Anforderungen an einen kartographischen Viewer für ... - Carto:net
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2 <strong>Anforderungen</strong> <strong>an</strong> die Thematische Kartographie <strong>für</strong> das Geomarketing<br />
Eine Variable ist dabei nicht <strong>für</strong> jede Art der Impl<strong>an</strong>tation geeig<strong>net</strong>. Besonders ungeeig<strong>net</strong>e sind<br />
die flächenhafte Größenvariation und die linienhafte Variation der Form. Andere Variationen, wie<br />
eine linienhafte Richtungsvariation sind zwar möglich, werden aber nur selten eingesetzt.<br />
Bei der Auswahl der richtigen visuellen Variable <strong>für</strong> die Darstellung der Merkmalsausprägungen<br />
ist es von großer Bedeutung, wie visuelle Variablen wahrgenommen werden. BERTIN unterscheidet<br />
zwischen assoziativer, selektiver, geord<strong>net</strong>er und qu<strong>an</strong>titativer Wahrnehmung. Abbildung<br />
9 gibt eine Übersicht darüber:<br />
Abb. 9: Gliederungsstufen der visuellen Variablen<br />
Variable<br />
Dimensionen<br />
der Ebene<br />
Gliederungsstufen der visuellen<br />
Variable<br />
assoziativ selektiv geord<strong>net</strong> qu<strong>an</strong>titativ<br />
Größe dissoziativ selektiv geord<strong>net</strong> qu<strong>an</strong>titativ<br />
Helligkeitswert dissoziativ selektiv geord<strong>net</strong><br />
Muster assoziativ selektiv geord<strong>net</strong><br />
Farbe assoziativ selektiv<br />
Richtung assoziativ (selektiv)<br />
Form assoziativ<br />
Quelle: Eigene Darstellung basierend auf der Ausführung<br />
in BERTIN J. 1974, S.77/104.<br />
nur<br />
elementar<br />
erfassbar<br />
Die Wahrnehmung einer Variable wird zur endgültigen Festlegung in enge Verbindung mit einem<br />
Skalenniveau und der Impl<strong>an</strong>tation gebracht (Abbildung 10). Zum Beispiel werden ordinalskalierte<br />
Informationen in linienhafter Ausprägung geord<strong>net</strong> wahrgenommen. In der Praxis stellen sich<br />
bestimmte Variablen als besonders geeig<strong>net</strong> heraus. Der Kreis der Darstellungsmöglichkeiten wird<br />
dadurch noch mal verkleinert.<br />
Abb. 10: Geeig<strong>net</strong>er Einsatz der visuellen Variablen im Bezug auf Skala und Impl<strong>an</strong>tation<br />
Impl<strong>an</strong>tation<br />
Skalenniveau<br />
Erläuterung der Begriffe (vgl. BERTIN J.<br />
1974, S.104) :<br />
- assoziativ: alle Zeichen werden als<br />
gleichartig betrachtet<br />
- selektiv: alle Zeichen werden als verschieden<br />
betrachtet; sie bilden Familien<br />
- geord<strong>net</strong>: Alle Zeichen werden als geord<strong>net</strong><br />
betrachtet<br />
- qu<strong>an</strong>titativ: Alle Zeichen werden als<br />
unterein<strong>an</strong>der proportional betrachtet<br />
- elementare Stufe des Erfassens: es wird nur<br />
eine einzige Beziehung erfasst (BERTIN J.<br />
1974, S.18/149).<br />
nominal ordinal metrisch<br />
punkthaft Form, Farbe, Muster Größe, Helligkeitswert Größe, Helligkeitswert<br />
linienhaft Form, Farbe, Muster Größe, Helligkeitswert, Muster Größe, Helligkeitswert<br />
flächenhaft Farbe, Muster Helligkeitswert, Muster Helligkeitswert<br />
Quelle: Eigene Darstellung nach BERTIN 1974 und OLBRICH G. & QUICK M. & SCHWEIKART J. 2002, S.75.<br />
Zusätzlich k<strong>an</strong>n die Aussage der Darstellung durch Variablenkombinationen verstärkt werden.<br />
Meist dient sie auch zur differenzierten Darstellung von Sachverhalten.<br />
Beispiele <strong>für</strong> Variablenkombinationen sind:<br />
- Helligkeit – Farbe: Diese Kombination verlängert eine einpolige Farbskala, indem eine zweite<br />
Farbe mit einbezogen wird. Dabei ist wichtig, dass die vorh<strong>an</strong>dene Helligkeitsabstufung<br />
trotzdem eingehalten wird. Dadurch erhöht sich die Länge der Farbskala. Es können bei der<br />
Klassifizierung der Werte zusätzliche Gruppen gebildet werden.<br />
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