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Download der kompletten Ausgabe - Zukunft Beruf

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Heilerziehungspfleger/in<br />

Die Heilerziehungspflege ist ein<br />

vielseitiges <strong>Beruf</strong>sbild mit einem<br />

eigenverantwortlichen Aufgabenfeld.<br />

Es eignet sich beson<strong>der</strong>s<br />

für Menschen mit kommunikativen<br />

Fähigkeiten, die gerne<br />

an<strong>der</strong>e Menschen in ihrer Lebensgestaltung<br />

unterstützen.<br />

Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Erwachsene<br />

mit geistiger Behin<strong>der</strong>ung<br />

o<strong>der</strong> psychischer Erkrankung<br />

sind in beson<strong>der</strong>er Weise<br />

auf Unterstützung und Begleitung<br />

angewiesen. Wer dafür sein<br />

Können und Wissen einsetzen<br />

möchte, braucht eine gezielte und<br />

fundierte Fachausbildung.<br />

Die Ausbildung zum/r Heil er -<br />

ziehungspfleger/in qualifiziert in<br />

dop pelter Hinsicht. Denn sie beinhaltet<br />

sowohl eine sozialpflegerische<br />

als auch eine sozial pä -<br />

dagogische Qualifikation.<br />

Diese ganzheitliche Ausbildung<br />

umfasst also erzieherische wie<br />

auch pflegerische Komponenten,<br />

die ihre Absolventen für eine<br />

Fülle von Tätigkeiten befähigen.<br />

So haben die Absolventen an -<br />

schließend die Kompetenz, Men -<br />

schen mit Behin<strong>der</strong>ung und psy -<br />

chischen Erkrankungen umfassende<br />

Hilfen anzubieten. Unter<br />

Beachtung von <strong>der</strong>en Persönlichkeit<br />

und prinzipieller Selbstbestimmung<br />

übernehmen Fachkräfte<br />

<strong>der</strong> Heilerziehungspflege<br />

selbst ständig und eigenverantwortlich<br />

folgende Aufgaben für<br />

die ihnen anvertrauten Menschen:<br />

Beratung, Begleitung, Pflege,<br />

För<strong>der</strong>ung, Assistenz<br />

Bildung und Erziehung<br />

Alltagsmanagement<br />

Bei <strong>der</strong> Beratung, Begleitung,<br />

Pflege und För<strong>der</strong>ung von Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung ist heute<br />

mehr denn je eine fundierte Ausbildung<br />

wichtig. Das spezifische<br />

<strong>Beruf</strong>sbild <strong>der</strong> Heilerziehungspflege<br />

wurde durch die rasante<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe<br />

