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Inhaltsverzeichnis - Automaten und Formale Sprachen

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Beispiel: Das Wort 010101 besitzt in der Grammatik aus 3.1.3 die zwei Linksableitungen<br />

S ⇒ SS ⇒ 01S ⇒ 01SS ⇒ 0101S ⇒ 010101,<br />

S ⇒ SS ⇒ SSS ⇒ 01SS ⇒ 0101S ⇒ 010101,<br />

entsprechend den beiden folgenden Ableitungsbäumen:<br />

S<br />

S<br />

S<br />

S<br />

S<br />

S<br />

0<br />

1<br />

S<br />

S<br />

S<br />

S<br />

0<br />

1<br />

0<br />

1<br />

0<br />

1<br />

0<br />

1<br />

0<br />

1<br />

Beweis von 3.1.7:<br />

Ein Ableitungsbaum für w sei gegeben. Man überlegt sich nun, wieder durch Induktion,<br />

daß die Konstruktion aus 3.1.5 ”<br />

(ii) ⇒ (i)“ eine Linksableitung für w ergibt.<br />

Sei nun umgekehrt eine Linksableitung für w ∈ Σ ∗ gegeben. Wie in 3.1.5 (i) ⇒ (ii)“<br />

”<br />

erzeugen wir einen Ableitungsbaum für w. Für diese Konstruktion gilt jedoch folgendes:<br />

Verschiedenen Linksableitungen entsprechen verschiedene Ableitungsbäume. (Betrachte<br />

den ersten Ableitungsschritt, in dem sich die Linksableitungen unterscheiden. Es müssen<br />

auf dieselbe Variable verschiedene Produktionen angewendet werden; dies schlägt sich<br />

direkt in einem Unterschied in den Syntaxbäumen nieder.)<br />

□<br />

(Um diesen Beweis zu illustrieren, wende die Konstruktionen aus 3.1.5 auf das nach Bemerkung<br />

3.1.7 angegebene Beispiel an.)<br />

Im allgemeinen ist es für die Syntaxanalyse (Konstruktion eines Syntaxbaumes zu einem<br />

vorgelegten Wort w ∈ L(G)), wie sie z. B. in Übersetzern geleistet wird, von Vorteil, wenn<br />

jedes Wort nur einen Syntaxbaum, also auch nur eine Linksableitung besitzt.<br />

3.1.8 Definition (a) Eine kontextfreie Grammatik G heißt mehrdeutig, wenn es ein<br />

Wort w ∈ L(G) gibt, das zwei verschiedene Ableitungsbäume besitzt.<br />

(b) Eine Sprache L ∈ L 2 heißt inhärent mehrdeutig, wenn jede kontextfreie Grammatik<br />

G mit L = L(G) mehrdeutig ist.<br />

3.1.9 Beispiel (a) Obgleich unsere Grammatik für L bal≠ε aus Beispiel 3.1.3 mehrdeutig<br />

ist, ist die Sprache selbst nicht inhärent mehrdeutig. Wir bemerken (ohne Beweis), daß<br />

folgendes eine eindeutige Grammatik für dieselbe Sprache ist: G ′ = (V ′ , Σ, S, P ′ ), wo<br />

V ′ = {S, A} <strong>und</strong> wo P ′ folgende Produktionen hat:<br />

S → AS | A , A → 01 | 0S1 .<br />

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