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Studium und Ausbildung bei der Bundeswehr: Soldat/in auf Zeit – die zukunftssichere Berufsentscheidung Oberleutnant Normen Seger, Ansprechpartner beim Karriereberatungsbüro der Bundeswehr in Karlsruhe. ”Vielen Schülern ist nicht bekannt, dass die Ausbildung und das Studium bei der Bundeswehr einen zivilen Abschluss beinhalten”, stellt Oberleutnant Normen Seger, Karriereberater beim Karriereberatungsbüro Karlsruhe, fest. Bis zu 250 Doppelstunden jährlich verbringt er an den Schulen der Region, stellt die Bundeswehr als Institution und Arbeitgeber dar und diskutiert mit den Schülern. ”Während des Unterrichtes”, so Normen Seger, ”stellen die Schü - ler immer häufiger Fragen zur Berufsausbildung in der Bundeswehr bzw. was sie mit ihrem erlernten Beruf in der Truppe machen können oder wie das Studium an den eigenen Universitäten abläuft.” Die Bundeswehr als Arbeitsplatz – für die Jugend kann das eine attraktive Alternative sein. Will die Bundeswehr den ihr gestellten Auftrag korrekt erfüllen, müssen junge engagierte Menschen für die Laufbahnen der Mannschaften, Unteroffiziere und Offiziere heranreifen. Das Anfor - derungsprofil ist hoch, denn Soldat sein ist mehr als nur ein Job. ”Man wird gefordert”, sagt Seger. ”Dementsprechend müs sen auch die körperlichen und geistigen Voraussetzungen sein. Speziell der Soldat als Vorgesetzter, Erzieher und Ausbilder junger Männer und Frauen trägt schon früh Verantwortung für Menschen und Material.” Die Bewerber sind, wie im Zivilen auch, ein Querschnitt der Ge - sellschaft: vom Hauptschü ler über den Gymnasiasten bis hin zum Akademiker, die ihre Chancen bei der Bundeswehr suchen. Der beste Zeitpunkt, sich über eine Karriere bei der Bundeswehr zu informieren, ist etwa ein Jahr, bevor man die Schule oder die Ausbildung beendet. Hier bieten sich die Kar- riereberater als kompetente Ansprechstelle an. Im Karriereberatungsbüro Karlsruhe sind dies Hauptfeldwebel Laura Springer und Hauptfeldwebel Erik Ulsamer – sie nehmen sich gerne Zeit, die individuelle Karriereplanung der Jugendlichen voranzubringen, um eine der ca. 15.000 Stellen, die die Bundeswehr jedes Jahr anbietet, zu bekommen. Wichtig ist der Wunsch des Bewerbers. ”Wir pressen niemanden, der sich für neun oder dreizehn Jahre an die Bundeswehr binden möchte, in eine Tätigkeit hinein”, erklärt Hauptfeldwebel Springer. In einer ehrlichen, umfassenden und individuellen Beratung werden den Interessentinnen und Interessenten die Möglichkeiten bei der Bundeswehr auf - gezeigt. Die Ausbildung... Wollen Sie sich ein persönliches Bild von der Bundeswehr machen, ohne sich als Soldatin oder Soldat auf Zeit zu verpflichten Wollen Sie in jungen Jahren schon einen Dienst für die Gesellschaft leisten Überbrücken Sie eventuell die Zeit zwischen Abitur und Studienbeginn mit einem Freiwilligen Wehrdienst bei guter Bezahlung. Und das Beste ist: Sie bestimmen dabei den Zeitraum, in dem Sie tätig sind. Bis zu 23 Monaten ist alles möglich. ”Das Schöne an der Ausbildung oder einer Weiterbildung, z. B. zum Meister oder Techniker, ist die Tatsache, dass alle Prüfungen vor einer Kammer (IHK, HWK) mit einem zivilen Abschluss beendet werden, mit dem man nach der Zeit als Soldat im zivilen Berufsleben eine bessere Ausgangsbasis hat”, so die Karriereberaterin. Um Unteroffizier (Geselle oder Meister) zu werden, muss man über einen Hauptschulabschluss und einen Abschluss in einem staatlich anerkannten Ausbildungsberuf verfügen bzw. die mittlere Reife besitzen. Mindestund Höchstaltersgrenzen sind einzuhalten. Die Berufsmöglichkeiten bei der Bundeswehr sind sehr vielfältig. Et wa 60 verschiedene Ausbildungsberufe können hier erlernt werden, beispielsweise im elektrotechnischen bzw. technischen, im Gesundheits- sowie im kaufmännischen Bereich, jeweils abhängig vom aktuellen Bedarf der Streitkräfte. Hat man einen elektronischen oder einen technischen Beruf erlernt, kann man in der elektronischen Kampfführung, Radarmechanik, Fernmeldetechnik oder auch im Bereich der Luftfahrzeugavionik und Fluggerätmecha nik eingesetzt werden. Das Studium... Um im internationalen Vergleich konkurrenzfähig zu sein, erwerben die zukünftigen Offiziere an den Universitäten der Bundeswehr alle einen Bachelor- bzw. Masterabschluss. ”Die Offizierslaufbahn sollte man Fortsetzung nächste Seite Fluggerätmechaniker/in Den Beruf des Fluggerätmecha - nikers gibt es in drei Fachrichtungen. In der Fertigungstechnik wird man zumeist beim Herstellen von Fluggeräten eingesetzt. So fertigt man Rippen, Spanten, Deckel und Klappen und fügt die Bauteile durch Verkleben, Nieten und Schrauben zusammen. Komplette Baugruppen wie das Steuer- oder Fahrwerk werden montiert wie auch Rümpfe und Tragflächen. Ferner ist man für die Qualitätssicherung zuständig und führt die entsprechenden Mess- und