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Landtag von Baden-Württemberg - Landtag Baden Württemberg

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(Oettinger)<br />

<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> – 12. Wahlperiode – 57. Sitzung – Mittwoch, 9. Dezember 1998<br />

len des Finanzsektors fest. Wir wollen einen starken öffentlich-rechtlichen<br />

Banken- und Finanzsektor. Wir wollen und<br />

brauchen einen starken Genossenschafts-, Volksbankenund<br />

Raiffeisenbankensektor. Wir tun auch etwas dafür,<br />

Herr Kollege Maurer, daß der private Finanzsektor in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

gehalten und stark gemacht werden<br />

kann.<br />

Hätten Sie nur die dpa-Meldung <strong>von</strong> heute morgen gelesen,<br />

dann hätten Sie besser geschwiegen und nicht auf Hessen<br />

verwiesen. Georg Mehl, 9. Dezember 1998: „<strong>Württemberg</strong>ische<br />

wird Commerzbank-Anteil an Leonberger übernehmen“.<br />

Commerzbank, Frankfurt, gleich Hessen, <strong>Württemberg</strong>ische,<br />

Stuttgart, gleich <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>.<br />

(Lachen bei Abgeordneten der SPD)<br />

Sie haben in der heutigen dpa-Meldung einen Beweis dafür,<br />

daß mit der Moderation des Landes und durch die kluge<br />

Entscheidung der privaten Eigentümer die Stärkung des<br />

Bankenplatzes Stuttgart und <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> auch auf<br />

dem privaten Sektor vorankommen wird.<br />

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der FDP/<br />

DVP – Abg. Maurer SPD: Wie viele Jobs weniger?)<br />

Mit der <strong>Württemberg</strong>ischen AG als Holding, mit Wüstenrot<br />

als einem großen Bauspar- und Bankdienstleister<br />

(Abg. Maurer SPD: Wie viele Arbeitsplätze gehen<br />

verloren?)<br />

und mit der Leonberger als einer attraktiven Bausparkasse,<br />

die für den Wettbewerb auf Dauer aber zu klein werden<br />

kann, entsteht in <strong>Württemberg</strong> ein Finanzdienstleister, der<br />

den Wettlauf mit Hessen und Bayern aufnehmen kann. Die<br />

Entscheidung <strong>von</strong> heute morgen straft Ihren Vorhalt, Herr<br />

Maurer, Lügen.<br />

(Beifall des Abg. Kiel FDP/DVP)<br />

Hätten Sie nur etwas früher noch einmal in den Ticker geschaut,<br />

hätten Sie hier nicht Falsches behauptet und der<br />

Regierung nicht Falsches vorgeworfen.<br />

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der FDP/<br />

DVP – Abg. Maurer SPD: Sagen Sie etwas zur<br />

Entwicklung der Arbeitsplätze in dem Bereich!)<br />

Herr Kollege Maurer hat einiges zum Thema Südwestrundfunk<br />

gesagt. Zunächst, Herr Kollege Maurer: Natürlich haben<br />

auch Sie mit Debatten an der Entwicklung des öffentlich-rechtlichen<br />

Rundfunks mitgewirkt. Nur: Sie waren<br />

doch schon im <strong>Landtag</strong>, als Lothar Späth den ersten Anlauf<br />

unternommen hat. Damals, 1989, waren Sie dagegen.<br />

(Zuruf des Abg. Haasis CDU)<br />

1989 war Maurer, waren die Sozialdemokraten gegen das,<br />

was jetzt gekommen ist und zehn Jahre früher hätte kommen<br />

können.<br />

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der FDP/<br />

DVP – Zurufe <strong>von</strong> der CDU und des Abg. Drautz<br />

FDP/DVP)<br />

Deswegen: Der erste Anlauf trägt unsere Unterschrift, und<br />

der zweite <strong>von</strong> Erwin Teufel ist <strong>von</strong> Erfolg gekrönt.<br />

Wenn Sie <strong>von</strong> großer Koalition sprechen: Sie schmücken<br />

sich mit fremden Federn. Die Federn gehören dem Kollegen<br />

Beck. Wenn jemand mitgewirkt hat, dann die SPD in<br />

Rheinland-Pfalz.<br />

(Abg. Birk CDU: Jawohl! So ist es! Natürlich!)<br />

Sie waren doch im Grunde genommen sauer und neidisch,<br />

daß nach der großen Koalition Erwin Teufel mit der SPD<br />

in Rheinland-Pfalz und der dortigen FDP, der FDP/DVP in<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> und uns, der Christlich Demokratischen<br />

Union, dieser Erfolg für den Medienstandort <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> und Rheinland-Pfalz gelungen ist.<br />

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP – Abg.<br />

Hans-Michael Bender CDU: So ist es!)<br />

Der Südwestrundfunk hat unser Vertrauen. Unsere Gremienmitglieder<br />

wirken an den Entscheidungen mit. Ich sage<br />

nach wenigen Wochen: Er hat im großen und ganzen in<br />

der deutschen Medienlandschaft einen beachtenswerten<br />

Start gehabt. Die Geschäftsleitung ist gut. Den SWR nimmt<br />

man ernst.<br />

Trotzdem sei es mir erlaubt, als Hörer und Zuschauer und<br />

auch im Gespräch mit Hörern und Zuschauern hier konkrete<br />

konstruktive Kritik zu üben; denn wenn etwas Neues<br />

entsteht, muß es möglich sein, daß es in den ersten Wochen<br />

kritisch begleitet wird:<br />

Erstens: zum Fernsehen. Hier entwickelt sich im öffentlichrechtlichen<br />

Rundfunk eine Tendenz, daß der Wettbewerb<br />

gegen RTL und SAT.1 im Mittelpunkt steht und Information,<br />

Kultur und Politik an den Rand gedrängt werden. „Pro<br />

und Contra“ ist weg; eine neue Serie ist da. Emil Obermann,<br />

Ernst Elitz, die alten Zeiten, ein gutes Stück ARD-<br />

Kultur ist nicht mehr da.<br />

(Abg. Walter Bündnis 90/Die Grünen: Oettinger<br />

als Sandmännchen!)<br />

Zum Hörfunk – Kollege Kuhn, Sie sind im Rundfunkrat;<br />

vielleicht sind Sie der gleichen Meinung –: Ich halte das<br />

erste Hörfunkprogramm für schwach.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der CDU – Abg. Kuhn<br />

Bündnis 90/Die Grünen: Ich habe gedacht, Sie sagen:<br />

das dritte!)<br />

Man findet die festen Fenster nicht mehr. Die Information<br />

kommt zu kurz, Wirtschaft und Politik ist nicht mehr zu festen<br />

Zeiten da. Wer länger als 1:30 Minuten spricht, wird<br />

ausgeblendet. Im Grunde genommen steht „Wortlastigkeit“<br />

im Mittelpunkt.<br />

(Beifall der Abg. Wieser CDU und Beate Fauser<br />

FDP/DVP)<br />

Kann denn Wort lastig sein? Wenn Information, Kultur<br />

und Wirtschaft, wenn Regionales aus dem Land, wenn die<br />

Sendung über Umwelt und Landwirtschaft nicht mehr<br />

wichtig sind, wenn es allein um Einschaltquoten geht,<br />

wenn Wort Lastigkeit bedeuten soll, dann wäre im öffent-<br />

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