Download der kompletten Ausgabe - Zukunft Beruf
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Tourismuskaufmann/-frau<br />
Immobilienkaufmann/frau<br />
Bei <strong>der</strong> Struktur seiner Ausbildung<br />
hat <strong>der</strong> Immobilienkaufmann<br />
von Anfang an ein Wörtchen<br />
mitzureden: Von fünf Wahlqualifikationseinheiten<br />
wählt er<br />
zwei aus. Seine Schwerpunkte<br />
Von heute auf morgen die Reise<br />
zum Meeting in Shanghai organisieren<br />
und das nächstgelegene<br />
Businesshotel finden, damit keine<br />
wertvolle Arbeitszeit mit Pendeln<br />
verloren geht; eine anspruchs -<br />
volle Individualreise zu sagenumwobenen<br />
Inka-Stätten zusammenstellen;<br />
das Rundum-Sorglos-<br />
Paket für Familien mit Kleinkin<strong>der</strong>n<br />
empfehlen; den richtigen<br />
Riecher für die Urlaubstrends von<br />
übermorgen entwickeln und sie<br />
akribisch durchzuplanen, damit<br />
sich die flammenden Versprechen<br />
<strong>der</strong> Reisekataloge auch erfüllen<br />
– all das gehört zur komplexen<br />
Reisebranche und spiegelt<br />
sich im neuen <strong>Beruf</strong>sbild<br />
Tourismuskaufmann/-frau (Privat-<br />
und Geschäftsreisen) wi<strong>der</strong>,<br />
das seit August 2011 an die Stelle<br />
des Reiseverkehrskaufmanns<br />
getreten ist.<br />
Die Ausbildung berücksichtigt<br />
in stärkerem Maß Bereiche wie<br />
Kundenbindung, Kommunikation,<br />
Vertrieb, Marketing und Projektmanagement.<br />
Im dritten Lehrjahr<br />
vertiefen die Auszubildenden<br />
ihr Wissen in den Wahlqualifikationseinheiten<br />
Reiseveranstaltung,<br />
Reisevermittlung o<strong>der</strong><br />
Geschäftsreisen – letztere wurden<br />
als stark wachsen<strong>der</strong> Markt<br />
neu ins Curriculum aufgenommen.<br />
Um bisweilen auch unentschlossene<br />
Kunden optimal beraten zu<br />
legen kann man auf die kaufmännische<br />
Steuerung und Kontrolle,<br />
auf Gebäudemanagement,<br />
das Handeln mit und Vermitteln<br />
von Immobilien, auf die Immobilienentwicklung<br />
o<strong>der</strong> die Verwaltung<br />
von Wohneigentum.<br />
Während <strong>der</strong> dreijährigen Ausbildungszeit<br />
legt man verstärkt<br />
Wert auf kommunikative Fremd -<br />
sprachenkenntnisse, soziale Kompetenzen<br />
und technisches Verständnis.<br />
Produktwissen, Kunden -<br />
orientierung und mo<strong>der</strong>ne Me -<br />
thoden <strong>der</strong> Unternehmensfüh -<br />
rung sind weitere Schwerpunkte.<br />
Als Immobilienkaufmann erwirbt<br />
und verkauft man Immobilien,<br />
man vermietet, verwaltet und bewirtschaftet<br />
sie. Dabei handelt es<br />
sich beispielsweise um Grundstücke,<br />
Wohnhäuser je<strong>der</strong> Grö -<br />
ßenordnung, Wohnungen, Gewerbe-<br />
o<strong>der</strong> Bürohäuser.<br />
Bei <strong>der</strong> Besichtigung schätzt man<br />
ein, welche Kunden für das Objekt<br />
in Frage kommen.<br />
können, müssen sich Tourismus -<br />
kaufleute mit Urlaubszielen im Inund<br />
Ausland, bei Reisediens ten<br />
und Serviceleistungen gut auskennen.<br />
Die Leistungen, die dem<br />
Kunden vermittelt werden, müssen<br />
kalkuliert und in Pros pekten<br />
zusammengestellt werden. Das<br />
kann von Charterflügen über<br />
Schiffs- und Omnibusreisen bis<br />
zu Ferien auf dem Bauernhof gehen;<br />
von Pauschalreisen für Autofahrer<br />
über Studien- und Kongress<br />
reisen bis hin zu Radtouren.<br />
Für die Reisenden reserviert man<br />
Bahn- o<strong>der</strong> Zugtickets, sucht einen<br />
günstigen Mietwagen am Urlaubsort,<br />
bucht die Hotelzimmer<br />
und klärt sie über Zoll-, Devisen-,<br />
Informationen<br />
zum <strong>Beruf</strong><br />
des Immobilienkaufmanns<br />
gibt<br />
es jedes<br />
Jahr auch<br />
auf Bildungsmessen<br />
wie<br />
die ‘Jobs for<br />
Future’ in<br />
Mannheim.<br />
Mit diesen Kunden führt man<br />
Beratungsgespräche, tritt in<br />
Kauf- o<strong>der</strong> Verkaufsverhandlungen<br />
ein, führt Haus- und Wohnungsabnahmen<br />
durch und entwickelt<br />
– sofern gewünscht – Finanzierungskonzepte.<br />
Neben <strong>der</strong> Außendiensttätigkeit<br />
widmet man sich den kaufmännischen<br />
und organisatorischen<br />
Aufgaben im Büro.<br />
