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Europas Aufstieg und Verrat

Wie Gott Geschichte macht Ein Auszug von 480 Seiten als Leseprobe

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VIII. Terroristische Ideologien gegen Gott | Französische Revolution - Aufstand gegen Gott<br />

Unsere Zeitrechnung stammt bekanntlich aus dem christlichen Verständnis<br />

der Weltgeschichte. Für das Christentum beginnt mit dem Kommen Jesu<br />

die neue Weltzeit. Die Geschichte wird daher eingeteilt in die Zeit vor Christus<br />

<strong>und</strong> in die nach ihm. Mit der Einführung eines neuen Kalenders erklärte<br />

die Französische Revolution, dass jetzt eine neue, die eigentlich gute Zeit der<br />

Menschheit beginnt. Vorher war Finsternis, jetzt geht das Licht auf in Freiheit,<br />

Gleichheit <strong>und</strong> Brüderlichkeit, <strong>und</strong> zwar ohne den Gott der Bibel. Vielen<br />

Europäern ist dieser Aspekt der neuen Zeitrechnung der französischen<br />

Revolution nicht bewusst, oder sie halten ihn für eine Kuriosität, der man<br />

keine tiefere Bedeutung zumessen dürfe. Napoleon hat denn auch schon auf<br />

den 31. Dezember 1805, also nach zwölf Jahren, diese Zeitrechnung abgeschafft.<br />

11 Aber im Beschluss zu einer neuen Zeitrechnung lag der eindeutige<br />

Wille zu einem Neuanfang der Weltgeschichte, <strong>und</strong> zwar zu einer Weltzeit<br />

ohne Christus. Denn erst die Abschaffung des Christentums, so die Überzeugung<br />

der Französischen Revolution, zerbricht die Ketten einer persönlichen<br />

Knechtung durch den Gott der Bibel <strong>und</strong> macht den Weg frei zum<br />

Paradies durch die Entfaltung der autonomen menschlichen Vernunft.<br />

La Grande Terreur<br />

Die Ereignisse der Revolution machten sehr bald deutlich, dass die von Gott<br />

losgelöste Vernunft die Menschen in den Abgr<strong>und</strong> führt. Das gilt auch <strong>und</strong><br />

gerade dann, wenn sie meinen, für sich <strong>und</strong> andere Besseres zu erkämpfen.<br />

Noch im Juni 1789 hatte Mirabeau, der gemäßigte <strong>und</strong> früh verstorbene<br />

Revolutionsführer, ausgerufen: „Welches Glück, diese große Revolution wird<br />

ohne Morde <strong>und</strong> Tränen auskommen!... Wir dürfen hoffen, die Geschichte<br />

der Menschheit zu beginnen.“ 12 Doch der weitere Verlauf der Französischen<br />

Revolution bestätigt, dass der von jeder Bindung an Gott losgelöste Verstand<br />

früher oder später auch dazu benützt wird, Grausamkeiten zu erfinden <strong>und</strong><br />

Massenhinrichtungen zu rechtfertigen.<br />

Am 10. August 1792 stürmte das aufgehetzte Volk von Paris die Tuilerien,<br />

das Stadtschloss des Königs. Die Schweizergarde tötete etwa 100 Pariser<br />

Bürger <strong>und</strong> verletzte 270. Darauf verbot der König die Verteidigung in<br />

der Meinung, dadurch weiteres Blutvergiessen verhindern zu können; die<br />

Schweizer Gardisten, welche dem König unbedingten Gehorsam geschworen<br />

hatten, legten gehorsam ihre Waffen nieder <strong>und</strong> liessen sich töten. Etwa<br />

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