Anforderungen an einen kartographischen Viewer für ... - Carto:net
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2 <strong>Anforderungen</strong> <strong>an</strong> die Thematische Kartographie <strong>für</strong> das Geomarketing<br />
Karte enthalten sein sollte, damit die Kartengraphik nicht überladen wirkt. Dabei ist das Thema und<br />
der Inhalt entscheidend (vgl. IMHOF E. 1972, S.214). Wie detailliert die Daten sein müssen,<br />
entscheiden mehrere Faktoren. Zum <strong>einen</strong> sind die üblichen <strong>Anforderungen</strong> <strong>an</strong> die Generalisierung<br />
zu nennen, zum <strong>an</strong>deren muss besonders bei Bildschirmkarten auf die Datenmenge geachtet<br />
werden. Das System sollte in einer akzeptablen Geschwindigkeit arbeiten und trotzdem eine gute<br />
Darstellung ermöglichen. Diese Faktoren bedingen sich gegenseitig (vgl. Kapitel 2.2.5.5.3).<br />
Hinweis: Bei der Gestaltung der Basiskarte legt m<strong>an</strong> auch schon den Grundstein <strong>für</strong> ein Gesamtlayout. Von diesem hängt<br />
ab, ob eine Rahmenkarte, die die benachbarte Regionen mit einbezieht, oder eine Inselkarte, die nur das darzustellende<br />
Gebiet zeigt, entsteht.<br />
2.2.5.5.2 Projektion und Koordinatensystem einer Darstellung<br />
Aufgrund dessen, dass Karten ein zweidimensionales Abbild eines dreidimensionalen Objektes<br />
sind, müssen sie projiziert werden. Allgemein gelten die <strong>kartographischen</strong> Grundsätze zur Wahl der<br />
besten Projektion. Je nach Lage auf der Erdkugel und Maßstab der Karte wird eine geeig<strong>net</strong>e<br />
Projektion ausgewählt. Jedoch ist zu beachten, dass <strong>für</strong> Webmappingzwecke Projektionen mit<br />
kartesischen Koordinatensystemen allgemein üblich sind. Eine ausführliche Diskussion der<br />
verschiedenen Projektionen würde hier zu weit führen, können aber der Fachliteratur entnommen<br />
werden (vgl. dazu OLBRICH G. & QUICK M. & SCHWEIKART J. 2002, S.29-32 und HAKE G.<br />
& GRÜNREICH D. 1994, S.42-80). Karten des Geomarketings, die sich hauptsächlich<br />
Mikroregionen widmen, stellen nicht zu hohe Ansprüche <strong>an</strong> die Projektion. Probleme ergeben sich<br />
bei Webmapping-Systemen, die Kontinente und gleichzeitig Mikroregionen in unterschiedlichen<br />
Zoomstufen darstellen sollen. Hier müssen teilweise abenteuerliche Wege beschritten werden, um<br />
die geeig<strong>net</strong>e Projektion zu finden.<br />
Hinweis: Die Wahl der Projektion und des Koordinatensystems hängt in der Praxis stark von der eingesetzten Technologie<br />
ab. Dabei ist es wichtig zu wissen, welche Koordinatensysteme vom eingesetzten <strong>Viewer</strong> am besten verarbeitet werden<br />
können. Im Allgem<strong>einen</strong> sind das rechtwinklige Koordinatensysteme. On-the-fly Umrechnungen sollten vermieden<br />
werden, da diese erheblich zur hohen Systemauslastung beitragen. Für Deutschl<strong>an</strong>d eig<strong>net</strong> sich besonders "UTM Zone 32,<br />
nördliche Hemisphäre" auf beispielsweise einem WGS 84 Ellipsoiden.<br />
Längen- und Breitenkreise des Koordinatensystems können bei kleinmaßstäblichen Darstellungen<br />
als dezent wirkende Linien mit in die Basiskarte aufgenommen werden.<br />
2.2.5.5.3 Generalisierung von geographischen Objekten<br />
Die Generalisierung bezeich<strong>net</strong> den Vorg<strong>an</strong>g, der die reale Topographie <strong>für</strong> die Kartendarstellung<br />
stark vereinfacht. Der Generalisierungsgrad bestimmt dabei, wie genau Topographie dargestellt<br />
wird. Eine Generalisierung der darzustellenden Geodaten ist ratsam, oftmals sogar erforderlich.<br />
Diese k<strong>an</strong>n vor (d<strong>an</strong>n würden die Daten bereits generalisiert in der Datenb<strong>an</strong>k vorliegen),<br />
beziehungsweise während der "Kartenproduktion" auf dem Server erfolgen (On-the-fly<br />
Generalisierung). Letztere wird aufgrund der hohen Serverauslastung selten eingesetzt.<br />
Generalisierung bringt auch Datenreduzierung mit sich. Ein erfreulicher Nebeneffekt, sol<strong>an</strong>ge die<br />
Datenmenge nicht stärker reduziert werden muss, als das optimale Generalisierung erfordert. Die<br />
Praxis zeigt (z.B. bei NAVTECH Daten), dass besonders bei Mikroregionen, wie beispielsweise<br />
Postleitzahlengebieten, eine Generalisierung bezüglich der Datenmenge nicht viel einbringt.<br />
Mikroregionen werden meist nur in großen Maßstäben <strong>an</strong>gezeigt. Anders dagegen bei<br />
Bundesländern, die aufgrund der großen Datenmenge Generalisierung erfordert.<br />
Im Zuge einer Geodatengeneralisierung ist auf folgendes graphisches Problem hinzuweisen, das<br />
ungelöst ist. Unterschiedliche Generalisierungsgrade der Polygongrenzen in verschiedenen Levels<br />
führen zu unschönen Überschneidungen, wie in Abbildung 20 zu sehen ist (vgl. STEINGRUBE W.<br />
1997, S.45-47).<br />
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