Europas Aufstieg und Verrat

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Zum Schluss Es ist nur logisch, dass auch das andere gilt: Wenn der Glaube und die Werte verschwinden, dann verschwindet früher oder später auch die Demokratie, und mit ihr die Freiheit, der Wohlstand und die Toleranz. Es klingt wie Prophetie, was schon Dostojewski (1821-1881) schrieb: „Der Westen hat Christus verloren, darum stirbt er, das ist der einzige Grund.“ 41 Gott hat Europa gewählt, gefördert und beschützt. Wenn sich Europa noch weiter von ihm abwendet, so kann er es dem selbst gewählten Weg in den Niedergang überlassen. Ein Fernsehkommentator hat in anderem Zusammenhang das witzige Wort geprägt: „Gestern standen wir noch am Abgrund. Heute sind wir schon einen Schritt weiter.“ Leider könnte mit diesem Witz die Lage Europas zusammengefasst werden. Ich bin zutiefst überzeugt, dass Europa tatsächlich der Sturz in den Abgrund droht. Aber ich glaube auch, Gott gibt Europa noch eine Chance, wenn sich viele ihm zuwenden und ihn um die Gnade zu einer Wende bitten, damit nach dem Verrat neue Dankbarkeit und Glaubenstreue Raum gewinnen. Sicher ist, dass sich in der ganzen westlichen Welt ein gigantischer geistlicher Kampf abspielt. Von seinem Ausgang wird auch die Zukunft Europas bestimmt. Paul Levi, ein Jude, der den Holocaust überlebt und darauf katholisch wurde, hat dem Generalsekretär des Europarates, einem italienischen Christdemokraten vorgeschlagen, die 12 goldenen Sterne auf dunkelblauem Grund als Motiv für die Europafahne zu nehmen. Wohl nur ganz wenige wissen, dass damit an das letzte Buch der Bibel erinnert wird. Dort ist in Offenbarung Kapitel 12 von einer Frau die Rede, die sowohl die Mutter Jesu als auch die Kirche symbolisiert. Sie ist bekleidet mit der Sonne, der Mond ist unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt ein Kranz von zwölf Sternen. Sie wird im Kampf mit dem Drachen aufs Äusserste bedrängt, aber nicht überwunden. Das bedeutet, dass die Kirche Jesu Christi auch in den letzten Auseinandersetzungen überleben wird. Wie sie in Europa überlebt, hängt von der Entscheidung jedes Einzelnen ab. Ich freue mich, dass die Zahl der besorgten Christen in Europa wächst, immer mehr Organisationen sich für eine neue Hinwendung zu Gott einsetzen und z. B. seit 1980 christliche Schulen in Deutschland und der Schweiz wie Pilze aus dem Boden schiessen. Wir dürfen Hoffnung schöpfen auf eine europäische christliche Renaissance, wenn wir das Wort beherzigen, das 420
Zum Schluss Petrus einer grossen Menge sagte: „So tut nun Busse und bekehret euch, damit eure Sünden getilgt werden, auf dass Zeiten der Erquickung vom Angesichte des Herrn kommen.“ (Apg. 3,19) Wir haben keinen Grund aufzugeben und zu resignieren. Paulus ermutigt die von Heidentum umgebene, von Verfolgung bedrohte und zweifelnde Gemeinde von Korinth, indem er auf den auferstandenen Herrn Christus hinweist und als Schlussfolgerung anfügt: „Darum, meine lieben Brüder, werdet fest, unerschütterlich, allezeit reich im Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist im Herrn.“ (1. Kor. 15,58) 421
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