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Vorwort “Hallo, Heinz, was geht ab” Tag der offenen Tür bei einem großen Unternehmen der Region. Heinz G. ist Leiter der Lehrwerkstatt. Gerade ist er im Gespräch mit einem der Geschäftsführer, der sich über den aktuellen Stand der Bewerbungen informieren will. Die Schulentlass - zahlen sinken, die Qualität der Jungs und Mädels, die vorstellig werden, ist nicht der Burner. Die Zeugnisse sind mäßig, die Bewerbungsschreiben voller Fehler. Darüber will man reden. Und nun blicken beide überrascht in das sonnengebräunte Gesicht von... “Jacko, ich bin’s, altes Haus! Da staunst Du, was Braun ohne En - de. Meine Erzeuger haben vom Ballermann ‘ne Krankmeldung an die Penne gefaxt.” Jacko zwinkert Heinz G. zu. “Kleine Notlüge. Wir haben die Ferien verlängert, die Bilder hab’ ich Dir auf Facebook gepostet. Das eine Foto ist echt abgefahren: Am letzten Tag hab’ ich voll in den Eimer mit der Sangria gereiert – total echt abgefahren!” Noch ein Augenzwinkern: Wirkungsvoll und überall einsetzbar – das ist Lernen mit Tablet-PC und Lern-App, das sogenannte Mobile Learning. Das IHK- Bildungszentrum Karlsruhe gehört mit zu den ersten Dienstleistern beruflicher Fort- und Weiterbildung, die diese moderne Form des Lernens anbieten. Klassischer Präsenzunterricht wird dabei nicht verdrängt, sondern mit Lerneinheiten auf dem Tablet-Computer verzahnt. Vom Lernenden werden hohe Motivation und Selbstlernkompetenz gefordert. Sie zu stärken ist eine wichtige Aufgabe der Dozenten. Insgesamt bietet das IHK-Bildungszentrum Karlsruhe über 150 Prüfungs- und Zertifikatslehrgänge, Seminare und Workshops aus Industrie und Handel an. Kompetente Berate rinnen und Berater lotsen durch die Vielfalt der Angebote. Näheres auf den Seiten 14, 16, 24, 57, 70, 72, 75, 77, 82 und 94. Immer wieder bleiben Ausbildungsstellen unbesetzt, auch in IT-Berufen. Häufigster Grund: Bewerber und Anforderungen einer Stelle passen nicht zueinander. Die neue Ausbildung zum Informatikkaufmann im SRH Berufsförderungswerk (BFW) Heidelberg will das ändern. Das Unternehmen qualifiziert Menschen, die nach Unfall oder Krankheit einen neuen Beruf ergreifen müssen. Die duale Ausbildung wird von Anfang an eng auf die Bedürfnisse der jeweiligen Betriebe abgestimmt und dauert zwei Jahre. Mehr dazu auf Seite 27. “Jetzt rocken wir mal den Laden hier, Alter. Mal sehen, was ihr so drauf habt. Will ja mal später richtig Kohle ziehen.” Und als ob das nicht genug wäre, klopft Jacko auf seinen Rucksack: “Hab’ den Flachmann dabei. Nachher kippen wir den – auf meine neue Lehrstelle!” Heinz G. ist sprachlos. Auch der Geschäftsführer, der kalkweiß an - gelaufen ist und eigentlich unters Sauerstoffzelt müsste. “Wir sollten nochmal ausführlich das Niveau unseres Nachwuchses diskutieren”, meint er. “War der Junge aus Ihrer Nachbarschaft” – “So ungefähr”, sagt Heinz G. “Den habe ich auf Facebook kennengelernt, bei meiner Suche nach qualifizierten Newcomern.” Vor über zwei Jahren startete man in den sozialen Netzwerken durch. Da, wo sich die Jugend tummelt, da musste man auch als Ausbildungsbetrieb stattfinden. Da waren Universitäten, Akademien, Bildungsträger, da