Rechnungslegung von Financial Instruments nach IAS 39 - Schweiz

(b) ein Vertrag, in dem die Abgabe eigener Eigenkapitalinstrumente des Unternehmens im
Wert von 100 Unzen Gold vereinbart ist.
Obgleich die Erfüllung eines derartigen Vertrags zwingend oder wahlweise durch die Lieferung
eigener Eigenkapitalinstrumente erfolgt, stellt dieser eine finanzielle Verbindlichkeit
des Unternehmens dar. Es handelt sich um kein Eigenkapitalinstrument, dadas Unternehmen
zu seiner Erfüllung eine variable Anzahl eigener Eigenkapitalinstrumente zur
Verfügung stellt. Dementsprechend begründet der Vertrag nach Abzug aller Verbindlichkeiten
keinen Residualanspruch an den Vermögenswerten des Unternehmens (IAS 32.21).
Demgegenüber stellen Verträge, die erfüllt werden, indem das Unternehmen gegen einen
festen Betrag von Zahlungsmitteln oder anderen finanziellen Vermögenswerten eine feste
Anzahl an eigenen Eigenkapitalinstrumenten (erhält oder) liefern muss, Eigenkapitalinstrumente
dar (IAS 32.22).
Folglich ist etwa eine ausgegebene Aktienoption eines Unternehmens, die den Inhaber
gegen Entrichtung eines vereinbarten Preises oder eines festgelegten Kapitalbetrags einer
Anleihe zum Kauf einer festen Anzahl der Aktien des Unternehmens berechtigt, ein
Eigenkapitalinstrument. Insofern verhindern die sich infolge von Schwankungen der
Marktzinssätze ergebenden Änderungen des Fair Value eines Vertrags, die keinerlei Auswirkung
auf den Betrag der bei Erfüllung des Vertrags zu entrichtenden Zahlungsmittel bzw.
sonstigen finanziellen Vermögenswerte oder die Zahl der bei Erfüllung des Vertrags entgegenzunehmenden
bzw. zu liefernden Eigenkapitalinstrumente haben, nicht die Einstufung
des Vertrags als Eigenkapitalinstrument. Sämtliche erhaltenen Vergütungen (wie ein Agio
auf eine geschriebene Option oder ein Optionsschein auf die eigenen Aktien des Unternehmens)
werden direkt zum Eigenkapital hinzugerechnet und sämtliche entrichteten
Vergütungen (wie das auf eine erworbene Option gezahlte Agio) werden direkt vom Eigenkapital
abgezogen. Im Ergebnis sind Fair Value-Änderungen eines Eigenkapitalinstruments
im Abschluss nicht auszuweisen (IAS 32.22).
Ein Unternehmen, welches sich zum (Rück-) Kauf eigener Eigenkapitalinstrumente gegen
die Entrichtung von Zahlungsmitteln oder anderer finanzieller Vermögenswerte verpflichtet,
begründet eine finanzielle Verbindlichkeit in Höhe des Barwerts des Rückkaufbetrags.
Dies ist auch dann der Fall, wenn der Vertrag selbst ein Eigenkapitalinstrument ist. Als
Beispiel hierfür wird die aus einem Termingeschäft resultierende Verpflichtung eines Unternehmens
genannt, eigene Eigenkapitalinstrumente gegen Zahlungsmittel zurückzuerwerben
(IAS 32.23). Beim erstmaligen Ansatz der finanziellen Verbindlichkeit ist ihr Fair Value
(der Barwert des Rückkaufbetrags) aus dem Eigenkapital umzuqualifizieren. Im Anschluss
daran ist die finanzielle Verbindlichkeit entsprechend IAS 39 zu bewerten. Sofern der Vertrag
ausläuft, ohne dass eine Lieferung erfolgt ist, ist der Buchwert der finanziellen Verbindlichkeit
wieder in das Eigenkapital umzugliedern. Die vertragliche Verpflichtung eines
Unternehmens zum Kauf seiner eigenen Eigenkapitalinstrumente begründet auch dann eine
finanzielle Verbindlichkeit in Höhe des Barwerts des Rückkaufbetrags, wenn die Verpflichtung
nur im Falle der Ausübung eines Optionsrechts durch den Vertragspartner (z.B. durch
Einlösung einer geschriebenen Verkaufsoption, die dem Vertragspartner das Recht auf den
Verkauf der Eigenkapitalinstrumente an das Unternehmen zu einem festen Preis einräumt) zu
erfüllen ist (IAS 32.23).
Vertragliche Vereinbarungen, die erfüllt werden, indem das Unternehmen gegen Zahlungsmittel
oder sonstige finanzielle Vermögenswerte in variabler Höhe eine feste Anzahl an
eigenen Eigenkapitalinstrumenten hingibt oder erhält, stellen finanzielle Vermögenswerte
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