Katalog 2003 (PDF) - DOK.fest München
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And Along Came a Spider<br />
Iran 2002<br />
Beta SP, Farbe, 53 Minuten<br />
Buch, Kamera, Ton, Regie und Schnitt:<br />
Maziar Bahari<br />
Musik: Payman Yazdanian<br />
Produzent: Maziar Bahari<br />
15 Nader Street, Vali Asr Ave.,<br />
15116 Teheran, Iran<br />
Tel./Fax 98 21 225 73 17<br />
maziarbahari@yahoo.com<br />
Weltrechte: Indigo<br />
116 Great Portland Street,<br />
GB-WIW6PJ London<br />
Tel. 44 207 612 17-02, Fax -05<br />
sales@indigofact.com<br />
Erstausstrahlung: November 2002, VIR<br />
Va ankaboot amad<br />
Zwischen Juli 2000 und Juli 2001 wurden in der iranischen Stadt<br />
Mashad 16 Frauen ermordet. Die iranische Presse sprach bald von<br />
den »Spinnenmorden«, da der Mörder seine Opfer wie Fliegen in<br />
sein Netz gelockt hatte. Die meisten der Frauen waren als Prostituierte<br />
aufgefallen oder in Zusammenhang mit Drogenkriminalität<br />
aktenkundig geworden. Ihr Mörder, ein 39-jähriger Bauunternehmer,<br />
begründete die Verbrechen nach seiner Verhaftung mit seiner<br />
religiösen Überzeugung. Die Huren beschmutzten den islamischen<br />
Gottesstaat, und eigentlich sei es Aufgabe der Regierung, diese<br />
unreinen Geschöpfe zu beseitigen, so der Mann, der sich bis zu<br />
seiner Hinrichtung unerschütterlich im Recht sieht.<br />
Regisseur Maziar Bahari sprach mit Verwandten und Bekannten<br />
des Täters sowie mit Hinterbliebenen der Opfer. Ausschnitte aus<br />
einem Gespräch mit Saeed Hanei, der »Spinne«, werden Interviewsequenzen<br />
mit einer der zahllosen iranischen Prostituierten<br />
gegenübergestellt, die ständig Gefahr laufen, verhaftet und zum<br />
Tode verurteilt zu werden. Die verschiedenen Aussagen ergeben<br />
ein komplexes Bild der iranischen Gesellschaft, in der die Unterdrückung<br />
der Frau und soziale Probleme wie Prostitution oder Drogenkonsum<br />
nicht länger ignoriert werden können, und in der fundamentalistische<br />
Stimmen gegen die ankämpfen, die eine westlich<br />
orientierte Kultur begrüßen. Es werden noch mehr Spinnen auftauchen,<br />
droht Saeed Haneis Sohn, der das »Werk« seines Vaters<br />
fortführen will.<br />
Between July 2000 and 2001, 16 women were murdered in the Iranian<br />
holy city of Mashad. Because the victims were lured into the<br />
murderer’s web like flies, the Iranian press soon talked about the<br />
‘spider killings’. All victims except one, had previously been<br />
arrested for prostitution and drug-related crimes. When the police<br />
arrested the perpetrator, a 39-year-old contractor, in July 2001, he<br />
said he had committed the murders out of a religious conviction.<br />
The Iranian director Maziar Bahari talked with relatives of both<br />
culprit and victims, as well as with Saeed Hanei, the murderer<br />
himself. He also interviewed one of the 5.000 local whores. The<br />
conversations reveal the complexity of the Iranian society and the<br />
various powers at play. ‘If the authorities don’t do anything about<br />
these women, more Saeed Haneis will emerge’, the murderer’s son<br />
warns ominously.<br />
Bio-Filmographie MAZIAR BAHARI, geb. 1967 in Teheran. Filmund<br />
Politik-Studium in Montreal, Kanada. Seit 1993 Filmemacher<br />
und Journalist für verschiedene Zeitungen, Rundfunksendungen<br />
und Organisationen wie Unicef und UNHCR.<br />
Filme (Auswahl) 1991 Do You Know Where the Past Begins?, 1992<br />
And Now This …, 1993 The Tempest-Tost, 1995 The Voyage of the<br />
Saint Louis, 1998 Wishes and Wish Nots, 2000 Paint! No Matter<br />
What, 2001 Football – Iranian Style, 2002 Va ankaboot amad<br />
Spieldaten<br />
Mi, 07.05., 19.30 Uhr, Gasteig<br />
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