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Download der kompletten Ausgabe - Zukunft Beruf

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Drogist/in<br />

Die <strong>Beruf</strong>sbezeichnung Drogist<br />

führt sich auf die pharmazeutische<br />

Bedeutung des Wortes ‘Drogen’<br />

zurück, das getrocknete Heilpflanzen<br />

bezeichnet. In den einschlägigen<br />

Geschäften werden<br />

Dro geriewaren aus chemischen<br />

und biologischen Substanzen verkauft.<br />

Daneben führt eine Drogerie<br />

ein breit gefächertes Sortiment<br />

an Produkten für die Gesundheit,<br />

Ernährung, Kosmetik,<br />

Körperpflege und den Hobbyund<br />

Freizeitbereich, über die <strong>der</strong><br />

Drogist seine Kundschaft fachlich<br />

korrekt informieren muss.<br />

Gerade die Palette an frei verkäuflichen<br />

Medikamenten, Naturheil-<br />

und Nahrungsergänzungs -<br />

mitteln nimmt ständig zu; Naturheilkunde,<br />

Aroma- o<strong>der</strong> Vitalstofftherapie<br />

gehören deshalb mit<br />

zu den Gebieten, in denen <strong>der</strong> Drogist<br />

sich ständig auf dem Laufenden<br />

halten muss. Damit übt er<br />

einen vielseitigen <strong>Beruf</strong> aus, bei<br />

dem die Beratung des Kunden<br />

und <strong>der</strong> damit verbundene Verkauf<br />

von Drogeriewaren im Vor<strong>der</strong>grund<br />

stehen. Anhand <strong>der</strong> Bedürfnisse<br />

seiner Kunden tätigt<br />

<strong>der</strong> Drogist seine Wareneinkäufe<br />

und sorgt für eine einwandfreie<br />

Lagerung. Er zeich net verantwortlich<br />

für die Produkt-Präsentation<br />

in den Verkaufsräumen sowie in<br />

den Schaufenstern, plant und<br />

führt werbewirksame Maßnahmen<br />

durch, um den Verkauf zu<br />

för<strong>der</strong>n, und ist organisatorisch<br />

und kaufmännisch im Per sonalund<br />

Rechnungswesen sei nes Unternehmens<br />

tätig. Während <strong>der</strong><br />

dreijährigen Ausbildungszeit lernt<br />

er in seinem Unternehmen alles<br />

über Warenwirtschaft und die damit<br />

verbundenen Arbeitsabläufe,<br />

z. B. wie Wareneingangs- und<br />

Wa renausgangsdaten erfasst und<br />

über prüft werden. Es gilt Ge-<br />

schäftsvorfälle zu verbuchen, Ge -<br />

schäftsbriefe zu verfassen, Angebote<br />

verschiedener Firmen einzuholen,<br />

zu vergleichen und die<br />

Verkaufspreise von Waren festzu -<br />

setzen. Ferner erwirbt man sich<br />

umfangreiche Kenntnisse über<br />

Chemikalien, Arznei-, Säuglingspflege-,<br />

Desinfektions-, Verbandsund<br />

Schäd lingsbekämpfungsmit -<br />

tel. Man lernt, wie man Drogen erkennt,<br />

verarbeitet, lagert und aus<br />

ihnen Mischungen herstellt und<br />

welche Vorschriften es für den<br />

Handel mit Giften gibt; wie man<br />

Laborgeräte benutzt und wartet,<br />

was beim Herstellen von Farben<br />

und Lacken alles zu beachten ist<br />

und in welcher Form Umweltschutzmaßnahmen<br />

anzuwenden<br />

sind. Auch die Zubereitung von<br />

Kosmetika gehört zum Repertoire<br />

eines Drogisten. Bisweilen<br />

bieten Drogerien auch Kosmetiko<strong>der</strong><br />

Fußpflegebehandlungen an.<br />

Und <strong>der</strong> Drogist muss wissen, wie<br />

