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Download der kompletten Ausgabe - Zukunft Beruf

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Kaufmann/frau im Einzelhandel<br />

Über einen Zeitraum von drei<br />

Jahren ist die Ausbildung zum<br />

Kaufmann im Einzelhandel konzipiert<br />

(eine abgeschlossene Ausbildung<br />

zum Verkäufer wird dabei<br />

nach zwei Jahren angerechnet)<br />

– ein <strong>Beruf</strong>, für den man<br />

Kommunikationsfreudigkeit als<br />

grundlegende Voraussetzung mitbringen<br />

muss, <strong>der</strong> im Handel und<br />

im Handwerk angeboten wird<br />

und durch sogenannte Wahlqualifikationseinheiten<br />

wie ‘Beratung<br />

und Verkauf’, ‘Beschaffungsorientierte<br />

Warenwirtschaft’ und<br />

‘Marketing’ über eine flexible<br />

Ausbildungsstruktur verfügt. Den<br />

aktuellen Anfor<strong>der</strong>ungen gemäß<br />

passt man die Ausbildungsordnung<br />

regelmäßig an. So legte<br />

man beim Rechnungswesen den<br />

Schwerpunkt auf Kosten- und<br />

Leistungsrechnung, Statistik sowie<br />

die Steuerung mit Hilfe von<br />

Kennziffern. Bei <strong>der</strong> Warenkunde<br />

können bestimmte Inhalte als<br />

Wahlbausteine gewählt werden.<br />

Dazu sind IT-bezogene Qualifikationen<br />

in das Ausbildungsprogramm<br />

aufgenommen worden.<br />

Der Kaufmann im Einzelhandel<br />

hat viel Kundenkontakt. Ganz<br />

gleich, ob man Drucker, Schuhe,<br />

Klei<strong>der</strong>, DVD-Player, Spielzeug<br />

o<strong>der</strong> Naturkostprodukte verkauft:<br />

Als oberster Grundsatz<br />

gilt, freundlich und kompetent<br />

zu beraten. Im Zuge des Verkaufsgesprächs<br />

findet man die<br />

Wünsche <strong>der</strong> Kunden heraus,<br />

schlägt dann die geeigneten Waren<br />

vor, zeigt die Funktionsweise<br />

<strong>der</strong> betreffenden Produkte, führt<br />

sie gegebenenfalls vor und weist<br />

auf Eigenschaften und Nutzung<br />

sowie Qualitäts- und Preisunterschiede<br />

hin.<br />

Freundlich und zuvorkommend<br />

hat man auch bei Reklamationen<br />

zu sein, und sollte es zu Problemen<br />

kommen, schlägt man im<br />

Sinne des Kunden annehmbare<br />

Lösungen vor. Das trägt zur<br />

Kundenbindung bei und zeigt<br />

die Dienstleistungsbereitschaft<br />

des Unternehmens.<br />

Man nimmt Reservierungswünsche<br />

entgegen und ist Ansprechpartner<br />

beim Warenumtausch. Je<br />

nach Warengruppe informiert<br />

man die Kunden über spezielle<br />

Dienstleistungen, zum Beispiel<br />

Reparatur- o<strong>der</strong> Lieferservice,<br />

o<strong>der</strong> führt Fachberatungen z. B.<br />

bei einer Kücheneinrichtung<br />

durch. Man berechnet den Verkaufspreis<br />

und berücksichtigt<br />

dabei Rabatte o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitige<br />

Nachlässe.<br />

Beim Kassieren prüft man bisweilen<br />

die Geldscheine, achtet<br />

auf die richtige <strong>Ausgabe</strong> des<br />

Wechselgeldes o<strong>der</strong> wickelt Zahlungen<br />

bargeldlos mittels Kreditkarten<br />

ab und stellt Gutscheine,<br />

Quittungen und Ga rantie -<br />

scheine aus. Man arbeitet mit<br />

Registrier- und Scannerkassen<br />

und rechnet am Ende des Ge -<br />

schäftstages die Einnahmen ab.<br />

Als Kaufmann im Einzelhandel<br />

