Katalog 2003 (PDF) - DOK.fest München
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Palästina 2002<br />
Beta SP, Farbe, 48 Minuten<br />
Buch und Regie: Mohamed Bakri<br />
Kamera: Ramez Kazmus<br />
Ton: Nasser Samara<br />
Schnitt: Leandro Pantanella<br />
Musik: Said Murad<br />
Produzent: Mohamed Bakri<br />
Weltrechte: FPAD,<br />
Hayarkon 99, IL-63432 Tel Aviv<br />
Tel. 97 3 52 29 44 56<br />
http://www.fpad.net<br />
Jenin, Jenin<br />
»Mit einer Kamera ist Bakri im letzten April nach Jenin ins Westjordanland<br />
gefahren. Dort hatte ein blutiger Häuserkampf zwischen<br />
militanten Palästinensern und der israelischen Armee stattgefunden.<br />
24 israelische Soldaten waren gefallen, die Palästinenser<br />
sprachen von Massakern, eine UNO-Kommission stellte 56<br />
Getötete <strong>fest</strong>. Eine Woche nach dem Abzug der Armee traf Bakri<br />
im Flüchtlingslager ein und blieb drei Wochen lang. Entstanden ist<br />
eine Dokumentation menschlichen Elends: Ein Junge läuft über die<br />
Trümmer seines Wohnhauses. Ein alter Arzt schildert unter Tränen<br />
das Ausmaß der Verletzungen, ein Taubstummer stellt mit Händen<br />
und Füßen die schießenden Soldaten nach. Dazu tönen MG-Salven.<br />
Ein achtjähriges Mädchen sagt: ›Ich habe alles verloren, ich<br />
habe kein Leben mehr.‹ Ihr Ausdruck legt nahe, dass auch sie<br />
bereit wäre für einen Selbstmordanschlag.« Patrick Goldfein,<br />
Tagesspiegel vom 23.01.<strong>2003</strong>.<br />
Einem Antrag von Müttern folgend, deren Söhne beim Armee-Einsatz<br />
in Jenin gefallen waren, verbot die israelische Zensurbehörde<br />
im Januar <strong>2003</strong> den Film.<br />
»Jenin, Jenin vertritt einseitig die palästinensische Seite zur Zeit<br />
einer gewaltsamen Konfrontation. Die Darstellung der Ereignisse<br />
grenzt an Hetze und verleitet zum Gedanken, dass die israelischen<br />
Soldaten systematisch und absichtlich Kriegsverbrechen begangen<br />
hätten.« Aus der Begründung der israelischen Zensoren<br />
In March 2002 Israeli troups barged into the Palestinian refugee<br />
camp Jenin. The invasion was part of an offensive against the<br />
hard core of Palestinian terrorism. A brutal battle ensued that<br />
lasted for days and left 80 people dead. Filmmaker Mohamed Bakri<br />
arrived at Jenin a week after the troops had left the scene and<br />
stayed for three weeks. His film is a mani<strong>fest</strong>ation of the bitterness<br />
and despair the continued occupation and aggression against the<br />
Palestinians is causing. Crying elderly men and angry little girls –<br />
almost all of them have lost loved ones or are searching for victims<br />
among the debris.<br />
»It was never my intention to make a fair film. My motivation was<br />
anger, a feeling of defeat, of disappointment, of pain. The Israelis<br />
should understand, why young people blow themselves up.«<br />
Mohamed Bakri<br />
Bio-Filmographie MOHAMED BAKRI, geb. 1954. Palästinenser,<br />
israelischer Staatsbürger. Als Schauspieler Mitglied des Habima-<br />
Theaters.<br />
Spieldaten<br />
Do, 08.05., 19.30 Uhr, Gasteig<br />
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