suchten junge Menschen nach Karrieremöglich - keiten. Jedenfalls wurde das erzählt – und man glaubt es gern, denn Facebook bedeutete, dass man den Etat für kostspielige Personalanzeigen einsparen konnte. Facebook war das Versprechen, Personal aus dem Vollen zu schöpfen. Die Realität war für Heinz G. eine andere. Nach außen hin war jeder bei der Nachwuchssuche im Netz er folgreich. Bei der Überprüfung der Fakten waren die Er - gebnisse eher ernüchternd: Männliche Facebook-User redeten über Sport und Videospiele, weibliche eher über Familie und Freunde. Ältere (über 30) interessierten sich für Politik, Jüngere für Mode. Es gab erdrückende Ansammlungen über flüssiger Lebensweisheiten und Statusmeldungen wie: ‘Mir ist laaaaaangwei lich’ oder: ‘Mir gets sooo scheise!!!!!!!!’ Einmal fragte Heinz G. nach dem Grund. Die Antwort: ‘Kann ich nich sagn.’ Frage: ‘Hast Du eine Lehrstelle’ Antwort: ‘Nee. Vo zu’ Heinz G. und einer seiner Kollegen haben errechnet, dass von ih - ren Gehältern Monat für Monat gut 1.600 Euro draufgehen, um in sozialen Netzwerken passenden Nachwuchs zu suchen – jeden Tag zwei bis fünf Stunden ihrer Arbeitszeit im Netz. Gefunden hat man – neben Jacko – wenig. Hätte man das Geld besser wieder in Flyer investieren sollen Andreas Müller, Herausgeber von ZukunftBeruf Und wer überhaupt hat so glaubwürdig versichert, dass Facebook die Domäne der Jugend ist – und ausgerechnet noch dieses Teils, der eine Ausbildung anstrebt Das sogenannte Media- Alter der Facebook-User, so fand die Marktforschungsfirma Com- Score heraus, liegt bei 38, 7 Jahre – die eine Hälfte sei älter, die andere Hälfte jünger. Bei Twitter sind es 41,3 Jahre, bei der Plattform Wer-kennt-wen kommt man auf 44,6 Jahre, und beim Netzwerk Stayfriends beträgt das Durchschnittsalter 48,2 Jahre. Ein Grund für die hoffnungslos überalternden Netzwerke sind Eltern, die ihre Kids überwachen wollen und sich unter Decknamen einhacken. In der Regel fliegen sie aber auf – und der Nachwuchs sucht sich andere Kommunikationsmöglichkeiten wie WhatsApp. Selbstredend werden auch hier die Daten gnadenlos analysiert. Vor allem die werbetreibende Industrie ist an den Persönlichkeitsprofilen interessiert. US-Forschern gelang es, allein aus den Facebook-‘Gefällt mir’-Klicks abzuleiten, ob ein User konservativ oder liberal ist, Männchen oder Weibchen, welche politische Einstellung und sexuellen Neigungen er hat, wie er religiös einzuordnen ist. Klar: Wer sich im Netz bewegt, hinterlässt digitale Spuren, die z.B. auch Behörden mit Hilfe von Computerprogrammen filtern können. Jeder User gibt über sich Informationen gedankenlos preis, die er in einem persönlichen Gespräch eher für sich behalten würde. Selbst, wenn er über sich 4 | ZukunftBeruf