fotografische Aufnahmen ausgearbeitet<br />

werden und welche fotografischen<br />

Artikel für seine Kunden<br />

am sinnvolls ten sind. Auf dem<br />

Lehrplan <strong>der</strong> <strong>Beruf</strong>sschule stehen<br />

u. a. Themen wie allgemeine<br />

Wirtschaftslehre, Rech nungswesen,<br />

Datenverarbeitung und Verkaufskunde<br />

sowie neben Gesund -<br />

heitslehre die Haar-, Haut- und<br />

Körperpflege.<br />

Der Drogist findet seine Einsatzgebiete<br />

in Drogerien und Drogeriemärkten,<br />

im Großhandel und<br />

in chemischen und pharmazeutischen<br />

Industriebetrieben. Eine<br />

Drogerie kann er später einmal<br />

stellvertretend o<strong>der</strong> in Eigenregie<br />

leiten. Die meis ten Unternehmen<br />

setzen einen sehr guten Hauptschul-<br />

bzw. einen gu ten Realschulabschluss<br />

voraus, da man<br />

sonst den Ansprüchen dieses <strong>Beruf</strong>es<br />

kaum gerecht werden kann.<br />

Kaufmann/frau für Spedition und<br />

Logistikdienstleistung<br />

Frische Südfrüchte in <strong>der</strong> kalten<br />

Jahreszeit ausliefern, hochwertige<br />

Computer unter Termindruck<br />

versenden, komplette Transportketten<br />

vom Lkw übers Flugzeug<br />

aufs Schiff und dann auf die<br />

Bahn erstellen – <strong>der</strong> Kaufmann für<br />

Spedition und Logistikdienstleis -<br />

tung wirkt mit großem Organisationstalent<br />

und plant präzise logistische<br />

Abläufe für Transporte<br />

aller Art. Dabei nimmt man Aufträge<br />

entgegen, berät die Kundschaft<br />

und macht Angebote über<br />

Transportkonditionen, indem man<br />

die preis- und zeitgünstigsten We -<br />

ge herausfindet und bei den Transportzeiten<br />

Zwischenlagerungen<br />

und mögliche Aufenthalte an<br />

Staatsgrenzen sowie eventuelle<br />

Lkw-Fahrverbote im In- und Ausland<br />

mit einkalkuliert. Daneben<br />

versichert und verzollt man die<br />

Waren, legt Termine fest und plant<br />

neue Routen. In Lager- und Umschlaghallen<br />

scannt man die Barcodes<br />

von Waren in die Lagerbestandsliste<br />

ein. Auf dem Betriebsgelände<br />

überprüft man Ladelis -<br />

ten, und in <strong>der</strong> Registratur wer den<br />

die Frachtpapiere kontrolliert.<br />

Bei <strong>der</strong> dreijährigen Ausbildung<br />

setzt die Branche auf junge Menschen<br />

mit mittlerem Bildungsabschluss<br />

bzw. mit Hochschulreife.<br />

U.a. lernt man, welche Transportmittel<br />

sich für bestimmte Güter<br />

eignen, welche rechtlichen Bedingungen<br />

man berücksichtigen<br />

muss, was bei <strong>der</strong> Auswahl<br />

von Dienstleistern, insbeson<strong>der</strong>e<br />

Frachtführern und Verfrachtern<br />

zu beachten ist, welche Arten <strong>der</strong><br />

Lagerorganisation es gibt und<br />

wie die Arbeitsabläufe im Lager<br />

in logistische Arbeitsabläufe eingebunden<br />

werden. Auf dem Lehrplan<br />

steht ferner, wie man Kosten<br />

und Erträge von erbrachten Dienstleistungen<br />

bewertet, Kundengespräche<br />

vorbereitet und führt, die<br />

logistischen Bedürfnisse von Kunden<br />

ermittelt, Umsetzungsmöglichkeiten<br />

überprüft, Lösungsvorschläge<br />

ausarbeitet und somit<br />

