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Landtag von Baden-Württemberg - Landtag Baden Württemberg

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(Ministerpräsident Teufel)<br />

<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> – 12. Wahlperiode – 57. Sitzung – Mittwoch, 9. Dezember 1998<br />

Alle unsere Maßnahmen in der Schulpolitik, auch eine praxisorientierte<br />

Lehrerausbildung, stehen unter der Zielsetzung,<br />

Kinder und Jugendliche nach ihrer individuellen Begabung<br />

und Befähigung möglichst optimal zu fördern und<br />

zu fordern.<br />

Meine Damen und Herren, mittelfristig streben wir die Bildung<br />

eines Fonds an, aus dem begabte Studentinnen und<br />

Studenten eine zielgenaue Förderung erhalten.<br />

(Zuruf des Abg. Deuschle REP – Abg. Kuhn<br />

Bündnis 90/Die Grünen: Was heißt das?)<br />

Als einen ersten Schritt denke ich hier zum Beispiel an Stipendien<br />

für Auslandssemester, an Promotionsstipendien,<br />

ich denke auch an Habilitationsstipendien für Frauen als<br />

Voraussetzung dafür, daß mehr Frauen auf Lehrstühle berufen<br />

werden können.<br />

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP)<br />

Meine Damen und Herren, das System der dualen Berufsausbildung<br />

funktioniert. Die Landkreise und Stadtkreise<br />

unterhalten vorbildliche Berufsschulen. Wir haben in Esslingen<br />

eine Akademie für die Fortbildung der Berufsschullehrer<br />

eingerichtet.<br />

Mit unseren Berufsakademien haben wir bundesweit eine<br />

Vorreiterrolle gespielt. Wir werden die Studiengänge weiter<br />

ausbauen, weil die Nachfrage sehr groß ist. Der Ausbau<br />

der Berufsakademien wird ein Schwerpunkt der nächsten<br />

Zukunftsoffensive Junge Generation sein, denn an diesen<br />

Bildungseinrichtungen darf es keinen Numerus clausus geben,<br />

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP)<br />

weil junge Leute <strong>von</strong> Berufsakademien hervorragende berufliche<br />

Chancen haben.<br />

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP)<br />

Meine Damen und Herren, unsere Fachhochschulen genießen<br />

internationalen Ruf. Unsere Pädagogischen Hochschulen<br />

sind beispielhaft. Das gilt auch für unsere Universitäten,<br />

die bei jedem Hochschultest mit besten Ergebnissen<br />

abschneiden.<br />

An Fachhochschulen und Berufsakademien schaffen wir in<br />

enger Abstimmung mit der Wirtschaft insgesamt 3 000<br />

neue Studienplätze. Am Ende dieser Legislaturperiode<br />

wird <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 40 % aller Studienanfängerplätze<br />

an diesen beiden Hochschularten anbieten. Damit erfüllen<br />

wir als erstes Land diese Forderung des Wissenschaftsrates.<br />

Den Solidarpakt mit den Universitäten, die Investitionen<br />

aus der Zukunftsoffensive Junge Generation und die gesamte<br />

Hochschulreform verstehen wir bewußt als eine Pionierarbeit.<br />

Dies ist gegenwärtig einmalig im Bundesgebiet.<br />

Auch hier hat <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> die Nase vorn.<br />

Unser Leitmotiv heißt: Mehr Freiheit wagen. Mehr Autonomie,<br />

Eigenverantwortung, Leistungsorientierung, leistungsbezogene<br />

Mittelvergabe, Wettbewerb und Internationalisierung<br />

sind die Schlüsselbegriffe.<br />

Am Ende dieses großen Reformprojekts werden badenwürttembergische<br />

Universitäten stehen mit Studenten in international<br />

konkurrenzfähigen Studiengängen, mit hoher<br />

Anziehungskraft für die besten Wissenschaftler, mit herausragenden<br />

Leistungen in Forschung und Lehre.<br />

Ich bin ganz sicher: Damit geben wir ein Beispiel, an dem<br />

sich zunehmend auch andere Länder in Deutschland orientieren<br />

werden.<br />

Für den Hochtechnologiestandort <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ist<br />

es geradezu eine Überlebensfrage, daß wir unsere Fähigkeiten<br />

als Produzent und Anwender <strong>von</strong> modernster Informations-<br />

und Kommunikationstechnik und in den neuen<br />

Medien voll und ganz zur Geltung bringen. Unsere Landesinitiative<br />

„<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> media“ im Gesamtvolumen<br />

<strong>von</strong> über 500 Millionen DM wird deshalb einen Schwerpunkt<br />

unserer Politik in der zweiten Hälfte der Legislaturperiode<br />

bilden.<br />

Meine Damen und Herren, aus Wissen müssen Produkte<br />

entstehen, aus Produkten Verkaufserfolge, aus Verkaufserfolgen<br />

Erträge, aus Erträgen Steuern, und aus den Steuern<br />

müssen wir in einem Schließen des Kreislaufs wieder Forschungs-<br />

und Bildungseinrichtungen finanzieren können.<br />

(Abg. Brechtken SPD: Die Welt ist eine Scheibe!)<br />

Meine Damen und Herren, deshalb brauchen wir Netzwerke,<br />

deshalb intensivieren wir Austausch und Kontakte <strong>von</strong><br />

Bildungseinrichtungen, Wissenschaft und Forschung, bauen<br />

wir Barrieren ab und internationale Partnerschaften auf.<br />

Wenn Sie gestern beispielsweise an dem Kongreß auf dem<br />

Killesberg teilgenommen hätten, Herr Kollege Brechtken,<br />

(Abg. Kuhn Bündnis 90/Die Grünen: Er hatte doch<br />

Fraktionssitzung!)<br />

würden Sie das unterstützen und hier keine Zwischenrufe<br />

machen. Dort ist nämlich genau das gefordert worden, was<br />

wir in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> bereits realisieren.<br />

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP)<br />

Meine Damen und Herren, ohne Kommunikation keine Innovation.<br />

Deshalb bringen wir Wissenschaft, Wirtschaft,<br />

Politik und Gesellschaft zusammen.<br />

Unser Ziel ist auch, daß sich junge Wissenschaftler, Forscher<br />

und Ingenieure selbständig machen und eigene Firmen<br />

aufbauen. Wir stehen in Deutschland nicht vor einer<br />

neuen Gründerzeit, wir sind bereits mitten in dieser neuen<br />

Gründungsphase. Und wir in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> wollen<br />

an der Spitze dieser Entwicklung bleiben.<br />

Deshalb investieren wir in unsere Existenzgründungsinitiative<br />

100 Millionen DM aus der Zukunftsoffensive Junge<br />

Generation. Deshalb erhöhen wir den erfolgreichen Risikokapitalfonds<br />

bei der bundesweit einzigartigen Mittelständischen<br />

Beteiligungsgesellschaft um über 30 %. Deshalb<br />

sind unsere Hochschulen flächendeckend dabei, das Thema<br />

„Existenzgründung und Unternehmensführung“ in zahlreichen<br />

Studiengängen zu verankern.<br />

(Beifall des Abg. Drautz FDP/DVP)<br />

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