Der Immobilienkaufmann spezia<br />
lisiert sich u.a. auf Tätigkeiten<br />
in <strong>der</strong> Gebäudeverwaltung<br />
o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Bauabrechnung,<br />
wirkt bei Neubau-, Sanierungsund<br />
Mo<strong>der</strong>nisierungsvorhaben<br />
mit. Er verwaltet und bewirtschaftet<br />
Immobilien.<br />
Bisweilen übernimmt er auch<br />
das technische Gebäudemanagement<br />
und entwickelt Marketingkonzepte<br />
für die Zielgruppen.<br />
Seine Tätigkeitsfel<strong>der</strong> findet man<br />
bei Bauträgern, Wohnungsunternehmen,<br />
Immobilien- und Projektentwicklern,<br />
bei Immobilienmaklern<br />
und bei Grundstücks-,<br />
Vermögens- und Wohnungsverwaltungen.<br />
Des Weiteren bieten Handelsund<br />
Industrieunternehmen, Banken,<br />
Bausparkassen und Versicherungen<br />
in ihren Im mobilien -<br />
abteilungen attraktive Arbeitsmöglichkeiten<br />
an.<br />
Grundsätzlich hat man die Möglichkeit,<br />
Teile <strong>der</strong> Ausbildung im<br />
Ausland zu absolvieren bzw. die<br />
Ausbildung in schulischer Form<br />
durchzuführen und mit einer Prüfung<br />
bei <strong>der</strong> zuständigen Kammer<br />
abzuschließen, wobei ein<br />
fachpraktischer Anteil gewährleistet<br />
sein muss.<br />
Eine bestimmte schulische o<strong>der</strong><br />
berufliche Vorbildung wird nicht<br />
vorausgesetzt. Wenigstens aber<br />
empfehlenswert ist die mittlere<br />
Reife, <strong>der</strong> größte Teil <strong>der</strong> Auszubildenden<br />
besitzt allerdings die<br />
Hochschulreife.<br />
Großes Kommunikationstalent<br />
und Durchhaltevermögen, auch<br />
wenn die teils langwierigen Beratungsgespräche<br />
nicht zum gewünschten<br />
Erfolg führen, Flexibilität<br />
und Serviceorientierung<br />
sowie Verhandlungsgeschick sind<br />
Fähigkeiten, die dem Immobilienkaufmann<br />
zugute kommen.<br />
Pass- und Gesundheitsvorschriften<br />
sowie über Klima, Verpflegung,<br />
Kleidung und Beson<strong>der</strong>heiten des<br />
Gastgeberlandes auf. Der Computer<br />
und spezielle Buchungssys -<br />
teme sind dabei ein unverzichtbares<br />
Handwerkszeug.<br />
Im Bereich Reiseveranstaltung<br />
geht es darum, Dienstleistungen<br />
wie Beför<strong>der</strong>ung, Unterbringung<br />
und etwaige Zusatzangebote auszuwählen,<br />
zu bewerten und zu attraktiven<br />
Pauschalangeboten zusammenzustellen.<br />
Auch das Beschwerdemanagement<br />
gehört mit<br />
zum Tätigkeitsfeld.<br />
Einen eigenen Schwerpunkt bilden<br />
Geschäftsreisen. Zum Geschäftsreisemanagement<br />
gehö ren<br />
nicht nur die Reservierung und<br />
Buchung von Beför<strong>der</strong>ungsmittel,<br />
Unterkunft o<strong>der</strong> Meetinggelegenheiten,<br />
son<strong>der</strong>n auch die<br />
Reisekostenabrechnung und das<br />
Controlling.<br />
Als wichtige Voraussetzung für<br />
diesen <strong>Beruf</strong> muss man Kontaktfreudigkeit<br />
mitbringen. Um Tourismuskaufmann<br />
zu werden, ge -<br />
nügt formal <strong>der</strong> Hauptschulabschluss;<br />
in <strong>der</strong> Regel haben die<br />
Bewerber Abitur o<strong>der</strong> mittlere<br />
Reife, dann kann die Ausbildungszeit<br />
verkürzt werden. Nach<br />
<strong>der</strong> Ausbildung arbeiten sie in<br />
Reisebüros und bei Reiseveranstaltern,<br />
in Fremdenverkehrsämtern,<br />
bei großen Busunternehmen<br />
o<strong>der</strong> Hotelketten.<br />
Mit <strong>der</strong> Wahlqualifikation Geschäftsreisen<br />
profiliert man sich<br />
für das Travel management großer<br />
Unternehmen o<strong>der</strong> für Voll-Reisebüros,<br />
die neben Ferienreisen<br />
auch Geschäftsreisen abwickeln.<br />
Darüber hinaus ist es möglich,<br />
sich mit einem Fremdenverkehrsbetrieb<br />
o<strong>der</strong> einem Reisebüro<br />
selbstständig zu machen.<br />
Das Fachwissen gilt es ständig<br />
zu ergänzen und neuen Entwicklungen<br />
anzupassen. Das Themenspektrum<br />
reicht von Fremdsprachen<br />
über EDV-Anwendungen<br />
bis zu speziellen Marketingstrategien.<br />
Weiterbilden kann<br />
man sich beispielsweise zum Touristikfachwirt.<br />
Auch ein Studium mit einem Bachelorabschluss<br />
im Bereich Touristik<br />
ist möglich.<br />
56 | <strong>Zukunft</strong><strong>Beruf</strong>