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Europas Aufstieg und Verrat

Wie Gott Geschichte macht Ein Auszug von 480 Seiten als Leseprobe

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IV. Abwehr nichtmuslimischer Eroberer | Überlegene christliche Ritter<br />

4. Überlegene christliche Ritter<br />

Wie berichtet setzten die mongolischen Führer setzten bei ihren Vorstößen<br />

ganz auf ihre Reiter. Diese waren leicht bewaffnet mit Bogen, Lanze <strong>und</strong><br />

Schild. Auf schnellen Pferden pflegten sie den Feind zuerst mit einem Regen<br />

von leichten Pfeilen aus einer Distanz von 300 Metern zu verwirren <strong>und</strong> zu<br />

schwächen, dann folgten mit anderen Bogen schwere Pfeile, die töten konnten,<br />

dann stürmten sie direkt auf den Gegner ein, wandten sich oft bald<br />

zur Flucht, worauf eine neue Welle von Reitern angriff, während sich die<br />

ersten zum nächsten Sturm formierten. Ähnlich gingen auch die türkischen<br />

Heere vor. Doch schon in der Begegnung mit den byzantinischen Heeren<br />

verfing diese Taktik oft nicht, weil die byzantinischen Reiter <strong>und</strong> ihre Pferde<br />

mit Panzern so geschützt waren, dass der Pfeilregen kaum Wirkung zeigte.<br />

In dem Buch „Fighting Techniques“ wird Seite 78 ein byzantinischer General<br />

zitiert mit den Worten, man könne mit einem Batallion von gepanzerten<br />

Reitern eine Armee besiegen. Es scheint, dass schon Karl Martell seinen Sieg<br />

über die Sarazenen zwischen Tours <strong>und</strong> Poitiers 732 wesentlich durch gepanzerte<br />

Reiter errungen hat. 18 Die gepanzerten Reiter von Karl dem Grossen<br />

waren gefürchtet. Der Mönch Notker von St. Gallen berichtet, wie die Langobarden<br />

vor den eisenstarrenden Schwadronen Karls die Flucht ergriffen. 19<br />

Aus diesen gepanzerten Reitern entwickelte sich der mittelalterliche Ritter<br />

mit seiner Ausbildung, Ethik <strong>und</strong> Ausrüstung. Es ist Zeit, dass wir uns diesen<br />

Ritter etwas genauer anschauen.<br />

Den Mongolen war der Steigbügel, mit dem der Reiter wesentlich fester<br />

im Sattel sitzt, unbekannt. Diese Erfindung veränderte die Kampfkraft<br />

der christlichen Reiter entscheidend. Sie erlaubte es, den Sattel so auszubauen,<br />

dass ein Aufbau vor <strong>und</strong> hinter dem Reiter ihn teilweise schützte.<br />

Vor allem aber konnte er jetzt eine lange Lanze führen <strong>und</strong> den Gegner<br />

vom Pferd stoßen, während er selber den Stoß aushalten konnte, denn<br />

er „saß fest im Sattel“. 20 Später verbesserte sich die Kampfkraft des Reiters<br />

zusätzlich, indem er für die Lanze eine spezielle Befestigung an seinem<br />

Panzer erhielt. Damit wurde er mit seinem Pferd zur festen Kampfeinheit.<br />

Er konnte die ganze Wucht des Pferdes für den Stoß ausnützen, während<br />

er selber durch die ständig verbesserte Panzerung immer weniger verletzbar<br />

wurde. Neuere technische Versuche haben gezeigt, dass damit die Stoßkraft<br />

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