ein fal sches Profil einstellt, lässt sich das entlarven. Big brother is wat ching you – im heimischen Wohn- und Jugendzimmer ist das längst Realität. Zwar sind wohl in der Tat bei Facebook vornehmlich junge Menschen aktiv; es ist aber die Altersgruppe zwischen 20 und 30 Jahren und somit nicht die Zielgruppe für Heinz G., der sowieso große Schwierigkeiten hatte, mit der Jugend zu kontakten und sich dummerweise auf das ‘Du’ eingelassen hatte – Autorität verspielt, wie Jacko ihm gerade gezeigt hatte. Die Jugend bleibt in der Regel unter sich. Wobei die meisten Nutzer etwa 200 Freunde haben sollen. Gute zwei Stunden benötigt man täglich, um die alle durchzuklicken. Sicher auch, weil man dabei den gebündelten Schwachsinn als solchen irgendwann erkennt, büßen die sozialen Netzwerke Sympathien ein. So verlor Facebook laut einer Erhebung der Analys - ten von Socialbakers in den letzten Monaten in den USA neun Millionen und in Großbritannien zwei Millionen Nutzer. “Wir wüssten nicht, dass bei irgendeiner Erhebung über diese neuen Medien die Themen Ausbildung, Weiterbildung oder Studium irgendeine Relevanz gehabt hätten”, stellt der Pressespre - cher einer Hochschule Heinz G. gegenüber fest. “Also bewegen wir uns dort auch nicht. Wir stellen uns doch auch nicht neben den Eismann ins Freibad, um für unsere Studiengänge zu werben. Das machen wir bei entsprechenden Bildungsmessen.” Das beruhigt Heinz G., denn dann würde der Tag der offenen Tür ja wieder richtig Sinn machen. Vor allem, weil man miteinander redet – und die ein und anderen Eltern kennenlernt. ZukunftBeruf Und die sozialen Netzwerke – Nun, Heinz G. zumindest bleibt drin. Bewerber wird er dort künftig genauer unter die Lupe nehmen. Spezialisten wie Jacko, die sich, einen Sangria-Eimer umarmend, posten, werden aussortiert. Und wer weiß, wie sich Facebook & Co. entwickeln werden. Vergessen wir nicht: Der arabische Frühling nutzte diese Medien. Jung und Alt tauschten sich aus und organisierten sich. Neben Tratsch und Mobbing findet sich intelligente Kommunikation. Man ist gerade erst dabei, alle möglichen Spielarten zu entdecken – und zu nutzen. Warum also nicht auch auf eine verantwortungsvolle Personalsuche setzen... Wie auch immer die sozialen Medien in Sachen (Aus-)Bildung und Recruiting zu bewerten sind – ZukunftBeruf ist auf Facebook dabei. Mit aktuellen Daten, die wir posten. Die vorliegende Regionalausgabe bietet wieder ein breites Spektrum an Aus- und Weiterbildung, an Studien- und Arbeitsmöglichkeiten. Die gedruckten ZukunftBeruf- Ausgaben lassen sich über www.zukunftberuf.de downloaden. Die Nutzer können sich über die Inhaltsangabe orientieren und sich die für sie relevanten Seiten heraussuchen – jederzeit, überall und kostenlos, z.B. über Bachelor- und viele andere Studien - gänge, über Aus- und Weiterbildung sowie über Zeitarbeit. Die www-Anschriften in Texten und Anzeigen lassen sich anklicken und führen zu den entsprechenden Homepages. Man kann aber auch jede Ausgabe virtuell blättern und auf seinem iPad oder Smartphone lesen. Daneben bieten wir im Internet die Möglichkeit, sich über Banner bzw. Links weiterleiten zu lassen – zu einem Ausbildungsbetrieb, einer Hochschule, einem Bildungsträger oder einem Personaldienstleister. Verknüpfen Sie sich mit uns auf Facebook... ...und wir halten Sie auf dem Laufenden. Inhalt Aus-, Fortbildungsund Arbeitsplätze, Training & Studium bei: ahg Gruppe 67 ALDI Süd 63 alfatraining 73, 76 AOK Mittlerer Oberrhein 98, 99 Arbeitsagentur Karlsruhe-Rastatt 61, 76, 77 Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim 80 – 85 Balthasar-Neumann-Schule 1 Bruchsal 16 BASF 45 