Europas Aufstieg und Verrat

VIII. Terroristische Ideologien gegen Gott | Der marxistische Kampf gegen das Christentum
gute Ausbildung… gewähren.“ 43 Auch viele europäische Intellektuelle waren
von der neuen Zeit begeistert. Unter den Berühmtheiten, die sich für Solidarität
und Freundschaft mit der Sowjetunion einsetzten, finden sich Namen
wie André Gide, Albert Einstein, Romain Rolland, Erwin Piscator, Stefan
Zweig, Thomas und Heinrich Mann, Käthe Kollwitz etc. Dabei, so Michail
Ryklin, stößt man bei diesen Verteidigern der Sowjetunion keineswegs auf
naives Unwissen, sondern auf die Überzeugung, zur geschichtlichen Bewertung
berechtigt zu sein. Der Schriftsteller George Bernhard Shaw notierte im
Bericht über seine Sowjetunionreise von 1931: „Unsere Frage ist nicht töten
oder nicht töten (in Anspielung auf die Worte Hamlets), sondern wie die
richtigen Leute zum Töten auswählen.“ 44
Dieser intellektuellen Verblendung gegenüber dem Bolschewismus stellt
Gottfried Mai die Bilanz von 20 Jahren Bolschewismus entgegen: „Die ersten
zwei Jahrzehnte der Sowjet Macht haben allein im russischen Volk zwischen
dreißig und fünfunddreissig Millionen Tote an Menschenopfern gefordert.
Die Bolschewiken rühmen sich selbst, in den Jahren nach der Revolution
28 Bischöfe, 1215 Priester, 6 000 Mönche, 55 000 aktive Offiziere, 55 000
Polizeioffiziere und Beamte, 350 000 russische Soldaten, 350 000 akademisch
gebildete Personen des öffentlichen Lebens und 50 000 Handwerker
und Bauern liquidiert zu haben.“ 45 Mehrere Millionen starben während der
Hungersnot, welche absichtlich durch die landwirtschaftliche Zwangskollektivierung
hervorgerufen wurde.
Stalin (1878-1953)
Josef Stalin, mit Geburtsnamen Iosseb Bessarionis dse Dschughaschwili,
wurde am 18. Dezember 1878 in Georgien geboren und ist am 5. März 1953
in Moskau gestorben. Es gelang ihm nach dem Tod Lenins, seine Konkurrenten
auszuschalten und alle Macht auf sich zu vereinigen. Er führte Lenins
Art des Klassenkampfes zur „Befreiung der Menschheit von jeder Form der
Unterdrückung“ konsequent weiter, mit dem Unterschied, dass zu seiner
Zeit die staatliche Maschinerie zur Erschiessung von Verdächtigen, zur Terrorisierung
des ganzen sowjetischen Herrschaftsbereiches und zur Deportation
ganzer Bevölkerungsteile reibungslos funktionierte. Der Historiker Jörg
Baberowski stellt zudem fest, Josef Stalin habe nicht nur aus Gründen der
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