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Europas Aufstieg und Verrat

Wie Gott Geschichte macht Ein Auszug von 480 Seiten als Leseprobe

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I. Voraussetzung der Freiheit | Gibt es einen Teufel<br />

Mächte, welche die Menschen in den Abgr<strong>und</strong> treiben, sodass sie immer wieder<br />

tun, was ihnen <strong>und</strong> anderen zum Schaden wird. Tatsache ist, dass es in<br />

unserer Zeit erneut Satanskulte gibt. Und der 19-jährige Gymnasiast Robert<br />

Steinhäuser, der am 26. April 2002 in Erfurt in einem Amoklauf zwölf Lehrer,<br />

eine Sekretärin, zwei Schüler <strong>und</strong> einen Polizisten erschoss, bevor er sich<br />

selbst tötete, hat sich selber als „Sohn Satans“ bezeichnet. 75<br />

Der Schluss aus diesen Beobachtungen scheint mir sehr eindeutig: Wer<br />

mit dem Teufel rechnet, versteht sein eigenes Herz, die Geschichte <strong>und</strong> die<br />

Gegenwart besser. Diese Einsicht ist hilfreich. Wer damit rechnet, kann sehr<br />

viel Schaden <strong>und</strong> Leiden vermeiden, weil er weiß, wo Gefahren drohen. Er<br />

gleicht einem Menschen, der ein von Minen verseuchtes Gebiet durchwandern<br />

muss. Weil er weiß, wo die Minen versteckt sein können, kann er viele<br />

vermeiden, während andere blind darauf treten. Mir scheint es unzweifelhaft,<br />

dass auch dieses Wissen um die Macht des Bösen zum <strong>Aufstieg</strong> <strong>Europas</strong><br />

beigetragen hat. Denn wenn es einen Teufel gibt, dann wissen die Menschen<br />

auch, dass sie sich gegen Versuchung <strong>und</strong> den Versucher wappnen müssen.<br />

Schließlich stehen die Beziehung zu Gott <strong>und</strong> das ewige Heil auf dem Spiel.<br />

Doch im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert wurde durch Darwin, Nietzsche, Marx <strong>und</strong> viele<br />

andere der Glaube an Gott <strong>und</strong> mit ihm die Gottesfurcht als Selbsttäuschung<br />

dargestellt, der nur intellektuell Zurückgebliebene anhängen können. Man<br />

leugnete konsequenterweise auch die Existenz des Teufels. Daher hatte er<br />

desto leichteres Spiel, die Völker zu verführen <strong>und</strong> in den Abgr<strong>und</strong> zu stürzen.<br />

Es ist nur logisch, dass nach der teuflischen Vorarbeit im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

das 20. Jahrh<strong>und</strong>ert zum Zeitalter der Völkermorde wurde.<br />

Selbstverständlich hat der Teufel nicht erst im 20. Jahrh<strong>und</strong>ert versucht,<br />

die Heilsgeschichte Gottes zu zerstören. Ich überlasse es den Lesern, selber<br />

zu urteilen, wo sie in den jetzt folgenden geschichtlichen Ereignissen das<br />

Wirken des Widersachers sehen. Ich sehe ihn einmal in jedem Versuch, die<br />

Verkündigung von Heil in Jesus Christus zu verfälschen oder zu verhindern.<br />

Dann aber auch da, wo Christen die Liebe verleugnen oder sogar über einander<br />

herfallen wie damals, als die Kreuzfahrer im Jahre 1204 sich dazu hinreißen<br />

ließen, Konstantinopel, das Zentrum der östlichen Christenheit, zu<br />

erobern <strong>und</strong> zu plündern. Doch jetzt wenden wir uns zunächst der Frage zu,<br />

durch welche konkreten Ereignisse die Befreiung des Menschen durch Gott<br />

auch freie gesellschaftliche <strong>und</strong> politische Strukturen schuf.<br />

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