lernt man, rasch auf die sich<br />

ständig wandelnden Kundenbedürfnisse<br />

einzugehen. Man führt<br />

Marktanalysen durch, passt den<br />

aktuellen Erfor<strong>der</strong>nissen gemäß<br />

das Sortiment an und bleibt damit<br />

wettbewerbsfähig.<br />

Man prüft die Qualität <strong>der</strong> gelieferten<br />

Ware und lagert sie fachgerecht,<br />

in <strong>der</strong> Regel mithilfe<br />

mo<strong>der</strong>ner EDV-Systeme. In den<br />

Verkaufsräumen hat man die<br />

Ware dann auszuzeichnen und<br />

die Regale aufzufüllen.<br />

Der Kaufmann im Einzelhandel<br />

arbeitet außerdem – zumeist<br />

EDV-unterstützt – im Einkaufsund<br />

Lagerwesen, wirkt beim<br />

Visual Merchandising und bei<br />

<strong>der</strong> Sortimentsgestaltung mit.<br />

Bevor die Ware bestellt wird,<br />

werden von diversen Herstellern<br />

Vergleichsangebote eingeholt.<br />

Dabei wird die Qualität <strong>der</strong> einzelnen<br />

Artikel bewertet, und<br />

schließlich führt man die entsprechenden<br />

Verkaufsverhandlungen.<br />

Um die Einkaufsmenge richtig<br />

anzugeben, muss man den Lagerbestand<br />

berücksichtigen und<br />

darauf achten, wie lange z. B.<br />

leicht ver<strong>der</strong>bliche Ware haltbar<br />

ist. Auch Saisonangebote müssen<br />

wirtschaftlich bewertet werden<br />

– beispielsweise neue Modekollektionen<br />

o<strong>der</strong> spezielle Angebote<br />

zu Weihnachten. Die angelegten<br />

und stets zu aktualisierenden<br />

Lagerdateien und -statistiken<br />

geben richtungsweisende<br />

Auskünfte für weitere Einkäufe.<br />

Während <strong>der</strong> Ausbildung lernt<br />

man ferner, Waren unter verkaufspsychologischen<br />

Gesichtspunkten<br />

zu platzieren. So präsentiert<br />

man beispielsweise Markenprodukte<br />

stets im Blickfang<br />

<strong>der</strong> Kunden. Auch dekoriert man<br />

Verkaufsräume und Schaufens -<br />

ter und bringt Son<strong>der</strong>verkaufs -<br />

aktionen auf den Weg.<br />

Der Kaufmann im Einzelhandel<br />

kümmert sich außerdem um betriebswirtschaftliche<br />

Belange.<br />

So kalkuliert man Verkaufspreise,<br />

macht Inventur, verbucht Belege,<br />

übernimmt Aufgaben im<br />

Rechnungswesen, wertet Bilanzen<br />

aus und führt den Schriftverkehr<br />

mit Lieferanten, Kunden<br />

und Banken.<br />

Im Personalbereich stellt man<br />

Einsatzpläne auf, rechnet Löhne<br />

und Gehälter ab und organisiert<br />

betriebliche Aus- und Weiterbildungen.<br />

Die Ausbildung erfolgt dual, das<br />

heißt, sie findet im Ausbildungsbetrieb<br />

und in <strong>der</strong> <strong>Beruf</strong>sschule<br />

statt. Der Weg über eine rein<br />

schulische Ausbildung ist auch<br />

möglich.<br />

Dem Kaufmann im Einzelhandel<br />

bieten sich vielfältige Arbeitsfel<strong>der</strong><br />

im Verkauf, in <strong>der</strong> Lager ver -<br />

waltung, im Versand sowie im Bü -<br />

ro – dies in Fachmärkten, Filialen<br />

großer Handelsketten und in<br />

Fachgeschäften. Da sich <strong>der</strong> gesamte<br />

Einzelhandel ständig wandelt,<br />

Kundschaft und Betriebe<br />

kompetent beraten werden wollen,<br />

ist eine umfassende Weiterbildung<br />

notwendig. Auf den neue s -<br />

ten Stand bringt man seine<br />

Kenntnisse, indem man Seminare<br />

