Anforderungen an einen kartographischen Viewer für ... - Carto:net
Anforderungen an einen kartographischen Viewer für ... - Carto:net
Anforderungen an einen kartographischen Viewer für ... - Carto:net
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2 <strong>Anforderungen</strong> <strong>an</strong> die Thematische Kartographie <strong>für</strong> das Geomarketing<br />
Abschließend noch Aspekte zu graphischen Mindestgrößen von Kartenelementen. Es ist schwierig,<br />
eine allgemeine Größen<strong>an</strong>gabe aufgrund divergierender Hard- und Softwarestrukturen und<br />
auftretender Bildstörungen zu machen. Ein Punkt sollte jedoch nicht kleiner als 4 Pixel und eine<br />
Linie nicht schmaler als 3 Pixel sein. Wichtig ist auch der minimalste Abst<strong>an</strong>d zwischen zwei<br />
Objekten, der nicht weniger als 3 Pixel betragen darf. Die Differenzierbarkeit beispielsweise von in<br />
der Breite variierenden Linien, ist, im Vergleich zu Papierkarten wesentlich geringer. Durch<br />
Kontrastierung können graphische Objekte besser differenziert werden (vgl. DICKMANN F. 2001,<br />
S.161).<br />
Ausführlichere Ged<strong>an</strong>ken über die Eigenschaften von graphischen Objekten sind bei<br />
BRÜHLMEIER und RÄBER & JENNY zu finden (vgl. BRÜHLMEIER T. 2000, S.23-24 und<br />
RÄBER S. & JENNY B. 2001, S.9-12). Über die Gestaltung von Icons in <strong>kartographischen</strong><br />
Benutzeroberflächen spricht ANGSÜSSER (vgl. ANGSÜSSER S. 2002).<br />
2.3.1.4 Auftretende Bildstörungen<br />
Bildstörungen wirken sich negativ auf eine Karte aus. Sie werden vom Anwender als unruhig<br />
empfunden. Bildstörungen treten bei der Umrechnung der Graphikgeometrie in die<br />
Bildschirmmatrix auf. Vergleichbar ist dieser Prozess ungefähr mit dem einer Rasterung von<br />
Vektorgraphiken. Diese sinnvollerweise hardwareseitig ausgeführte Tr<strong>an</strong>sformation ist von<br />
entscheidender Bedeutung (vgl. BRUNNER K. 2001, S.236-237). Wichtigste dabei auftretende<br />
Bildstörung ist der Alias–Effekt (engl. Aliasing). Dieser macht sich als Stufenbildung bei schrägen<br />
Graphikelementen bemerkbar. Gegenwärtig werden Störungen dieser Art durch die "Antialiasing"-<br />
Funktion der Software behoben. Diese ist zwar rechenaufwendig und bringt somit längere<br />
Renderzeiten mit sich, jedoch zahlt sich das, wie Abbildung 24 zeigt, aus(vgl. FERINGA W. 2001,<br />
S.203/204).<br />
Abb. 24: Linien ohne und mit Antialiasing<br />
ohne Antialiasing mit Antialiasing<br />
Quelle: Eigene Darstellung.<br />
TURTSCHI weißt darauf hin, dass Antialiasing bei kl<strong>einen</strong> Objekten Unschärfe mit sich bringt.<br />
Dieser Effekt ist besonders bei kl<strong>einen</strong> Buchstaben zu erkennen, aber aufgrund der <strong>an</strong>deren<br />
Vorzüge von Antialiasing zu vernachlässigen (TURTSCHI R. 1998, S.317).<br />
Eine <strong>an</strong>dere Bildstörung resultiert aus der geometrischen Form der Pixel. Dies werden m<strong>an</strong>chmal<br />
nicht in quadratischer Form (aufgrund ungeeig<strong>net</strong>er Graphikeinstellungen), sondern in<br />
Rechtecksform, dargestellt. Es kommt dadurch zu Verzerrungen, die beispielsweise Kreise<br />
ellipsenförmig ersch<strong>einen</strong> lassen.<br />
Ein <strong>an</strong>derer Aspekt betrifft die Augenposition vor dem Bildschirm. Der Blickwinkel ist hier der<br />
entscheidende Faktor, wobei sowohl CRT-Monitore als auch LCD-Displays Fehldarstellungen<br />
produzieren. M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n nicht davon ausgehen, dass jeder Anwender optimal vor dem Monitor sitzt.<br />
Dies ist besonders der Fall, wenn sich mehrere Personen gleichzeitig Einblick verschaffen wollen.<br />
41