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Europas Aufstieg und Verrat

Wie Gott Geschichte macht Ein Auszug von 480 Seiten als Leseprobe

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III. Früchte der Freiheit | Die Gegenreformation | Religionskriege <strong>und</strong> Anfänge von Toleranz<br />

7. Die Gegenreformation<br />

Die Gegenreformation kann uns hier nur kurz beschäftigen, denn sie war<br />

kein weiterer Schritt zur Freiheit, sondern ist als deren Behinderung zu<br />

sehen. Sie hat die Entchristlichung des Abendlandes verzögert, aber die<br />

Entwicklung nicht in eine gr<strong>und</strong>legend andere Richtung gelenkt. Als<br />

Gegenreformation bezeichnet man die Versuche der Katholischen Kirche<br />

seit dem 16. Jahrh<strong>und</strong>ert, eine Rekatholisierung einzuleiten, nachdem die<br />

protestantische Reformation große Teile <strong>Europas</strong> erfasst hatte. Sie wurde<br />

zunächst mit den Mitteln der Überzeugung durchgeführt, wobei katholische<br />

Orden stark beteiligt waren, später auch unter Verwendung staatlicher<br />

Repression <strong>und</strong> teilweise durch Verfolgung von Protestanten. Dennoch hat<br />

die Reformation langfristig eine starke innerkatholische Besinnung auf die<br />

biblischen Gr<strong>und</strong>lagen des christlichen Glaubens bewirkt, was vor Allem<br />

die katholischen Kirchen in Nordeuropa <strong>und</strong> Nordamerika tiefgreifend<br />

verändert hat. Als Stilmittel der Kunst entwickelte sich in dieser Zeit der<br />

Barock.<br />

8. Religionskriege <strong>und</strong> Anfänge von Toleranz<br />

Augsburger Reichs – <strong>und</strong> Religionsfriede von 1555<br />

Martin Luthers Anschlag der 95 Thesen war das Startsignal zur Reformation.<br />

Die politischen Folgen dieses geistlichen Aufbruchs liessen nicht auf sich<br />

warten. Schon 1530 lehnte Kaiser Karl V. das Bekenntnis der lutherischen<br />

Bewegung, die Confessio Augustana, ab, <strong>und</strong> ein Jahr später bildete sich<br />

der Schmalkaldische B<strong>und</strong>, zu dem sich die protestantischen Reichsstände<br />

zusammenschlossen, um ihre Religion <strong>und</strong> ihre Interessen zu schützen.<br />

Doch im schmalkaldischen Krieg von 1547 unterlagen die protestantischen<br />

Reichsstände gegen Kaiser Karl V. Damit war die Zukunft der Reformation<br />

sehr gefährdet. Aber 1552 gelang es Kurfürst Moritz von Sachsen die kaiserlich-katholischen<br />

Truppen in der Nähe von Wien zu überraschen <strong>und</strong> in<br />

die Flucht zu schlagen. Nach weiteren Unruhen kamen die protestantischen<br />

<strong>und</strong> katholischen Reichsstände im September 1555 zu einem Reichstag nach<br />

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