Anforderungen an einen kartographischen Viewer für ... - Carto:net
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4 Der Prototyp<br />
Umg<strong>an</strong>g mit SVG, also auch kartographische Mängel des Prototypen. Im Folgenden eine Übersicht<br />
der aufgetretenen Schwierigkeiten.<br />
Zum <strong>einen</strong> sind allgemeine Faktoren zu nennen, die besonders beim praktischen Einsatz von SVG<br />
auftreten. Gegenwärtig gibt es noch zu wenige Erzeugungs- beziehungsweise Editiermöglichkeiten.<br />
Das macht SVG fast ausschließlich nur <strong>für</strong> Experten zugänglich. Entwicklungstools mit<br />
grundlegenden Features, wie Javascript Syntaxüberprüfung fehlen. Weiter gibt es noch erheblichen<br />
Nachholbedarf bei der Wahl des User Agent's. Die einzige augenblicklich einsetzbare <strong>Viewer</strong><br />
Implementierung, ist Microsoft's Inter<strong>net</strong> Explorer mit installiertem Adobe SVG <strong>Viewer</strong> 3. Die<br />
Browserabhängigkeit sowie die Installation des mächtigen Plug-In's tragen nicht zur weiten<br />
Verbreitung des St<strong>an</strong>dards bei. Der softwareseitige Zug<strong>an</strong>g fehlt deswegen vielen Anwendern. Ein<br />
weiteres Problem ist die Offenheit des Quellcodes. Die Einsicht des Quellcodes ist vom großer<br />
Bedeutung, da jeder, der die Anwendung startet, darauf Zugriff hat. Besonders bei umf<strong>an</strong>greichen<br />
clientseitigem Scripting macht sich diese Tatsache negativ bemerkbar. Die "Intelligenz" einer<br />
Anwendung k<strong>an</strong>n von jedem nachvollzogen werden. Auch die Möglichkeit, den erzeugten SVG<br />
Code auf einfache Art und Weise zu interpretieren, stellt sich bei sensiblen Daten als nachteilig<br />
heraus.<br />
Zum <strong>an</strong>deren treten Probleme <strong>kartographischen</strong> Ursprungs auf. Bei der automatischen<br />
Kartenerzeugung aus Vektordaten treten schon seit l<strong>an</strong>gem Komplikationen auf. Viele dieser sind<br />
tiefgreifender Art und stellen auch Informatiker vor schwierige Aufgaben. Beispielsweise ist die<br />
automatische Platzierung von Schrift noch in fast keiner Anwendung sinnvoll gelöst und daher in<br />
den Karten des Prototypen darauf verzichtet worden. Ein ähnliches Problem ist die Platzierung von<br />
flächentreuen Diagrammen, wobei hier die Berechnung des Referenzpunktes von großer<br />
Bedeutung ist. Im Prototypen k<strong>an</strong>n bei Bundesländern wie Niedersachsen sofort ein Konflikt<br />
erk<strong>an</strong>nt werden. Auch die Darstellung von Bewegung durch gerichtete B<strong>an</strong>ddiagrammen ist in<br />
dessen Anf<strong>an</strong>g- und Endpunkt nicht auf einfache Art und Weise zufriedenstellend zu lösen.<br />
Andere Probleme resultieren aus zu primitiver Realisierung des Prototypen. Diese können aber mit<br />
"einfachen" Mitteln behoben werden.<br />
Zu <strong>einen</strong> tritt ein Problem bei der Diagrammskalierung auf den verschiedenen Ebenen eines Drill-<br />
Downs auf. Gegenwärtig gibt die Property Bag <strong>einen</strong> Maximalwert vor, der <strong>für</strong> <strong>einen</strong><br />
Diagrammtypen auf allen Layern gilt. Anh<strong>an</strong>d des globalen Skalierungsfaktors wird aus diesem die<br />
Maximalgröße <strong>für</strong> die jeweilige Ebene berech<strong>net</strong>. Der Darstellungskonflikt entsteht aufgrund<br />
unterschiedlicher Objektdichte auf verschiedenen Layern. Wie Abbildung 54 zeigt, besitzt die<br />
Karten<strong>an</strong>sicht Br<strong>an</strong>denburg weniger L<strong>an</strong>dkreise als die Karten<strong>an</strong>sicht Potsdam-Mittelmark<br />
Gemeinden. Die Diagrammdichte auf Gemeindeebene ist deswegen höher. Demzufolge sind diese<br />
zu groß skaliert. Deswegen sollte <strong>für</strong> jede Kartenebene die notwendigen Eigenschaften zur<br />
Diagrammgröße in Form einer ebenenspezifischen Property Bag nachgeladen werden.<br />
Zum <strong>an</strong>deren tritt ein Problem bei der Darstellung der Nachbargebiete auf. Derzeit sind alle Karten<br />
sogen<strong>an</strong>nte Inselkarten, in denen nur die gewünschte Region dargestellt wird. Eine Einbeziehung<br />
der <strong>an</strong>grenzenden Regionen ist <strong>für</strong> eine optimiertere räumliche Navigation ratsam. Ein räumlicher<br />
Drill-Across wäre d<strong>an</strong>n auch gegeben.<br />
Weitere Nachlässigkeiten ist das Fehlen einer konkreten St<strong>an</strong>dortkartenimplementierung mit<br />
zugehörigen Events. Beispielsweise könnte eine Karte implementiert werden, die Filialst<strong>an</strong>dorte<br />
<strong>an</strong>zeigt. Beim Überfahren der zugehöreigen Symbole wird eine Art Filialsteckbrief <strong>an</strong>gezeigt.<br />
Zudem ist eine bessere Identifizierung der Geoobjekte notwendig. Bis jetzt k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> nur erahnen,<br />
welche Gebiete dargestellt werden. Eine derartige Erweiterung k<strong>an</strong>n beispielsweise durch Tool-<br />
Tips gelöst werden.<br />
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