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Europas Aufstieg und Verrat

Wie Gott Geschichte macht Ein Auszug von 480 Seiten als Leseprobe

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VI. Missionierung der Welt | Protestantische Mission<br />

sofort bereit, die Reihen zu füllen. In wenigen Jahren wurden Missionsstationen<br />

in sieben Ländern eröffnet, die alle sehr erfolgreich waren. Die Zahl der<br />

überseeischen Gläubigen übertraf bald die der deutschen um das Dreifache.<br />

Erst im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert erwachte auch in anderen protestantischen Kirchen<br />

die Liebe zur Heidenmission. Dann aber kam es zu einem grossen missionarischen<br />

Aufbruch: In wenigen Jahrzehnten wurden in Deutschland, Frankreich,<br />

den vier Skandinavischen Ländern <strong>und</strong> der Schweiz insgesamt 15 Missionsgesellschaften<br />

gegründet wurden, die erste 1815 in Basel. 17<br />

Etwa zur gleichen Zeit bildeten sich auch in England <strong>und</strong> in den USA Missionsgesellschaften.<br />

Den Anfang machte William Carey (1761-1834), der auch<br />

„Vater der modernen Mission“ genannt wird: Von Beruf Schuhmacher <strong>und</strong><br />

lernbesessener Autodidakt, konnte er Latein, Griechisch, Hebräisch, Italienisch,<br />

Französisch <strong>und</strong> Holländisch, wurde Baptist <strong>und</strong> zum Prediger ordiniert. Trotz<br />

vieler Hindernisse segelte er mit seiner innerlich widerstrebenden Frau <strong>und</strong> vier<br />

Kindern am 13. Juni 1793 nach Indien. Dank seiner totalen Hingabe an die<br />

Mission entstanden durch ihn nicht weniger als acht Missionsgesellschaften,<br />

darunter die British and Foreign Bible Society <strong>und</strong> die American Bible Society. 18<br />

Besonders erfolgreich waren protestantische Missionare im Afrika südlich der<br />

Sahara. Viele dieser Staaten sind heute stark vom Christentum geprägt. In den<br />

letzten Jahrzehnten wuchsen vor allem pfingstliche Kirche in Lateinamerika <strong>und</strong><br />

Asien. Nach dem Koreakrieg wuchsen die protestantischen Kirchen so rasant,<br />

dass sie heute die koreanische Gesellschaft wesentlich bestimmen. In China<br />

findet trotz regionaler Unterdrückung <strong>und</strong> z. T. blutiger Verfolgung vor allem<br />

durch die stark pfingstlerisch beeinflussten Hauskirchen ein geradezu explosives<br />

Wachstum statt. Diese Bewegung vollzieht sich fast ohne missionarische Hilfe<br />

von aussen <strong>und</strong> ist in ihrer Dynamik in der Geschichte der Kirche beispiellos. Es<br />

ist eine späte Frucht der 1865 gegründeten China-Inlandmission.<br />

Heute unterscheidet man generell vier Arten von Missionsorganisationen:<br />

1. Interkonfessionelle von Privaten getragene.<br />

2. Konfessionelle, die unter der Leitung einer Kirche stehen.<br />

3. Glaubensmissionen, bei denen die Missionare selber ihren<br />

Unterhalt sammeln.<br />

4. Spezialisierte Missionen, z. B. für die Eskimos, für Blinde, für<br />

Militärpersonen, für Flugpersonal, durch Literaturverteilung etc.<br />

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