Berufsfachschule für Kosmetik Ursula Winiger – s. the cosmetic academy europe 95 Berufsfachschule für Mode Kehrer 25 Betriebswirtschaftliches Fortbildungszentrum (F+U) 7 Bildungszentrum für Pflegeberufe Siloah und Enzkreis 88 Bildungszentrum Mannheim BZE 65 Bundeswehr 12 – 14 COMCAVE.COLLEGE 73 DAA Deutsche Angestellten-Akademie 73, 81 DEKRA Akademie 73 Doduco 49 Duale Hochschule Baden-Württemberg – Karlsruhe 7 EnBW 36, 37 Europäische Medien- und Event- Akademie Baden-Baden 24 F+U – Academy of Languages 7 F+U – Heidelberger Fachschulzentrum 7 Fachhochschule Offenburg 27, 29 Fachhochschule Wedel 18, 19 Fachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe Siloah 88 Freudenberg 10 GFN 2, 3, 73 Handwerkskammer Karlsruhe 61 Heidelberger Privatschulcentrum (F+U) 7 Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft 9 IAL – Institut für angewandte Logistik 73 iba – Internationale Berufsakademie (F+U) 7 IHK Karlsruhe 61 IHK-Bildungszentrum Karlsruhe 14, 16, 24, 57, 70, 72, 75, 77, 82, 94 IHK-BildungsZentrum Südlicher Oberrhein 27, 29 Institut Dr. Flad – Berufskolleg für Chemie, Pharmazie und Umwelt 33 Institut für Softwaretechnik und Outsourcing Norderstedt 18 John Deere 52, 53 Karlsruher Institut für Technologie (KIT) 40, 41 Klinikum Pforzheim 90 LBS 69 Lidl 61 Mannheimer Berufsfachschule für Kosmetik, Film- und Bühnencosmetologie 96 Merkur Akademie International Karlsruhe – Comenius-Ganztagsrealschule, Ganztags-Wirtschaftsgymnasium, Wirtschaftsoberschule, kaufmännische und fremdsprachliche Berufskollegs 11 Merkur Akademie International Pforzheim – kaufmännische und fremdsprachliche Berufskollegs 15 Mineraloelraffinerie Oberrhein MiRO 47 Netzwerk Fortbildung Bruchsal/Karlsruhe – s. auch Regionalbüros für berufliche Fortbildung 72, 74, 75 Oskar Kämmer Schule 73 Paritätische Berufsfachschule für Sozial- und Pflegeberufe 93 Pfeiffer & May 59 pro.Di Bildung 83 prompt Personaldienstleistungen 79 pva, Druck- und Medien-Dienstleistungen 28 Regionalbüros für berufliche Fortbildung Karlsruhe und Pforzheim – s. auch Netzwerk Fortbildung Bruchsal/Karlsruhe 72, 74, 75 SAP Bildungspartner 71, 73 SCA Schucker 31 SRH Berufliche Rehabilitation – Berufsförderungswerk Heidelberg 27 SRH Hochschule Heidelberg 20 – 22 SRH SAP Competence Center 71, 73 St. Vincentius-Kliniken Karlsruhe – Gesundheitsund Krankenpflegeschule 89 Stegmann Personaldienstleistung 79 Stiftung Private Wirtschaftsschulen SABEL 73 Studiengemeinschaft Darmstadt SGD 73 Südwestmetall – Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg 100 Technische Hochschule Wildau (FH) 17 the cosmetic academy europe 94, 95 TPS Telekommunikation – Planung – Schulung 73 Unique Personalservice 78, 79 Verband Badischer Gartenbaubetriebe 97 VOLKSWOHNUNG 57 VWA Baden 26 VWA Hochschule i.Gr. 26 WBS TRAINING 73 weltwärts 14 Write & Paint 85 Berufe & Qualifikationen Altenpflegehelfer 88 Altenpfleger 88 Anlagenmechaniker 51 Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik 51 AOK-Betriebswirt 98 Arbeitserzieher 93 Assistent für Lager und Logistik 81 Ausbildungsberufe bei der Bundeswehr 12, 13 Fortsetzung nächste Seite ZukunftBeruf | 5
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