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Lebenslange Markenbindung - GfK Panel Services Deutschland

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Oft zieht sich dieser Paradigmenwechsel<br />

im Konsum durch das gesamte aktive<br />

Berufsleben hindurch. Diese Lebensphase<br />

birgt ein hohes Gefährdungspotenzial<br />

für den Markenartikel schlechthin und<br />

damit auch für die jeweils bevorzugte<br />

Marke in der Warengruppe. In der Mitte<br />

des Berufslebens gehen der Marke denn<br />

auch überdurchschnittlich viele Stammkäufer<br />

verloren. Hinzu kommt bei den<br />

Familien-Haushalten die Zeitknappheit.<br />

Stunden, welche die Kinder beanspruchen,<br />

fehlen für alles andere, auch für<br />

den Einkauf.<br />

Eine Ausnahme bildet in dieser Phase die<br />

Lebenswelt der berufstätigen Alleinlebenden,<br />

deren finanzielle Situation sich<br />

mit den Jahren sogar weiter verbessert,<br />

und die daher keine sozialen Gründe für<br />

eine Abkehr von ihren Markenpräferenzen<br />

haben.<br />

Sobald die Kinder aus dem Haus sind,<br />

bessert sich auch die finanzielle Situation<br />

der Familienhaushalte wieder. Die Zahl<br />

der Handelsmarken-Käufer geht zurück,<br />

und die besser gestellten Mittelschicht-<br />

Haushalte kaufen wieder mehr Markenartikel,<br />

auf die vor allem die älteren<br />

Familien (zumeist mit mehreren Kindern)<br />

aus Budgetgründen verzichtet hatten.<br />

In Empty Nest-Lebenswelten, vor allem<br />

aber in Ruhestands-Lebenswelten kehren<br />

zahlreiche Verbraucher zu ihrem<br />

„traditionellen“ Konsum- und Einkaufsverhalten<br />

zurück. Marken, die jetzt zielgruppengerechte<br />

Angebote machen,<br />

67<br />

Bruchstellen für die <strong>Markenbindung</strong><br />

können dieses Rückkehrerpotenzial für<br />

deutliche Wertschöpfungssteigerungen<br />

nutzen.<br />

Allerdings stellen sich in diesen Lebenswelten<br />

zunehmend Mobilitäts-Restriktionen<br />

ein. Dies führt bei den betroffenen<br />

Haushalten häufig zu Änderungen im<br />

Einkaufsverhalten, wodurch sowohl die<br />

Einkaufsstätten- als auch die <strong>Markenbindung</strong><br />

beeinträchtigt werden.<br />

Eine gesonderte Betrachtung verdienen<br />

in diesem Zusammenhang die Discounter.<br />

Sie kommen, wie oben gesagt, auf besonders<br />

hohe wertmäßige Marktanteile in<br />

den Lebenswelten der jungen und älteren<br />

Familien sowie bei jungen Leuten mit<br />

eigenem Haushalt, die noch in der Ausbildung<br />

stecken. Dagegen sind sie in den<br />

älteren Lebenswelten, vor allem in den<br />

finanziell gut situierten Rentner-Familien<br />

der Mittelschicht, wesentlich geringer.<br />

Gerade diese Lebenswelten werden aber<br />

in den nächsten beiden Jahrzehnten<br />

dem Umfang nach deutlich wachsen,<br />

während die jüngeren Lebenswelten<br />

schrumpfen. Die Discounter werden also<br />

in den nächsten Jahren auf „natürliche“<br />

Weise Marktanteile einbüßen. Denn das<br />

Einkaufsverhalten der Verbraucher beim<br />

Übertritt in den Ruhestand folgt nach<br />

Analysen der <strong>GfK</strong> (derzeit) nicht einem<br />

Kohorteneffekt, sondern dem alterstypischen<br />

Wunsch der Haushalte nach sozialen<br />

Kontakten beim Einkauf. Dabei kehren<br />

viele auch wieder zu ihren „alten“,<br />

ehedem präferierten Marken zurück.

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