z. B. zu Waren-, Produkt- und<br />

Verkaufskunde, Kundenservice<br />

und Reklamationswesen, Material-<br />

und Lagerwirtschaft, Rechnungswesen<br />

und Controlling sowie<br />

Marketing belegt.<br />

Nach einigen Jahren <strong>Beruf</strong>s er fah -<br />

rung kann man aufsteigen zum<br />

Handelsfachwirt, zum Fach kauf -<br />

mann Einkauf und Logistik, Vorratswirtschaft,<br />

Marketing o<strong>der</strong> Personal.<br />

Auch ein Studium zum Betriebswirt<br />

bzw. Kaufmann ist<br />

denkbar. Ferner ist <strong>der</strong> Weg in die<br />

Selbstständigkeit möglich, etwa<br />

als Besitzer eines Fachhandelsbetriebes<br />

o<strong>der</strong> als freier Handelsvertreter.<br />

Ein an<strong>der</strong>er Weg, ein<br />

Geschäft zu erwerben, sind Franchisekonzepte.<br />

Speiseeishersteller/in<br />

Mit dem Speiseeishersteller wurde<br />

ein <strong>Beruf</strong>sbild geschaffen, das<br />

die Fachkenntnisse und Erfahrungen<br />

vornehmlich italienischer Eismacher<br />

bündelt und nachfolgenden<br />

Generationen weitergibt. Die<br />

über zwei Jahre konzipierte Ausbildung<br />

findet im Betrieb – zumeist<br />

Eisdielen, Eiscafés und Konditoreien<br />

– sowie an <strong>der</strong> <strong>Beruf</strong>sschule<br />

statt, die die Fachkenntnisse<br />

über Lernfel<strong>der</strong> vermittelt.<br />

Dabei gilt es, alles über Hygiene-,<br />

Sicherheits- und Gesundheitsvor -<br />

schriften zu lernen – und wie man<br />

diese Vorschriften in <strong>der</strong> Praxis<br />

bei den verschiedenen Herstellungsverfahren<br />

(Grund eismix, Pasteurisierverfahren,<br />

Reifeprozesse)<br />

umsetzt. Auch das Verarbeiten<br />

des Speiseseises bis hin zum<br />

kreativen Gestalten von Eisbechern<br />

steht auf dem Lehrplan, denn<br />

das Auge ‘schleckt’ mit. Fertigkeiten<br />

erwirbt man sich ferner im<br />

Hinblick auf Biskuit-, Waffelsowie<br />

Baiser-Hippenmassen. Des<br />

Weiteren erfährt man, wie man<br />

kleinere warme Speisen zubereitet<br />

sowie Kalt- und Heißgetränke<br />

anrichtet. Wichtig auch: <strong>der</strong> Umgang<br />

mit dem Kunden. Das freundliche<br />

Auftreten und fachgerechte<br />

Bedienen an Tisch, Theke und<br />

Buffet sorgt für eine langfristige<br />

Kundenbindung und sichert somit<br />

ein Stück weit den Betrieb<br />

und die Arbeitsplätze.<br />

Bei <strong>der</strong> Eisherstellung werden<br />

heutzutage auch in Handwerksbetrieben<br />

mo<strong>der</strong>ne computergesteuerte<br />

Ma schinen eingesetzt.<br />

Sie ordentlich zu bedienen will<br />

ebenfalls gelernt sein. Dabei zählt<br />

aber nach wie vor das handwerkliche<br />

Geschick, denn die Maschine<br />

kann nur dann erstklassige Wa -<br />

re produzieren, wenn zuvor <strong>der</strong><br />

‘Input’ durch den Fachmann dem -<br />

entsprechend optimal ablief. Für<br />

den nord- und mittelbadischen<br />

Raum ist die Justus-von-Lie big-<br />

Schule Mann heim <strong>Beruf</strong>sschulpartner<br />

<strong>der</strong> Ausbildungsbetriebe.<br />

Mit bestandener Ausbildung kann<br />

man den <strong>Beruf</strong> des Konditors in<br />

Angriff neh men. Die dreijährige<br />

Ausbildungszeit verkürzt sich um<br />

ein Jahr.<br />

62 | <strong>Zukunft</strong><strong>Beruf</strong>

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