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spezialzukunft personal - Haufe.de

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14 HR ALS MARKE<br />

<strong>personal</strong>magazin 09 / 10<br />

Bei Fragen wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte an randolf.jessl@<strong>personal</strong>magazin.<strong>de</strong><br />

Und jetzt raus!<br />

TREND. Personalabteilungen haben wenig Grund, sich zu verstecken – wenn sie<br />

kun<strong>de</strong>norientiert aufgestellt sind. Dann ist Marketing in eigener Sache sinnvoll.<br />

Von Randolf Jessl (Red.)<br />

Es war hart, es war unfair, aber<br />

es war die Wahrheit, was Keith<br />

Hammonds im August 2005 zu<br />

Papier brachte. In seinem viel<br />

beachteten Artikel „Why we hate HR“<br />

urteilte <strong>de</strong>r Autor <strong>de</strong>s US-Wirtschaftsmagazins<br />

„Fast Company“: „Das Personalwesen<br />

hat sich lange als bestenfalls<br />

notwendiges Übel erwiesen – schlimmstenfalls<br />

als ein dunkle bürokratische<br />

Macht, die blind unsinnige Regeln erlässt,<br />

Kreativität killt und konstruktiven<br />

Wan<strong>de</strong>l behin<strong>de</strong>rt. Das Personalwesen<br />

ist <strong>de</strong>r Unternehmensbereich mit <strong>de</strong>m<br />

größten Potenzial – und zugleich ist<br />

das Personalwesen <strong>de</strong>r Bereich, <strong>de</strong>r am<br />

konsequentesten unter seinen Möglichkeiten<br />

bleibt.“<br />

Haben ein halbes Jahrzehnt, etliche<br />

Transformationsprojekte und viele emotionale<br />

Debatten darüber, wie man aus<br />

dieser Ecke herauskommt, an diesem<br />

Befund etwas geän<strong>de</strong>rt? Die Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />

Personalwesens und sein potenzieller<br />

Nachwuchs sagen überwiegend nein.<br />

In einer Studie, die Aufsehen erregte<br />

(„HR-Image-Studie 2009“; Personalmagazin<br />

4/2009, S. 27ff), legten Professor<br />

Christoph Beck (FH Koblenz) sowie die<br />

Psychonomics-Experten Andreas Schu-<br />

bert und Jennifer Sparr dar: Weniger<br />

als die Hälfte (43 Prozent) <strong>de</strong>r 1.034 befragten<br />

Arbeitnehmer bescheinigen ihrer<br />

Personalabteilung einen guten Ruf.<br />

Schwerwiegen<strong>de</strong>s Problem<br />

Ähnlich auch die Befun<strong>de</strong> einer Kienbaum-Umfrage<br />

unter Stu<strong>de</strong>nten und<br />

Hochschulabsolventen dieses Jahres.<br />

Die 800 Befragten erwarten, dass man<br />

als Personaler im Unternehmen kein hohes<br />

Ansehen erreichen könne. Matthias<br />

Meifert, Mitglied <strong>de</strong>r Geschäftsleitung<br />

und Partner <strong>de</strong>r Kienbaum Management<br />

Consultants, folgert daraus: „Das<br />

Personalmanagement hat offensichtlich<br />

ein schwerwiegen<strong>de</strong>res Positionierungs-<br />

und Personalproblem als gedacht.“<br />

Doch was tun? Zwei Schlagwörter machen<br />

die Run<strong>de</strong>: „HR Communications“<br />

Das generelle Image von Personalabteilungen ist<br />

schlechter als die Wahrnehmung <strong>de</strong>r Insi<strong>de</strong>r. Aber<br />

was <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> erlebt und <strong>de</strong>nkt, ist entschei<strong>de</strong>nd.<br />

und „HR Brand“. Bei<strong>de</strong>s ist englisch,<br />

aber ist bei<strong>de</strong>s auch die Lösung <strong>de</strong>s Problems?<br />

Der Aufruf, mehr und besser zu<br />

kommunizieren was das Personalwesen<br />

ausmacht und was es fürs Unternehmen<br />

tut, antwortet auf einen tatsächlichen<br />

Missstand. Die HR-Image-Studie 2009<br />

zeigte: Nur 37 Prozent <strong>de</strong>r Befragten<br />

bescheinigen <strong>de</strong>r Personalabteilung eine<br />

gute Kommunikationspolitik, nur 29<br />

Prozent fühlen sich gut über <strong>personal</strong>politische<br />

Entscheidungen informiert und<br />

nur 26 Prozent fühlen sich im Bil<strong>de</strong> über<br />

aktuelle HR-Projekte.<br />

Die For<strong>de</strong>rung wie<strong>de</strong>rum, die Personalabteilung<br />

müsse „zur Marke wer<strong>de</strong>n“,<br />

sollte nicht vorschnell erhoben wer<strong>de</strong>n.<br />

Denn es stimmt zwar, was Kienbaum-Experte<br />

Meifert konstatiert: Das generelle<br />

Image <strong>de</strong>s Personalwesens ist schlechter<br />

als die tatsächliche Wahrnehmung von<br />

Insi<strong>de</strong>rn. Doch helfen dagegen Kampagnen<br />

zur Markenbildung?<br />

Nein, sagen Experten übereinstimmend.<br />

„Wie eine Abteilung gesehen<br />

wird, bestimmt sich durch die konkreten<br />

Erfahrungen <strong>de</strong>r internen Kun<strong>de</strong>n. Dagegen<br />

kommen Sie auch mit Kommunikationspolitik<br />

nicht an“, betont Professor<br />

Bernd Stauss, Experte für Dienstleistungsmarketing<br />

an <strong>de</strong>r Uni Eichstätt-<br />

Ingolstadt. Hier gilt es anzusetzen.<br />

Liefern, was <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n weiterbringt<br />

Vor <strong>de</strong>m Entschluss, mehr Marketing in<br />

eigener Sache zu betreiben, steht also<br />

die Entschlossenheit, <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r<br />

Geschäftsleitung wie in <strong>de</strong>r Linie das zu<br />

liefern, was sie weiterbringt. Das muss<br />

nicht in je<strong>de</strong>m Unternehmen zum I<strong>de</strong>altypus<br />

<strong>de</strong>s „Business-Partners“ führen.<br />

Auf je<strong>de</strong>n Fall wird es aber einen Missstand<br />

beseitigen, <strong>de</strong>n die HR-Image-Studie<br />

auch auf<strong>de</strong>ckte. Nur 37 Prozent <strong>de</strong>r<br />

Befragten gaben an, dass die Leistungen<br />

<strong>de</strong>r Personalabteilungen <strong>de</strong>n Bedarf treffen,<br />

und nur 34 Prozent stimmten zu,<br />

dass die Abteilung die Bedürfnisse <strong>de</strong>r<br />

Mitarbeiter kenne. Kein Wun<strong>de</strong>r, dass<br />

HR unter seinen Möglichkeiten bleibt.<br />

Deshalb: Packen Sie’s an und gehen Sie<br />

dann raus mit Ihren Erfolgen.

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