Einstellarbeiten aus. Seinen Arbeitsplatz findet man in luftfahrttechnischen Betrieben, bei Fluggesellschaften oder bei der Bundeswehr. Während der dreieinhalbjährigen Ausbildung lernt man für die Luftfahrt maßgebende Materialien wie Metalle, Aluminiumoder Titanlegierungen sowie Kunststoffe zu verarbeiten. Wer sich für die Fachrichtung Instandhaltung entscheidet, ist in der Hauptsache damit beschäftigt, Fluggeräte bei Fluggesellschaften oder bei der Bundeswehr zu warten, zu reparieren und zu pflegen. So gilt es, Stö - rungen an mechanischen Bauteilen wie Steuer- und Fahrwerk zu erkennen und zu beseitigen. Daneben werden sämtliche pneuma - tischen, hydraulischen, elektrischen und elektronischen Gerätschaften überprüft, instand gesetzt bzw. erneuert und justiert. Man leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit im Flugverkehr. In der Fachrichtung Triebwerkstechnik stellt man Triebwerke her und hält sie instand. Man fertigt Triebwerkkomponenten, Fluggerätsysteme sowie die da - zu passenden elektrischen, hydraulischen, pneumatischen und mechanischen Anbauten. Dabei werden Triebwerkteile manuell und maschinell bearbeitet, ausgewuchtet und justiert. Nachdem Rohr- und Schlauchleitungen gelegt, Lager und Dichtungen eingebaut und die Triebwerkteile geschraubt, genietet und geklebt sind, testet man deren Funktionstüchtigkeit und prüft die Materialien. 12 | ZukunftBeruf
Fortsetzung von Seite 12 dann einschlagen”, sagt Springer, ”wenn man dynamisch und engagiert ist, früh Verantwortung übernehmen will und bereit ist, sich in schwierigen Situationen unter unbekannten Bedingungen zu bewähren.” Im Rahmen der Ausbildung zum Offizier bilden das Studium oder die Pilotenausbildung oftmals das ‘Kernstück’. Derzeit bietet die Bundeswehr folgende Studien - gänge an: München (Universität der Bundeswehr): • Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften (Bachelor / Master of Science) • Elektrotechnik und Informationstechnik (Bachelor / Master of Science) • Informatik (Bachelor / Master of Science) • Luft- und Raumfahrttechnik (Bachelor / Master of Science) • Mathematical Engineering (Bachelor / Master of Science) • Staats- und Sozialwissenschaften (Bachelor / Master of Arts) • Wirtschaftsinformatik (Bachelor / Master of Science) • Wirtschafts- und Organisations - wissenschaften (Bachelor / Master of Science) • Bildungswissenschaft, insbesondere interkulturelle, Medien- und Erwachsenenbildung (Bachelor / Master of Arts) • Sportwissenschaft (Bachelor / Master of Science) • Psychologie (Bachelor / Mas ter of Science) • Technische Informatik und Kommunikationstechnik (Bachelor of Engineering) • Maschinenbau (Bachelor of Engineering) • Computer Aided Engineering (Master of Engineering) • Wehrtechnik (Bachelor of Engineering) • Wirtschaft und Journalismus (Bachelor of Arts) • Management und Medien (Master of Arts) Hamburg (Universität der Bundeswehr): • Wirtschaftsingenieurwesen (Bachelor / Master of Science) • Bildungs- und Erziehungswissenschaft (Bachelor / Master of Arts) • Maschinenbau (Bachelor of Science) • Geschichtswissenschaften (Bachelor / Master of Arts) • Elektro- und Informationstechnik (Bachelor / Master of Science) • Betriebswirtschaftslehre (Bachelor / Master of Arts) • Politikwissenschaft (Bachelor / Master of Arts) • Volkswirtschaftslehre (Bachelor / Master of Arts) • Psychologie (Bachelor / Master of Science) Studiengänge der Fachhochschule Oldenburg / Ostfriesland / Wilhelmshaven: (Begrenzter Bedarf) • Nautik (Bachelor of Science) • Seeverkehrs- und Hafenwirtschaft (Bachelor of Science) • Internationales Transportmanagement (Bachelor of Science) Sonstige Studiengänge (freie Universität): (Begrenzter Bedarf) • Humanmedizin • Zahnmedizin • Pharmazie • Veterinärmedizin Darüber hinaus finanziert die Bundeswehr Offizieren im Sani täts - dienst ein Studium im medizinischen Bereich an einer zivilen Universität. Die Verpflichtungszeit dafür beträgt – abhängig vom Studien- gang und der Verwendung – zwischen 13 und 17 Jahre. Seit Einführung der Studiengebühren ist die Nachfrage nach ei - nem Studium bei der Bundeswehr gestiegen, da hier bei vollem Gehalt und ohne Gebühren studiert werden kann. Soldat – nicht nur ein Beruf Auch international stellen die Sol - daten und Soldatinnen der Bundeswehr ihr Können unter Beweis. Internationale Krisen- und Konfliktbewältigung ist ein Schwerpunkt des Auftrages der Bundeswehr. Dies ist Bestandteil des Berufsbildes eines Soldaten, d. h. die Bereitschaft zur Teilnahme an Ausland s - einsätzen sowie Mobilität müssen grundsätzlich vorhanden sein. Weitere Informationen erteilt die Karriereberatung info der Bundeswehr Rintheimer Querallee 4a 76131 Karlsruhe Tel.: 07 21 / 6 92-4 26 50 Fax: 07 21 / 6 92-4 26 81 E-Mail: kbbkarlsruhe@bundeswehr.org ZukunftBeruf | 13
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