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Europas Aufstieg und Verrat

Wie Gott Geschichte macht Ein Auszug von 480 Seiten als Leseprobe

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V. Abwehr der islamischen Expansion<br />

V. Abwehr der islamischen Expansion<br />

ür das werdende Europa <strong>und</strong> seine Freiheit war der Islam die<br />

größte Gefahr. Im Unterschied zu den Wandervölkern, den Normannen,<br />

Ungarn <strong>und</strong> Mongolen, welche auszogen, um Beute zu<br />

machen <strong>und</strong> Länder zu unterwerfen, tauchte mit dem Islam eine<br />

religiös motivierte Militärmacht auf. Allah hatte seinen Anhängern befohlen,<br />

ein islamisches Weltreich zu errichten. Ihre Kriege waren – <strong>und</strong> sind – daher<br />

„Heilige Kriege“. Im Islam gibt es keine Trennung von Religion <strong>und</strong> Staat.<br />

Der Islam ist eine das ganze Leben, die Wirtschaft <strong>und</strong> Politik umfassende,<br />

religiös begründete Ideologie <strong>und</strong> Kultur. Die Durchsetzung der islamischen<br />

Kultur war für die siegreichen Muslime eine Selbstverständlichkeit <strong>und</strong> befähigte<br />

sie zur Errichtung von stabilen Staaten. Da sie sich von Allah berufen<br />

wussten, die ganze Welt unter seine Herrschaft zu bringen, fühlten sie sich<br />

berechtigt, alle, die nicht freiwillig zum Islam übertraten, zu töten, zu vertreiben,<br />

zu islamisieren <strong>und</strong> zu arabisieren oder als kleine Minderheiten <strong>und</strong> als<br />

Bürger zweiter Klasse, sog. Dhimmis, am Leben zu lassen. 1 Mit dem Auftreten<br />

Mohammeds, geb. 570, begann somit für die ganze Christenheit ein gewaltiges<br />

religiös-kulturelles Ringen, über dessen Bedeutung sich im Westen nur<br />

wenige bewusst sind. Hätten die Türken 1529 Wien bei ihrer ersten Belagerung<br />

erobert, dann hätten sie das „Tor zu Europa“ zur Basis für weitere Eroberungen<br />

ausgebaut. Die Möglichkeiten für große türkische Eroberungszüge bis<br />

weit ins heutige Deutschland hinein waren günstig. Das Osmanische Reich<br />

umfasste Nordafrika bis Algerien, alle Länder von Iran bis an das Kaspische<br />

Meer, die Türkei, den Balkan samt Moldawien <strong>und</strong> Ungarn <strong>und</strong> hätte somit<br />

durchaus über die Mittel für eine starke Expansion nach Westen verfügt. Das<br />

Reich der Habsburger war geteilt. Karl V. hatte den östlichen Teil des Reiches,<br />

das heutige Österreich an seinen Bruder Ferdinand I. abtreten müssen.<br />

Das übrige Deutschland war in mehrere Königreiche aufgeteilt <strong>und</strong> die Reformation<br />

noch ein schwaches Pflänzchen. Wenn auch nicht ganz Europa, sondern<br />

nur ein großer Teil des heutigen Deutschland unter türkische Herrschaft<br />

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