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Anforderungen an einen kartographischen Viewer für ... - Carto:net

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2 <strong>Anforderungen</strong> <strong>an</strong> die Thematische Kartographie <strong>für</strong> das Geomarketing<br />

Überblick über die möglichen Skalen, die ausschlaggebend <strong>für</strong> die Darstellung sind (vgl.<br />

BAHRENBERG G. & GIESE E. & NIPPER J. 1999, S.13-15).<br />

Abb. 7: Maßskalen der Statistik und ihre Charakterisierung<br />

Skala<br />

Relationen und<br />

Operationen<br />

Nominal xi = xj; xi ≠ xj<br />

Ordinal<br />

Intervall<br />

Ratio<br />

xi = xj<br />

xi < xj; xi > xj<br />

xi = xj<br />

xi < xj; xi > xj<br />

xi = xj + a; xi = xj – b;xi + xj = c<br />

xi = xj<br />

xi < xj; xi > xj<br />

xi = xj + a; xi = xj – b; xi + xj = c<br />

xi = xj • a; xi = xj / b; xi • xj = c<br />

Zweck Variable Beispiel<br />

Identifikation von<br />

Untersuchungselementen<br />

Identifikation von Untersuchungselementen<br />

+ Ordnung<br />

Identifikation und Ordnung von<br />

Untersuchungselementen +<br />

Bewertung<br />

Identifikation, Ordnung und<br />

Bewertung von<br />

Untersuchungselementen + Ratio<br />

qualitativ Geschlecht<br />

qualitativ<br />

geord<strong>net</strong><br />

Zentralität eines Ortes<br />

qu<strong>an</strong>titativ Temperatur<br />

qu<strong>an</strong>titativ<br />

Einkommen,<br />

Entfernungen<br />

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf der Ausführung in DENT B. 1996, S.79-81 und BAHRENBERG G. & GIESE<br />

E. & NIPPER J. 1999, S.15-17.<br />

Eine nominalskalierte Merkmalsausprägung drückt lediglich Gleichheit oder Verschiedenartigkeit<br />

aus. Eine Ordinalskala bringt dagegen eine natürliche R<strong>an</strong>gordnung mit sich. In beiden Fällen<br />

spricht m<strong>an</strong> von qualitativen Variablen. Intervallskalierte Daten gehen <strong>einen</strong> Schritt weiter und<br />

lassen <strong>einen</strong> Vergleich der Abstände zwischen den Ausprägungen zu. Die ratioskalierte Wertemengen<br />

unterscheidet die Werte durch <strong>einen</strong> einheitlichen Faktor. Dieser ermöglicht die Bildung<br />

eines "sinnvollen" Quotienten. Weiter ist der Wert 0 der absolute Nullpunkt. Intervall- und ratioskalierte<br />

Daten gehören zur Gruppe der metrischen Skalen, die ausschließlich Qu<strong>an</strong>titäten<br />

darstellen. Diese können <strong>für</strong> den <strong>kartographischen</strong> Darstellungstypen folgende wichtige Eigenschaften<br />

besitzen:<br />

- absolut: Zahlen ohne jeglichen Bezug (Achtung: auch Prozentwerte können absolut sein!)<br />

- relativ: Bezugswerte wie Dichtezahlen und Quoten<br />

- diskret: besitzen endlich viele Merkmalsausprägungen (z.B. Einwohnerdichte)<br />

- stetig: besitzen unendlich viele Merkmalsausprägungen, auch wenn nur in einem bestimmten<br />

Intervall (z.B. das Relief der Erde). Diese werden auch Kontinua gen<strong>an</strong>nt und können durch<br />

Isolinien dargestellt werden.<br />

Allgemein sei noch erwähnt, dass Daten eines bestimmten Skalenniveaus auch in ein niedrigeres<br />

Niveau tr<strong>an</strong>sformiert werden können - umgekehrt ist das nicht möglich. Eine derartige<br />

Tr<strong>an</strong>sformation bringt eine Abnahme des Informationsgehaltes mit sich.<br />

Die Werteeigenschaften und die Lage im Raum grenzt die Darstellungsmöglichkeiten einer<br />

Erscheinung stark ein (vgl. Abbildung 10).<br />

Hinweis: BERTIN erwähnt eine weitere Variableneigenschaft, die Länge. Diese drückt sich in der Anzahl der Werte aus.<br />

Wichtig ist außerdem, dass der hier verwendete Begriff "Variable" bei BERTIN als Komponente bezeich<strong>net</strong> wird (vgl.<br />

BERTIN J. 1972, S.41).<br />

2.2.3.3 Die Darstellungsmöglichkeiten thematischer Inhalte<br />

Die Darstellungsmöglichkeiten thematischer Inhalte diskutieren deren graphische Ausprägung.<br />

Basierend auf den Werteeigenschaften und der Impl<strong>an</strong>tation werden die <strong>kartographischen</strong><br />

Möglichkeiten einer Darstellung festgelegt.<br />

In diesem Zusammenh<strong>an</strong>g spielt das graphische System BERTIN's die entscheidende Rolle. Er<br />

untersucht die Veränderbarkeit eines Flecks. Er nennt die verschiedenen Ausprägungen visuelle<br />

Variablen. Folgende Variablen werde unterschieden:<br />

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