Katalog 2003 (PDF) - DOK.fest München
Katalog 2003 (PDF) - DOK.fest München
Katalog 2003 (PDF) - DOK.fest München
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Deutschland <strong>2003</strong><br />
Beta SP, Farbe, 100 Minuten<br />
Buch und Regie: Andreas Fischer<br />
Kamera: Roland Breitschuh, Ralph<br />
Kaechle, Dieter Stürmer<br />
Ton: Thomas Bianga, Til Butenschön<br />
Schnitt: Martina Pille, Fabienne Westhoff<br />
Musik: Chara Kyriasoglou<br />
Produktion und Weltrechte:<br />
Moraki-Film GmbH (im Auftrag des Bundesverbandes<br />
Contergangeschädigte<br />
e.V.), Postfach 290410, D-50525 Köln,<br />
Tel. 49 172 301 13 30, moraki@t-online.de<br />
Gefördert von: Bundesministerium für<br />
Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />
Uraufführung: 04.05.<strong>2003</strong>, <strong>München</strong><br />
Contergan: Die Eltern<br />
1957 kommt das Schlaf- und Beruhigungsmittel »Contergan« in<br />
Deutschland auf den Markt. Es versprach werdenden Müttern eine<br />
ruhige und angenehme Nacht. Die Folge: etwa 5.000 missgebildete<br />
Kinder werden in den nachfolgenden Jahren geboren, mit verkürzten<br />
oder veränderten Gliedmaßen, häufig auch mit Schäden an<br />
den inneren Organen. Etwa die Hälfte der Kinder überlebte nicht.<br />
Schon bald entsteht der Verdacht, dass die Häufung der Missbildung<br />
mit der Einnahme von Contergan zusammenhängt. Doch erst<br />
1961 wird das Medikament aufgrund des massiven Drucks von<br />
Presse und Öffentlichkeit aus dem Handel gezogen.<br />
In sehr lebendigen und eindringlichen Schilderungen berichten<br />
Mütter und Väter über die Zeit der Schwangerschaft, über die<br />
Momente unmittelbar nach der Geburt. Sie erzählen, wie das<br />
Leben mit einem behinderten Kind in den 60er Jahren aussah, wie<br />
Nachbarn und Leute auf der Straße auf sie reagierten. Sie erinnern<br />
sich an den schwierigen Augenblick, als sie ihren Kindern<br />
erklären mussten, dass ihre Behinderung durch die Einnahme<br />
eines Medikaments verursacht wurde. Sie beschreiben, wie es<br />
selbst in ihrem Inneren aussieht: ihr Leben in der Schuld, ihre<br />
Gefühle gegenüber den Kindern. Und sie sagen, was sie sich für<br />
ihre Kinder wünschen.<br />
In 1957 Contergan, a sleeping pill and sedative, considered especially<br />
safe for pregnant women, was introduced to the German<br />
market. The consequences were devastating: around 5000 handicapped<br />
children were born in the following years with deformed<br />
members and often damaged organs. About half the children did<br />
not survive. Soon suspicion arose, that the deformation of the children<br />
was connected to the use of Contergan. In 1961 under massive<br />
pressure from the public and the media, the medication was<br />
finally taken off the market.<br />
Vividly, the mothers and fathers, who were affected by Contergan<br />
tell their stories of the periods of pregnancy and the moments<br />
after the birth of their children. They describe, what life with a<br />
handicapped child was like in the sixties, how neighbours and<br />
people on the streets would react. They recall the difficult moment,<br />
when they had to tell their children that a sleeping pill had<br />
caused their handicap. They talk about living with the guilt, their<br />
feelings for their children. And they express their wishes for their<br />
children.<br />
Bio-Filmographie ANDREAS FISCHER, geb. 1961 in Bonn. Ausbildung<br />
zum Fotograf, Studium der Filmwissenschaft, Psychologie<br />
und Ethnologie in Köln und Berlin. Seit 1982 Dokumentar- und<br />
Kurzspielfilme. Dozent an der KHM in Köln.<br />
Filme (Auswahl) 1990 Lindenhotel, 1990 Küchenbank des Grauens,<br />
1991 Lockruf des Blutes, 1993 Kurt Matzner – Jahrgang 1900, 1995<br />
Solo Talent, 1995 Immer der Letzte, 1998 Nachricht des Herzens,<br />
2002 Contergan: Die Eltern<br />
Spieldaten<br />
So, 04.05. 17.00 Uhr, Gasteig<br />
59