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Europas Aufstieg und Verrat

Wie Gott Geschichte macht Ein Auszug von 480 Seiten als Leseprobe

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IV. Abwehr nichtmuslimischer Eroberer | Die Magyaren<br />

2. Die Magyaren<br />

Ähnliches ist vom Einfall der magyarischen (ungarischen) Reiterheere zu<br />

sagen. Wie die Hunnen aus dem Osten kommend, erzielten sie zwischen<br />

862 <strong>und</strong> 955 durch die Schnelligkeit ihrer Reiter überwältigende Siege über<br />

die Heere Italiens, Bayerns, Thüringens, Frankens, Sachsens <strong>und</strong> Burg<strong>und</strong>s.<br />

Sie nahmen viele italienische <strong>und</strong> westeuropäische Städte ein <strong>und</strong> plünderten<br />

z.B. 911 die Stadt Köln. Sie kamen auf ihren Kriegszügen bis nach Dänemark,<br />

in Südfrankreich bis zum Atlantik, in Spanien bis nach Andalusien<br />

<strong>und</strong> zogen auch vor Konstantinopel. Schließlich jedoch fügte ihnen Otto I.<br />

(der Große) am 10. August 955 auf dem Lechfeld im Dreieck zwischen Augsburg,<br />

Landsberg <strong>und</strong> Mering eine vernichtende Niederlage bei, nachdem er<br />

am Tag vorher dem Heer verordnet hatte zu fasten <strong>und</strong> zu beten. Dabei spielten<br />

auf der Seite der Sieger offenbar 10 000 Panzerreiter eine wichtige Rolle.<br />

In der Folge räumten die Ungaren die Gebiete im heutigen Österreich <strong>und</strong><br />

zogen sich ins heutige Westungarn zurück. Großsfürst Geza bat Otto um<br />

Missionare, <strong>und</strong> sein Sohn Stephan heiratete die bayrische Prinzessin Gisela<br />

aus dem Haus des deutschen Kaisers. Er christianisierte die Magyaren, wurde<br />

der erste König von Ungarn <strong>und</strong> wird als Heiliger verehrt. Der Sieg auf dem<br />

Lechfeld gilt als einer der bedeutendsten in der deutschen Geschichte, <strong>und</strong> er<br />

beendete die lange Periode der Überfälle, Plünderungen <strong>und</strong> Brandschatzungen<br />

durch ungarische Reiterscharen. 2 Wie andere waren auch die Magyaren<br />

ausgezogen, um sich im aufsteigenden Westeuropa zu bereichern. Aber auch<br />

sie verfügten nicht über eine Vision für den Aufbau einer Kultur. Dafür lieferte<br />

ihr Heidentum ihnen keine Inhalte. Trotz ihrer anfänglichen Unbesiegbarkeit<br />

scheiterten sie schließlich sowohl an dem vom Glauben getragenen<br />

Kampfeswillen als auch an der überlegenen Bewaffnung der Panzerreiter der<br />

Christen. Nach der Niederlage auf dem Lechfeld setzte bei den Magyaren ein<br />

Umdenken ein. Die Bekehrung von König Stephan war zweifellos echt. Die<br />

Ungarn wurden Christen.<br />

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