Download der kompletten Ausgabe - Zukunft Beruf

Ausbildungsstellenmarkt in der TechnologieRegion Karlsruhe:
“So gute Aussichten wie sonst kaum irgendwo”
Ingo Zenkner, Leiter der Arbeitsagentur Karlsruhe-Rastatt: Auch Menschen mit
Vermittlungshemmnissen so nah wie möglich an den Arbeitsmarkt heranführen –
Individuelle Beratung und Fördermöglichkeiten
Wer sich engagiert um Berufswahl
und Ausbildungsplatz kümmert,
hat in der Region Karlsruhe-Rastatt
alle Aussichten auf einen
guten Start, betont der Leiter
der zuständigen Arbeitsagentur,
Ingo Zenkner, im Interview mit
ZukunftBeruf. Qualifizierung ist
das A und O angesichts eines Arbeitsmarktes,
der fast nur noch
durch strukturelle Arbeitslosigkeit
geprägt ist. Deshalb setze
seine Agentur mehr denn je auf
Beratungsangebote für Arbeitslose,
Geringqualifizierte und Beschäftigte
in Betrieben sowie für
Arbeitgeber, sagt Zenkner, um
die individuell passenden Angebote
und Fördermöglichkeiten he -
rauszufiltern. Der Arbeitsmarkt
brauche alle, auch die Menschen
mit sogenannten Vermittlungshemmnissen.
Besonderen Wert legt Zenkner
auf die Zusammenarbeit aller regionalen
und überregionalen Partner
aus Wirtschaft und Politik,
um gemeinsam den Herausforde -
rungen am Arbeitsmarkt zu begegnen.
Frage: Ist das Einzugsgebiet der
Arbeitsagentur Karlsruhe-Rastatt
die Insel der Glückseligen, was
die beruflichen Aussichten und
Auswahlmöglichkeiten für die Ju -
gend anbelangt
Zenkner: Betrachtet man die Situation
der jungen Leute in den
übrigen europäischen Ländern,
so kann man in unserer Region
Ingo Zenkner leitet die
Arbeitsagentur Karlsruhe-Rastatt.
tatsächlich von einer kleinen Insel
sprechen. Der Ausbildungsstellenmarkt
in unserer Region ist
insgesamt gesehen gut. Jugendliche,
die sich engagieren wollen,
haben so gute Aussichten wie
sonst kaum irgendwo. Wir haben
eine breite Wirtschaftsstruktur,
global vernetzte Unternehmen mit
innovativen Produkten und in einigen
Branchen einen erhöhten
Fachkräftebedarf.
Frage: “Arbeitslosigkeit in der
Region ist hauptsächlich struktureller
Natur”, werden Sie nicht
müde zu sagen. Welche Aufgabenstellungen
ergeben sich dar-
aus, wenn andererseits Unterneh -
men klagen, sie fänden kaum noch
qualifizierte Mitarbeiter
Zenkner: Es ist richtig, der Arbeitsmarkt
hat sich gewandelt,
und wir stellen uns dieser Herausforderung.
Einerseits muss dem
wachsenden Fachkräftebedarf begegnet
werden, und andererseits
müssen sich die Arbeitsmarktchancen
für Menschen mit gerin -
gen Qualifikationen erhöhen. Eine
unserer wichtigsten Aufgaben ist
es, die arbeitslosen Menschen,
die oft mehrere Hemmnisse mitbringen,
mit individuell ausgestalteten
Angeboten so nah wie
möglich an den Arbeitsmarkt zu
führen. Ein Großteil dieser Menschen
hat keine Ausbildung. Deshalb
haben wir unsere Beratungs -
angebote für Arbeitslose, Geringqualifizierte
und Beschäftigte in
Betrieben sowie für Arbeitgeber
weiter ausgebaut.
Frage: Im Februar startete eine
neue Kampagne von Bundesarbeitsministerium
und Bundesagentur
für Arbeit: ‘AusBIL-
DUNG wird was – Spätstarter
gesucht’. Sie will jungen Menschen
zwischen 25 und 35 Jahren
ohne Berufsausbildung eine
zweite Chance geben. Wie wird
dieses Ziel in der Region Karlsruhe-Rastatt
umgesetzt
Zenkner: Die Initiative verfolgt
das Ziel, insbesondere junge Erwachsene
ab einem Alter von 25
Jahren ohne Berufsabschluss in
der Arbeitslosenversicherung und
Grundsicherung für eine abschluss -
orientierte Qualifizierung zu ge -
winnen. Dieses erfordert zunächst
sehr intensive und individuelle Be -
ratungsgespräche durch die Beratungsfachkräfte.
Dort wird auch
geklärt, ob weitere Unterstützungs -
angebote, z.B. Verbesserung der
Deutsch- oder Mathematikkennt -
nisse, vorangestellt werden müssen.
Hierfür gibt es zusätzliche
Förderangebote.
Wir wollen Ausbildungen mit einem
anerkannten Abschluss. Oft
sind verschiedene Wege möglich.
Wir haben Formen der Teilqualifizierung,
der modularen
Ausbildung und der Teilzeitausbildung.
Die ersten jungen Leute sind
bereits auf dem Weg zur künftigen
Fachkraft. Sie absolvieren
derzeit eine Ausbildung zur
Indus triemechanikerin bzw. zum
Industriemechaniker.
Weitere Um schulungen beginnen
im Herbst.
Frage: An welche weiteren Zielgruppen
denken Sie, wenn es um
Konzepte zur Fachkräftesicherung
geht Und wo liegt aktuell
der Fokus Ihrer Programme
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