Lebenslange Markenbindung - GfK Panel Services Deutschland
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28<br />
Gibt es Treue für die Marke?<br />
Käuferwanderung<br />
contra Markentreue<br />
Die Jahre nach der Jahrtausendwende<br />
sind für den Lebensmitteleinzelhandel<br />
bis heute eine Aneinanderreihung von<br />
Prüfungen und Herausforderungen. Es<br />
begann mit den Terroranschlägen vom<br />
September 2001, die das Wertegefüge<br />
der Menschen erschütterten und zu<br />
einem plötzlichen und spürbaren Einbruch<br />
des Konsums führten. In Europa<br />
wurde drei Monate später der Euro als<br />
allgemein geltendes Zahlungsmittel eingeführt,<br />
den die Verbraucher als Teuro<br />
erlebten und der die Nachfrage nach<br />
Gütern des täglichen Bedarfs in <strong>Deutschland</strong><br />
in den folgenden Jahren in erheb-<br />
Vertriebsschienenanteile im LEH<br />
Nach Handelspanelsystematik – ohne Fachhandel<br />
Vollsortimenter<br />
Verbraucher- /<br />
Supermärkte<br />
Discountierende<br />
LEH-Discounter /<br />
Drogeriemärkte<br />
Mrd. Euro<br />
VÄ z.Vj. in %<br />
Umsatzanteile in %<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007*<br />
60,4 58,6 55,4 53,7 52,3 50,9 49,0<br />
39,6 41,4<br />
44,6 46,3 47,7 49,1<br />
51,0<br />
48,3<br />
51,7<br />
129,2 133,5 134,7 136,7 136,6 136,6 140,2 142,7<br />
+ 3,3 + 0,9 + 1,5<br />
± 0 - 0,1 + 2,7 + 1,8<br />
Quelle: IRI Grundgesamtheiten, Stand jeweils zum Jahresende,<br />
* eigene Berechnungen auf Basis <strong>GfK</strong> ConsumerScan, Bonsumme FMCG<br />
© <strong>GfK</strong> <strong>Panel</strong> <strong>Services</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
lichem Umfang zu den Discountern und<br />
zu deren Handelsmarken verschob.<br />
Verstärkt wurde diese Käuferwanderung<br />
durch die Sozialreformen der Bundesregierung<br />
in den Jahren 2003 bis 2005,<br />
die den Haushalten zum Teil erheblich<br />
höhere Belastungen für die Gesundheitsvorsorge<br />
und für die Alterssicherung<br />
auferlegten. Schließlich sorgte die<br />
im Herbst 2005 angekündigte Mehrwertsteuererhöhung<br />
für vorgezogene Käufe<br />
bei langlebigen und vergleichsweise<br />
teuren Gebrauchsgütern, was nach dem<br />
Inkrafttreten der Steuererhöhung am<br />
1. Januar 2007 eine leicht verzögerte,<br />
aber dafür umso tiefere Nachfragedelle<br />
im gesamten Konsum nach sich zog.<br />
Seit dem Jahr 2000 haben sich, bedingt<br />
und angetrieben durch diese Ereignisse,<br />
die Marktanteile im deutschen Lebensmittelhandel<br />
massiv verschoben. Die<br />
discountierenden Vertriebsschienen –<br />
Lebensmitteldiscounter und Drogeriemärkte<br />
– konnten ihren Umsatzanteil bis<br />
2007 um zusammen 12 Prozentpunkte<br />
auf rund 52 Prozent aufbauen, während<br />
der wertmäßige Marktanteil der Vollsortimenter<br />
von ehedem 60 Prozent auf<br />
heute 48 Prozent schrumpfte.<br />
Mit diesem Bedeutungswandel der Einkaufsstätten<br />
ging eine ebenfalls massive<br />
Verschiebung der Markensegmente einher.<br />
Der Marktanteil der Handelsmarken<br />
stieg von knapp 25 Prozent im Jahr 2000<br />
auf gut 35 Prozent im Jahr 2007. Entsprechend<br />
ging der wertmäßige Marktanteil