientierten<br />

Frauenpolitik, das die Frauenbeauftragte der Landesregierung<br />

vorgestellt hat, Zug um Zug um.<br />

Die Vereinbarkeit <strong>von</strong> Familie und Beruf wollen wir weiter<br />

verbessern. Das neue Kindergartengesetz schafft Anreize<br />

für verlängerte Öffnungszeiten und für Ganztagseinrichtungen.<br />

Die Grundschule wird über Betreuungsangebote eltern-<br />

und familienfreundlicher. Auch Kernzeitenbetreuung<br />

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