Lebenslange Markenbindung - GfK Panel Services Deutschland
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First Choice Buyer – das Rückgrat der Marke<br />
Sowohl der hohe Anteil als auch die<br />
geringe Erosion der Stammkäufer wird<br />
dabei unterstützt durch eine hohe Einkaufsstättenbindung<br />
und geringe Markendichte<br />
in der Warengruppe. Dies sieht<br />
man an der Spitzenposition des Aldi-Produkts<br />
Kokett. Aldi-Kunden haben beim<br />
Kauf von Toilettenpapier keine Wahl; es<br />
gibt dort nur diese eine Marke. Hakle<br />
dagegen konkurriert nicht nur mit dem<br />
billigen Aldi-Produkt, sondern auch mit<br />
anderen Marken in den Regalen der<br />
Vollsortimenter. Der First Choice Buyer-<br />
Anteil ist bei Hakle viel niedriger und die<br />
FCB-Erosionsrate folglich deutlich höher.<br />
Beim Aldi-Waschmittel Tandil ist der First<br />
Choice Buyer-Anteil deshalb niedriger<br />
und die FCB-Erosionsrate höher, weil<br />
es in dieser Warengruppe eine Vielzahl<br />
starker Herstellermarken gibt, die selbst<br />
von regelmäßigen Aldi-Kunden bevorzugt<br />
werden, vor allem Persil. Eine lange<br />
Markentradition verhilft auch Bärenmarke<br />
zu einem hohen First Choice<br />
Buyer-Anteil und entsprechend geringer<br />
FCB-Erosionsrate. Andere Marken wiederum<br />
haben einen Ost-Bonus, wie beispielsweise<br />
Bautzner Senf.<br />
Aber selbst diese Marken mit vergleichsweise<br />
hohem Stammkäufer-Anteil und<br />
relativ geringer Erosionsrate müssen den<br />
Verlust an First Choice Buyern regelmäßig<br />
durch Neukäufer-Akquisition ausgleichen.<br />
Der Zwang dazu ist naturgemäß<br />
umso größer, je geringer der First Choice<br />
Buyer-Anteil und – dadurch bedingt – je<br />
höher die Stammkäufer-Erosion ist.<br />
Hohe Investitionen<br />
in neue Kunden<br />
Die Längsschnittanalyse der <strong>GfK</strong> zeigt,<br />
dass die Marken innerhalb von drei Jahren<br />
im Durchschnitt zehn Prozentpunkte<br />
ihres First Choice Buyer-Anteils und weitere<br />
rund 25 Prozentpunkte ihres Second<br />
Choice Buyer-Anteils einbüßen. Diese<br />
enormen Kundenverluste müssen durch<br />
Neukunden-Akquisition ausgeglichen<br />
werden.<br />
Je höher die Erosion der First Choice<br />
Buyer ist, desto mehr Geld stecken die<br />
Hersteller unter anderem in Preispromotions,<br />
um neue Kunden zu gewinnen.<br />
Doch trotz dieser zum Teil enormen<br />
Investitionen schaffen es die meisten<br />
Marken nicht, den Verlust an Stammkäufern<br />
auszugleichen. So verlieren sie am<br />
Ende gleich zweimal Geld.<br />
Hinzu kommt, dass exzessive Preispromotions<br />
zur Neukunden-Akquisition nachhaltig<br />
kontraproduktiv auf die Attraktivität<br />
der Marke wirken.<br />
Die Strategie der meisten Markenartikelhersteller<br />
zum Erhalt ihrer Marktanteile<br />
ähnelt heute dem Leaky Bucket-Phänomen.<br />
So wie der löchrige Eimer Wasser<br />
verliert, das stetig nachgefüllt werden<br />
muss, so versuchen die Hersteller durch<br />
stetige Akquisition neuer Kunden die<br />
Erosion ihrer Stammkäufer auszugleichen.<br />
Doch die Gewinnung neuer Käufer<br />
absorbiert sowohl einen großen Teil der<br />
Marketingbudgets als auch die Manpo-