Geschäftsprozesse erfolgsorientiert<br />

steuert. Damit verbunden<br />

entwickelt und setzt man Marketingmaßnahmen<br />

um. Da man län<strong>der</strong>übergreifend<br />

arbeitet, werden<br />

entsprechende Englischkenntnisse<br />

vermittelt. Man erwirbt Wissen<br />

in Sachen Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften<br />

sowie<br />

über Umweltschutzmaßnahmen,<br />

die bei Lager und Transport zu be-<br />

achten sind. Einschlägige Kenntnisse<br />

erwirbt man sich über Gefahrguttransport-,<br />

Zoll- und Transportversicherungsbestimmungen,<br />

über das Abwickeln von Schadens<br />

fällen sowie über allgemeine<br />

Büro- und Verwaltungsaufgaben.<br />

Von gro ßer Bedeutung ist es, verschiedene<br />

logistische Aufgabenbereiche<br />

zu überblicken und ein<br />

umfassendes Verständnis von logistischen<br />

Gesamtabläufen zu erlangen.<br />

Da die Warenlogistik oh -<br />

ne den Einsatz mo<strong>der</strong>ner Technologien<br />

nicht mehr auskommt<br />

und E-Com merce eine immer grö -<br />

ßere Rolle spielt, wenn es um die<br />

Konkurrenzfähigkeit von Spe -<br />

ditionsunternehmen geht, nutzt<br />

man Webportale, Transport- und<br />

Fracht börsen sowie Sendungsverfolgungssysteme<br />

via Inte rnet.<br />

In erster Linie arbeitet man bei<br />

Speditionen und Unternehmen<br />

im Bereich Umschlag/Lager wirt -<br />

schaft. Stellen bieten ferner Frachtfluggesellschaften,<br />

Paket- und Kurierdienste<br />

sowie Firmen, die in<br />

<strong>der</strong> Güterbeför<strong>der</strong>ung, im Stra -<br />

ßen- o<strong>der</strong> Eisenbahnverkehr o<strong>der</strong><br />

in <strong>der</strong> Schifffahrt angesiedelt sind.<br />

Aufgabenfel<strong>der</strong> gibt es bei Binnenschifffahrts-,<br />

Luftfracht-, Kraftwagen-,<br />

internationalen Speditionen<br />

sowie Lagerunternehmen.<br />

Je nach Größe des Unternehmens<br />

kann man sich auf einen o<strong>der</strong><br />

mehrere Bereiche spezialisieren,<br />

z.B. auf Straßen-, Gefahrgut-,<br />

Schienen- o<strong>der</strong> Luftfrachttransporte<br />

o<strong>der</strong> auf Binnen- und Überseeschifffahrt.<br />

Da sich Transportsysteme und <strong>der</strong><br />

Einsatz von EDV- und Datenkommunikationssystemen<br />

in <strong>der</strong><br />

Logistik ständig wandeln, muss<br />

man sich kontinuierlich weiterbilden.<br />

Nach mehrjähriger <strong>Beruf</strong>stätigkeit<br />

kann man die Prüfung als Fachwirt<br />

für Verkehr, als Fachkaufmann<br />

für Außenwirtschaft bzw.<br />

Marketing ablegen o<strong>der</strong> sich zum<br />

Handelsfachwirt weiterbilden.<br />

Auch ein Studium <strong>der</strong> Betriebswirtschaft<br />

im Verkehrs-, Lagereiund<br />

Transportwesen ist möglich.<br />

Wer sich selbstständig machen<br />

will, kann später einmal die Leitung<br />

eines Speditionsbetriebs<br />

übernehmen.<br />

Durch die Gründung o<strong>der</strong> Übernahme<br />

eines Dienstleistungsbetriebs<br />

(u.a. Paket- und Kurierdiens -<br />

te, Autovermietung) kann man<br />

eine eigene Existenz aufbauen.<br />

58 | <strong>Zukunft</strong><strong>Beruf</strong>

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