bestätigt. Der außerordentlich<br />

differenzierten Praxis mit<br />

weitgefassten und subtilen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

muss die berufliche<br />

Qualifizierung entgegenkommen.<br />

Deshalb werden während <strong>der</strong> Ausbildungszeit<br />

fachliche, methodische,<br />

soziale und personale Kom -<br />

pe ten zen vermittelt. Die Prinzipien,<br />

denen die Ausbildung gerecht<br />

werden muss, lauten Ganzheitlich<br />

keit, d. h. Menschen in ihrer<br />

Kom plexität angemessen zu begegnen,<br />

Normalisierung und Integration.<br />

Die Ausbildung zum/r Heilerziehungspfleger/in<br />

dauert drei Jahre<br />

und setzt ein einjähriges Vorpraktikum<br />

voraus. Wichtig ist die<br />

enge Verschränkung von Lernort<br />

Praxis und Lernort Theorie.<br />

Die Unterrichtsfächer im Lernort<br />

Theorie umfassen allgemeinbildende,<br />

pädagogisch-psycholo gi -<br />

sche, pflegerisch-medizinische<br />

und fachpraktische Lernbereiche.<br />

Für Heilerziehungspfleger eröffnen<br />

sich breite Tätigkeitsfel<strong>der</strong>,<br />

z. B. im Bereich <strong>der</strong> ambulanten<br />

Dienste (u. a. Frühför<strong>der</strong>ung, Familienentlastende<br />

Dienste), Beratungsdienste,<br />

betreutes Wohnen,<br />

Tätigkeiten in teilstatio nären<br />

Einrichtungen (u. a. Frühför<strong>der</strong>einrichtungen,<br />

Kin<strong>der</strong>tagesstätten,<br />

För<strong>der</strong>zentren, Werkstätten<br />

für Menschen mit Be hin<strong>der</strong>ung),<br />

in Einrichtungen <strong>der</strong> Sozialpsychiatrie<br />

o<strong>der</strong> in statio nären Einrichtungen<br />

<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe.<br />

Ebenso reichhaltig ist <strong>der</strong> Fortund<br />

Weiterbildungsbereich.<br />

Medizinische/r Fachangestellte/r<br />

Die Medizinische Fachangestellte<br />

hat 2006 die Nachfolge <strong>der</strong><br />

Arzthelferin angetreten. Für die<br />

Patienten ist sie das Aushängeschild<br />

einer Praxis, zumeist die<br />

erste Kontaktperson. Freundlichkeit<br />

und Verständnis für <strong>der</strong>en<br />

Sorgen sind unverzichtbar in dem<br />

<strong>Beruf</strong>.<br />

Sie muss den Überblick behalten,<br />

auch wenn gleichzeitig das<br />

Telefon klingelt, Patienten am<br />

Tresen stehen, das Wartezimmer<br />

voll ist und sich ein Notfall<br />

ankündigt, <strong>der</strong> in den Termin -<br />

ab lauf eingeschoben werden<br />

muss.<br />

Als rechte Hand ihres Chefs<br />

kümmert sich die Medizinische<br />

Fachangestellte um Organisatorisches<br />

ebenso wie um die Betreuung<br />

<strong>der</strong> Patienten vor, wäh -<br />

rend und nach <strong>der</strong> Behandlung;<br />

sie erledigt den Schriftverkehr<br />

und die Abrechnungen. Sie organisiert<br />

den Ablauf <strong>der</strong> Sprechstunden,<br />

speichert Da ten und do -<br />

kumentiert den Behandlungsgang,<br />

macht Termine klar und regelt<br />

den Arbeitsablauf in einer Praxis.<br />

Dem Arzt assistiert sie, wenn die<br />

Patienten untersucht und behandelt<br />

werden. Sie legt Verbände<br />

an, bereitet Spritzen vor o<strong>der</strong> ent -<br />

nimmt Blut für Laborzwecke. Im<br />

Labor selbst führt sie verschieden<br />

ste Tests durch, wobei Sorgfalt<br />

und Präzision unerlässlich<br />

sind. Bei kleineren Eingriffen<br />

geht sie dem Arzt zur Hand und<br />

kümmert sich um die notwendigen<br />

Instrumente.<br />

Sie muss robust genug sein, um<br />

durch den Anblick von Blut,<br />

Körperausscheidungen o<strong>der</strong> Verletzungen<br />

nicht aus <strong>der</strong> Fassung<br />

zu geraten.<br />

Wichtig ist die Einhaltung strenger<br />

Hygienevorschriften im gesamten<br />

Praxisbereich. Sie kennt<br />

sich im Bereich <strong>der</strong> Prävention<br />

aus und informiert Patienten über<br />

Vor- und Nachsorgemöglichkeiten.<br />

Die Einhaltung <strong>der</strong> ärztlichen<br />

Schweigepflicht ist für sie selbstverständlich.<br />

Arbeit findet die Me dizinische<br />

Fachangestellte auch in Kran ken -<br />

häusern, bei ambulanten Pflegediensten,<br />

bei Betriebs ärzten o<strong>der</strong><br />

in den Forschungs laboren von<br />

Pharmafirmen. Ihre Ausbildung<br />

dauert drei Jahre, ein bestimmter<br />

Schulabschluss ist nicht vorgeschrieben.<br />

Wer beruflich vorankommen<br />

will, kann sich zur<br />

Arztfachhelferin o<strong>der</strong> zur Pra xis -<br />

managerin weiterbilden.<br />

Medizinische/r<br />

Dokumentationsassistent/in<br />

Freude an systematischer, strukturierter<br />

Arbeit und Talent im Um -<br />

gang mit dem Computer, dazu<br />

Interesse an medizinischen Themen<br />

sind gute Voraussetzungen<br />

für den <strong>Beruf</strong> des Medizinischen<br />

Dokumentationsassistenten. Er ist<br />

für einen reibungslosen Informationsfluss<br />

und die Bereitstellung<br />

<strong>der</strong> erhobenen Daten in Diagnose-<br />

o<strong>der</strong> Spezialdokumentationen<br />

zuständig. Das Datenmaterial, das<br />

er erfasst und aufbereitet, ist sensibel,<br />

was höchste Sorgfalt bei<br />

<strong>der</strong> Arbeit und persönliche Verschwiegenheit<br />

erfor<strong>der</strong>t.<br />

Medizinische Dokumentationsassistenten<br />

sind in Einrichtungen<br />

des Gesundheitswesens für die<br />

Dokumentation und das Verschlüsseln<br />

von Daten und Informationen,<br />

die Pflege <strong>der</strong> Datenbestände<br />

o<strong>der</strong> auch die Erstellung von<br />

Statistiken zuständig. Arztbriefe<br />

o<strong>der</strong> Krankenakten, aber auch umfangreiche<br />

Studien basieren auf<br />

ihren Informationen. Direkten<br />

Kontakt zu Patienten haben sie<br />

in <strong>der</strong> Aufnahme. Ihr Fachwissen<br />

ist auch in <strong>der</strong> pharmazeutischen<br />

und chemischen Industrie,<br />

in Forschungseinrichtungen o<strong>der</strong><br />

Laboren gefragt.<br />

Die Ausbildung an <strong>Beruf</strong>sfachschulen<br />

ist landesrechtlich geregelt<br />

und dauert zwei bis drei Jahre;<br />

sie ist auch als Umschulung<br />

möglich. In <strong>der</strong> Regel wird ein<br />

mittlerer Bildungsabschluss vorausgesetzt.<br />

Wer den Hauptschulabschluss<br />

mitbringt, muss zusätzlich<br />

eine mindestens zweijährige<br />

abgeschlossene <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />

vorweisen. Wer weiterkommen<br />

möchte und eine Hochschulzugangsberechtigung<br />

hat, kann einen<br />

Bachelorabschluss beispielsweise<br />

im Bereich Dokumentation<br />

o<strong>der</strong> Informationswissenschaften<br />

ansteuern.<br />

<strong>Zukunft</strong><strong>Beruf</strong> | 87

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